Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Schmutz musste natürlich entfernt werden, bzw. das ganze andere<br />
„Gerümpel“ musste gereinigt werden. So wie fast jeden Tag.<br />
Einen Fernseher, besser gesagt einen Aufenthaltsraum gibt es hier in<br />
der Kaserne auch. Der Fernseher ist aber nur in der Lage einen<br />
einzigen Kanal zu empfangen. Da gibt es wenigstens keine Streitereien<br />
was denn gerade angeschaut wird. Zum Aufenthaltsraum gibt es nicht<br />
viel zu sagen, es ist ein etwas größerer Raum mit einem Tisch, wo der<br />
Fernseher darauf steht, eine uralte Couch, die schon ziemlich kaputt<br />
ist, die schon fast auseinander fällt und jeder Menge Sessel und Stühle.<br />
Mehr ist in diesem Raum nicht vorhanden.<br />
32. Tag (Do., 5. November 1998)<br />
G<br />
efechtsdienst, und das gleich doppelt. Zuerst am Nachmittag, wo<br />
wir einiges vorbereiteten, wie zum Beispiel Sperren oder<br />
Schützengräben, und dann noch am Abend oder besser gesagt in<br />
der Nacht. Ich kam mir vor wie irgend so ein Sträflingsarbeiter, als<br />
wir ziemlich schwere Stahlschienen und Holzstämme schlichten<br />
mussten. Vielleicht gehört das ja auch zur Ausbildung dazu, aber so<br />
recht vorstellen kann ich mir das nicht! Die haben anscheinend nur<br />
jemanden gebraucht, der sie wegräumt. Für einen einzigen sind diese<br />
Gegenstände viel zu schwer, also haben sie uns genommen, wir sind ja<br />
eine ziemlich große Anzahl an Soldaten. Einen Stationsbetrieb hatten<br />
wir hier, das heißt wir durchliefen mehrere Stationen, und die erste<br />
war eben diese. Für die zweite mussten wir uns zuerst tarnen. Also wie<br />
im Fasching das Gesicht anmalen und den Helm mit Gräsern und<br />
Blättern „verzieren“. Wozu das gut sein sollte weiß ich zwar nicht,<br />
denn das einzige was wir taten, war graben, graben und nochmals<br />
graben. Zum ersten Mal also, dass wir auch mal den Spaten<br />
benutzten. <strong>Das</strong> Graben geht dabei ziemlich ins Kreuz weil der Spaten<br />
nicht besonders groß ist. Gesund ist das sicher nicht! Die dritte und<br />
zugleich auch letzte Station war Panzerbekämpfung mit einem<br />
Panzerabschussrohr. Im Unterricht wurde uns dieses Ding näher<br />
erklärt, und nun durften wir es auch ausprobieren. Auf Panzer haben<br />
wir natürlich nicht geschossen. In unserer Kaserne, hier in Kirchdorf,<br />
gibt es diese ja auch gar nicht! Wir haben nur die Handhabung dieses<br />
Gerätes geübt, mehr nicht.<br />
Dann ging es zurück zur Kaserne, aber nicht im gehen, nein im<br />
Laufschritt. Aber weit bin ich dabei nicht gekommen. Schon nach ein<br />
paar hundert Meter ging mir die Puste aus, und ich ging einfach.<br />
Einige andere ging es genauso. Auch wenn sie hundertmal „A-u-f-s-c-<br />
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