Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
machte mir und meinem Trupp deshalb keinen Stress. Nachdem nun<br />
die Blasen der Beiden verklebt und verbunden wurden, ging es weiter.<br />
Wir mussten die beiden Verwundeten also mitschleppen. Sie durften<br />
nicht hier bleiben. Warum auch? Nach einer Weile ging das ganze<br />
Theater wieder von vorne los. Sie jammerten, ließen sich Zeit, und wir<br />
mussten ständig auf sie warten. Es war deshalb auch kein Wunder,<br />
dass wir als letzte diesen Orientierungsmarsch beendeten und über<br />
zwei Stunden Rückstand auf die „Sieger“ hatten. Insgesamt<br />
benötigten wir so ca. 6 Stunden. <strong>Das</strong> Anstrengende an dieser „Tour“<br />
waren nicht die vielen Kilometer, sondern die vielen Höhenmeter, die<br />
wir zurücklegen mussten. <strong>Das</strong> ging schon ziemlich in die Beine. Den<br />
Marsch von gestern haben meine Beine auch noch nicht ganz<br />
verkraftet. Aber mit den vielen, kurzen Pausen, die wir aufgrund der<br />
zwei Verletzten machen mussten war alles halb so schlimm. Nach<br />
jedem gefundenen und erreichten Stützpunkt ging es wieder besser.<br />
<strong>Das</strong> Gute an dieser „Bergwanderei“ war die schöne Aussicht auf<br />
Kirchdorf. Speziell, als es dann immer dunkler wurde und die Stadt in<br />
ein Lichtermeer überging. <strong>Das</strong> sah echt toll aus. Manchmal fragten<br />
wir nach dem Weg, aber im Allgemeinen waren die Ziele nicht<br />
besonders schwer. Sie waren auch nicht besonders versteckt, sondern<br />
schon von der Ferne sichtbar, zumindest solange es noch hell war.<br />
Beim Weg vom Achten auf den neunten Stützpunkt wurde es schon<br />
ziemlich dunkel, was die Suche etwas erschwerte. Dieser war schon<br />
etwas gefinkelt. Die Orientierung auf der Karte verloren wir zudem<br />
auch noch. Deshalb war ein etwas größerer Umweg schon<br />
vorprogrammiert. Inzwischen waren alle anderen Trupps bereits in<br />
der Kaserne zurückgekehrt. Nur mein Trupp hirschte noch kreuz und<br />
quer durch die Gegend. Mit der Zeit kamen wir dann vom Berg in die<br />
Stadt zurück, und wir wussten wenigstens wieder wo wir uns befanden.<br />
Etwas später erreichten wir dann auch diesen Stützpunkt. Der zehnte<br />
war dann auch kein Problem mehr. So gegen 19 Uhr erreichten wir<br />
dann schlussendlich, spät aber doch noch die Kaserne, nachdem wir<br />
sechs Stunden durch die Gegend „wanderten“. Für eine Esspause blieb<br />
fast keine Zeit. Aber einmal gönnten wir uns trotzdem eine, damit wir<br />
wenigstens ein bisschen essen konnten. Als wir wussten, dass wir schon<br />
fix die letzten waren, taten wir uns nichts mehr an und gingen die<br />
letzten Kilometer gemütlich. Aber anstrengend war dieser Marsch<br />
trotzdem. Kräfteraubend und meiner Meinung nach völlig nutzlos.<br />
Der Marsch von gestern hätte zur Übung völlig ausgereicht. Aber nein,<br />
wir mussten sinnlos sechs Stunden herummarschieren, noch dazu mit<br />
zwei Verletzten, die, die ganze Zeit jammerten und auf die wir<br />
ständig warten mussten. Ansonst war der Marsch okay, auch wenn ich<br />
ihn für ziemlich sinnlos halte, und er ziemlich anstrengend war.<br />
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