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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

von diesen Funktrupps hatte jeweils den Wachauftrag, jedoch ohne<br />

Waffe, denn diese mussten wir letzte Woche abgeben und heute hatten<br />

wir sie noch nicht ausgefasst. Wozu die Wache, frage ich mich, ohne<br />

Waffe?!? – Na ja, die Ausbildner, haben sich sicherlich etwas dabei<br />

gedacht, ich frage mich nur was?? Mir kann es ja egal sein, ich saß ja<br />

eh im warmen, geheizten Leersaal. Die Funksprüche mussten wir uns<br />

wieder selber ausdenken.<br />

M<br />

69. Tag (Di., 29. Dezember 1998)<br />

it dem Feldkabelbau kann ich mich nicht besonders<br />

anfreunden. Am Nachmittag ging es dann aber schon, ich<br />

hatte da auch eine andere Funktion. Am Vormittag war ich<br />

der, der mit der Drahtgabel das Feldkabel über die Äste hebt. (Dieser<br />

wird daher auch Drahtgabler genannt. Beim <strong>Bundesheer</strong> hat ja alles<br />

eine eigene Bezeichnung, auch wenn es noch so unwichtig ist, und da<br />

diese Bezeichnung meist viel zu lang ist, gibt es für fast jeden<br />

Gegenstand eine Abkürzung.) Mit der Zeit „fiel“ mir mein Arm ab.<br />

Und unser Kommandant (einer vom „alten“ ET) suderte noch dazu<br />

die ganze Zeit. Ich soll mich noch mehr anstrengen, und er erzählte<br />

dabei wie gut sie waren, wie schnell sie so eine Kabeltrommel verlegt<br />

hatten. Als ob mich das irgendwie interessieren würde! Wir waren ihm<br />

ja auch viel zu langsam. Am liebsten wäre es ihm ja gewesen, wenn wir<br />

der Trupp wären, der als erster fertig wird. Also 800 Meter auslegen,<br />

und diese anschließend wieder abbauen. Unter Druck setzen ließen<br />

wir uns aber nicht, und von ihm schon gar nicht! Wir sind ja keine<br />

Maschinen, und in der ABA auch nicht mehr! Beim Abbau war ich<br />

dann der, der die Abbindungen, also der, der die Befestigungen des<br />

Kabels an den Bäumen löste. Dies war die gemütlichste Arbeit bzw.<br />

Funktion beim Feldkabelbau (Okay, Kommandant und Kraftfahrer<br />

sind noch gemütlicher, die tun nämlich so gut wie gar nichts!)<br />

Die Mittagspause war dann eine Aktion für sich: Im Fernsehen wurde<br />

der Herren-Abfahrtslauf vom Bormeo live übertragen, und diesen<br />

durften wir uns auch ansehen. Den Ausbildnern war der Sport im<br />

Fernsehen anscheinend wichtiger als der Kabelbau! Mir konnte es nur<br />

recht sein, denn so begannen wir am Nachmittag erst so gegen 13:15<br />

Uhr (und nicht wie gewöhnlich um 12:15 Uhr) So etwas hätte es bei<br />

der Grundausbildung nicht gegeben! – Da sieht man wieder ganz<br />

deutlich wie locker es nach der ABA zugehen kann! Da hat man<br />

dann Zeit, da geht es nicht mehr so stressig zu.<br />

Seite 76

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