Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
üblich wird. Diesmal sind wir nur die halbe Strecke, oder gar nur ein<br />
Drittel der Distanz gelaufen. Nach dem Einlaufen, Dehnungsübungen,<br />
Liegestütze und/oder andere „Qualsportarten“, und wieder zurück<br />
zur Kaserne laufen. Ich glaub, mit der Zeit gewöhnt man sich daran,<br />
nicht nur was den Sport betrifft, sondern die ganze „Ausbildung“, und<br />
das ist ja das Schlimme. Dann, wenn man sich daran gewöhnt hat,<br />
wird wahrscheinlich eine Stufe höher geschraubt, noch schneller und<br />
noch schneller. Am Anfang, die ersten Tage ist man frustriert,<br />
niemanden kann man es recht machen, immer gibt es etwas<br />
auszusetzen. Jetzt habe ich mich schon daran gewöhnt. Wenn’s so<br />
weiter geht ist es ja eh okay! Der Tag vergeht eigentlich eh ziemlich<br />
schnell. Wenn man einmal das Mittagessen hinter sich hat, ist es schon<br />
nur mehr halb so schlimm.<br />
Nach dem Mittagessen (was so ca. in 10 Minuten erledigt werden<br />
musste) ging’s dann zum zweiten Mal zum Augenarzt. Diesmal<br />
dauerte es aber nur so ein bis eineinhalb Stunden.<br />
Am Abend gab es dann wieder Stress pur. Packen der Kampfanzüge 2<br />
und 3. Für den Kleinen (KAZ2) hatten wir 10 Minuten Zeit und<br />
mussten in dieser Zeit auch wieder im Kasernenhof antreten. Dort<br />
wurde dieser dann überprüft. Ein Teil fehlte, eine Strafe gab es dafür<br />
aber zum Glück keine, und gepackt war der Rucksack auch nicht<br />
richtig. Für den größeren Rucksack (Kampfanzug 3 bzw. KAZ3) hatten<br />
wir dann eine viertel Stunde Zeit. Klingt jetzt vielleicht so, dass man<br />
eh genug Zeit dazu hat, 15 Minuten ist doch ziemlich lange oder?<br />
Aber man kommt schon ordentlich ins schwitzen, besonders dann<br />
wenn man etwas vergisst! Beim Zusammenschnallen, also beim<br />
Aufschnallen des kleineren Rucksack auf den größeren, baute ich<br />
wieder mal Mist und eigentlich hätte ich schon längst fertig sein<br />
sollen, also schnallte ich schnell den Gürtel um, befestigte die<br />
Unterlagsmatte für den Schlafsack so irgendwie, setzte den Helm auf<br />
und nahm das Gewehr und ging so schnell ich konnte hinunter. Mit<br />
dem Gewehr laufen ist im Gebäude verboten, und außerdem ist das<br />
Gepäck zum Laufen auch viel zu schwer! Wie gesagt, zum Glück gab es<br />
noch keine Strafen fürs zu spät kommen, oder wenn man etwas<br />
vergessen hat. Einige (viele) Liegestütze, zur Strafe, wären da schon<br />
sicher drinnen gewesen! Geschwitzt habe ich ordentlich, denn das<br />
Gepäck ist schon ziemlich schwer, so ca. 30 bis 35 kg. Danach legten<br />
wir das Gewehr und das Gepäck im Kasernenhof ab, und die<br />
Überprüfung des Gepäcks fand noch einmal statt. Die Matte war nur<br />
mehr mit einem der beiden Bände an den Rucksack gebunden. Es<br />
sagte zwar niemand etwas, aber ich will nicht wissen, was die sich bei<br />
meinem gedacht haben! Danach halfen wir jeweils zu zweit<br />
zusammen diesen „riesigen Haufen“ wieder aufzunehmen und<br />
umzuschnallen um wieder nach oben in die Zimmer zu gehen.<br />
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