Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
ungeradzahligen Trupps in die entgegen gesetzte Richtung. Mit dem<br />
Lesen der Karte gab es keine Probleme, ebenso wenig mit dem<br />
Orientieren im Gelände und dem Funken. Hatten wir einen<br />
Stützpunkt erreicht, so mussten wir in die „Zentrale“ (Leitfunkstelle)<br />
funken, und denen mitteilen, dass wir diesen erreicht haben.<br />
Daraufhin wurde uns ein neuer getarnter Stützpunkt über Funk<br />
mitgeteilt. Verirrt hatten wir uns nicht, und die Punkte wurden auch<br />
ziemlich rasch gefunden. Anstrengend war nur, als wir ziemlich weit<br />
bergauf gehen mussten. Bei einigen Stützpunkten warteten schon<br />
einige Ausbildner zur Kontrolle auf uns. Nach über zwei Stunden<br />
hatten wir dann alle fünf Objekte gefunden und durften in die<br />
Kaserne zurückkehren. Wir hatten diese Aufgabe, also den<br />
Orientierungsmarsch als zweitschnellste (von den sechs Trupps)<br />
bewältigt. Aber das soll nichts heißen. Denn morgen steht ein etwas<br />
längerer am Programm. Der heutige war sozusagen nur einmal zum<br />
Üben.<br />
Nach dem Marsch und der darauf folgenden Körperpflege hatten wir<br />
Dienstschluss (16:15 Uhr). <strong>Das</strong> heißt aber nicht dass ich nichts mehr zu<br />
tun hatte. <strong>Das</strong> Gewehr säuberte ich auch noch etwas, denn durch den<br />
Regen wurde es etwas nass, auch wenn es nur kurzzeitig und leicht<br />
regnete.<br />
37. Tag (Do., 12. November 1998)<br />
Orientierungsmarsch, der Zweite. Dieser hatte es aber in sich. Der<br />
Marsch von gestern war nichts dagegen. Um 12:45 Uhr<br />
marschierte ich mit meinen Männern los. Die Trupp-Einteilung<br />
war dieselbe wie gestern. Diesmal waren es zehn Stützpunkte, die wir<br />
zu suchen hatten. Den Weg, welchen wir zurücklegten mussten war<br />
zwischen 18 und 20 km lang. Also marschierten wir los. <strong>Das</strong><br />
Marschtempo war nicht besonders hoch. Wir gingen ganz „normal“,<br />
von Stress war keine Spur. Mit der Zeit bildeten sich bei zwei von<br />
meinem Trupp schon Blasen. Sie blieben daher auch ständig zurück,<br />
so dass wir ständig auf die Beiden warten mussten. Nach dem zweiten<br />
Stützpunkt fing dann einer der beiden zum Jammern an. Aber es half<br />
ihm trotzdem nichts. Er musste weiter marschieren, auch wenn es<br />
schmerzte, er musste da durch. Beim dritten Stützpunkt kam dann<br />
Hilfe für die beiden. Sie wurden von zwei Ausbildnern „ärztlich“<br />
versorgt, was uns wiederum viel Zeit kostete. Inzwischen wurden wir<br />
auch schon von einem anderen Trupp (wo die meisten<br />
Zimmerkollegen von mir waren, und die eine viertel Stunde später von<br />
der Kaserne los gingen) überholt. Aber das war mir ziemlich egal. Ich<br />
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