Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Etwas Besseres ist ihm anscheinend nicht eingefallen! Ich und einige<br />
anderen hatten aber eine andere „Übung“. Wir mussten einen Teil der<br />
Pionierausrüstung von der Kaserne in Amstetten zur Kaserne in<br />
Mautern transportieren. Einige luden die Kisten in Amstetten in einen<br />
<strong>Bundesheer</strong>-LKW ein, und die restlichen luden den LkW in Mautern<br />
wieder aus. Bevor es aber mit dem Verladen soweit war, standen wir<br />
uns bis etwa 8 Uhr die Füße in den Bauch. Ja, wir standen in der<br />
Kaserne bei der eisigen Kälte draußen, im Freien herum und warteten<br />
darauf, dass wir „endlich“ fuhren. Wozu sind wir denn schon um 4<br />
Uhr morgens aufgestanden, wo es noch so schön im Bett war und ich<br />
gerade so gut schlief? Damit ich dann in der Kälte herumstehen kann<br />
und mir friert? So etwas nennt sich Organisation beim <strong>Bundesheer</strong>.<br />
Hauptsache man wird früh genug aus dem Schlaf gerissen, damit<br />
man dann irgendwo herumsteht und Wurzeln in den Boden schlägt!?<br />
In Amstetten angekommen bezogen wir zunächst die Zimmer. Zur<br />
Kaserne in Amstetten gibt es nicht viel zu sagen. Sie sieht ziemlich<br />
genau so wie diejenige in Kirchdorf aus. Die Form der Gebäude ist<br />
exakt gleich. Auch die Anordnung der Räume gleicht jenen in<br />
Kirchdorf ganz genau. Die WC’s und die Waschräume sind an den<br />
gleichen Stellen, wie die in Kirchdorf. Der einzige Unterschied ist, dass<br />
die Kaserne in Amstetten etwas größer ist und die Gebäude eine<br />
andere Farbe tragen.<br />
Bevor wir den ganzen Krempel verladen konnten, wurde nochmals<br />
alles ganz genau, und mit Hilfe der Zubehörliste gezählt und auf<br />
Vollständigkeit überprüft. Deshalb dauerte es auch ziemlich lange bis<br />
so ein LKW beladen wurde. Wir saßen deshalb die meiste Zeit herum<br />
und hatten nichts zu tun. Dann wieder ein paar Kisten auf den<br />
Hebewagen (auch „Ameise“ genannt) geladen, zum Aufzug gezogen<br />
und dann in den LKW. Im Großen und Ganzen eine gemütliche Arbeit,<br />
Hin und wieder sind auch ziemlich schwere Brummer dabei gewesen,<br />
aber soweit mussten wir sie ja eh nicht tragen und wir waren auch<br />
genügend Leute hier! Die Unteroffiziere, die den Inhalt der Kisten<br />
überprüften hatten mit dieser Arbeit anscheinend auch nicht viel<br />
Freude. Stress hatten sie überhaupt keinen. Sie ließen sich ziemlich viel<br />
Zeit damit, was uns allen nur Recht sein konnte. So hatten auch wir<br />
keinen Stress.<br />
Bis 20 Uhr dauerte das Ganze. Nach dem Abendessen, welches wir erst<br />
jetzt bekamen (sonst bekommen wir es ja schon um 16:05 Uhr!), war<br />
ich dann noch bis 22 Uhr so eine Art Charge vom Tag. Die einzige<br />
Aufgabe die ich dabei hatte, war, warten ob das Telefon läutet, und<br />
dann eben das tun, was über das Telefon befohlen wird.<br />
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