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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

53. Tag (Mi., 2. Dezember 1998)<br />

Leersaal, und zwar den ganzen (lieben) langen Tag saßen wir in<br />

dieser „Kammer“. Am Vormittag wiederholten wir das Thema<br />

Kartenkunde. Zu Beginn hatten wir eine schriftliche Überprüfung<br />

über den Stoff, welchen wir bisher durchmachten (Kartensymbole,<br />

Maßstab, Netz- und Koordinatenmeldung usw.) und dann noch<br />

einige Übungen mit der Karte.<br />

Am Nachmittag hatten wir dann quasi eine praktische Funkübung.<br />

Dazu wurden wir in vier Trupps zu je drei bis vier Mann eingeteilt.<br />

Jeder Trupp bekam eine Mappe und es wurde jedem Trupp eine<br />

bestimmte Funktion zugeteilt. Unsere Aufgabe bestand nun darin, die,<br />

unserer Funktion entsprechenden Funksprüche (aus der Mappe) zu<br />

tarnen und dann der angegebenen Reihefolge „durchzufunken“.<br />

Funkgeräte hatten wir noch nicht. Wir saßen alle im Leersaal, und<br />

übten nur die Sprechweise. Alle Sprüche die unseren Trupp betrafen<br />

mussten wir natürlich mitschreiben und anschließend enttarnen. <strong>Das</strong><br />

war die erste „praktische“ Funkübung, nur eben ohne Funkgerät.<br />

Morgen wird es dann ernst. Da wird dann im Prinzip dasselbe noch<br />

einmal geübt. Morgen aber mit einem Funkgerät. Am Anfang gab es<br />

noch kleine Schwierigkeiten, es war ja immerhin auch die erste echte<br />

Funkübung die wir (hier) hatten, aber nach einer Weile ging es dann<br />

ohne Probleme. Beim Durchgeben <strong>eines</strong> Spruches ist darauf zu achten,<br />

dass man langsam spricht, da ja die auf der anderen Funkstelle<br />

mitschreiben müssen. So langsam sprechen ist gar nicht so einfach.<br />

Wenn man zu schnell spricht, muss man es eben so oft wiederholen, bis<br />

es die anderen, die der Funkspruch betrifft, vollständig mitgeschrieben<br />

haben, was schon mal besonders nervend sein kann, wenn man es<br />

öfter wiederholen muss.<br />

Dreimal am Tag gibt es hier eine Befehlsausgabe (7:30 Uhr, 12:15 Uhr<br />

und die dritte und letzte um 16:05Uhr). Hier in Melk ist der „Spieß“<br />

(also der so genannte dienstführende Unteroffizier, kurz DfUO, er ist<br />

sozusagen für die gesamte Kompanie zuständig, er organisiert den<br />

Tagesablauf, und andere Dinge) ganz okay, nicht so ein „Ungustl“<br />

wie der in Kirchdorf, den man lieber aus dem Weg ging. Der hier in<br />

Melk, der für die Stabskompanie zuständig ist, der ist das komplette<br />

Gegenteil zu jenem in Kirchdorf. Ihn kann man alles fragen, ohne<br />

dass man damit rechnen muss, dass er einem wegen irgendeiner<br />

Kleinigkeit gleich zur Sau macht. Auch sonst ist hier alles ganz<br />

lockerer als in Kirchdorf, Okay ich bin nicht mehr in der ABA<br />

(Grundausbildung), die wäre hier in Melk vielleicht genauso<br />

abgelaufen. Stress habe ich hier jedenfalls keinen mehr, aber das liegt<br />

Seite 63

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