Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Am Vormittag hatten wir das FK-Baugerät, welches wir gestern für die<br />
letzte Station des GLB benötigten, ein bisschen gereinigt und auf<br />
Vollzähligkeit überprüft. Den restlichen Vormittag hatten wir Pause.<br />
H<br />
NL 60 Tage (So., 28. März 1999, 131. Tag)<br />
eute habe ich zum ersten Mal eine Bereitschaft. Dafür musste ich<br />
extra den gesamten Sonntag opfern, was mir nicht gerade leicht<br />
fiel. Mein Schatz begleitet mich bis zur Kaserne. Sie fuhr extra<br />
mit mir im Zug mit, und mit dem nächsten Zug nach Wels zu ihrer<br />
Mutter. In der Kaserne packte ich noch die restlichen Sachen und um<br />
12:40 trat ich dann zum Dienst an. Durch den OvT (Offizier vom Tag)<br />
wurden wir belehrt. „Gearbeitet“ haben wir bisher noch nichts und<br />
werden auch nichts mehr tun. Normalerweise kehrt die Bereitschaft<br />
den Kasernenhof oder den Platz vor dem Wachgebäude. <strong>Das</strong><br />
Soldatenheim und der Speisesaal werden auch von den<br />
Bereitschaftssoldaten gereinigt. Aber heute scheint es anders zu sein,<br />
na ja, es ist auch Wochenende, das Soldatenheim hat geschlossen und<br />
im Speisesaal tut sich auch nicht viel.<br />
Nun sitze ich zusammen mit einem anderen aus meinem Zimmer hier<br />
und versuche die Zeit totzuschlagen. Ich habe mir einiges zum Lesen<br />
mitgenommen und ein paar Briefe muss ich auch noch schreiben.<br />
Einen Rätselblock habe ich hier im Zimmer ebenfalls gefunden. Damit<br />
bin ich ein wenig beschäftigt.<br />
So gegen 17:30 kam der Charge vom Tag ins Zimmer und fragte ob wir<br />
eine Pizza von der Pizzeria wollten. Eine halbe Stunde später<br />
bekamen wir sie dann und aßen sie noch als lauwarme auf. Sonst tut<br />
sich hier nichts Besonderes. Zwei Videos habe ich mir auch<br />
mitgenommen, aber zum Ansehen habe ich keine Lust.<br />
Mittlerweile ist es schon 22 Uhr. Irgendwie ist die Zeit, im Nachhinein<br />
betrachtet, ziemlich schnell vergangen. Zwei Stunden muss ich noch<br />
irgendwie hinter mich bringen, obwohl ich schon ziemlich müde bin.<br />
Ab 24 Uhr darf ich dann schlafen gehen. Ich darf zwar jetzt auch<br />
schon ins Bett gehen, muss aber im Dienstanzug bleiben. Erst ab 24<br />
Uhr darf ich mich umziehen und auch die Schuhe ausziehen.<br />
Wozu ich hier bin bzw. wozu es die Bereitschaft gibt? Na ja, ich bin<br />
hier damit ich eben hier bin. Für den Fall dass etwas unvorhergesehenes<br />
passiert. Es muss ja nicht unbedingt ein Krieg ausbrechen. Es<br />
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