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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

NL 20 Tage (Fr., 7. Mai 1999, 159. Tag)<br />

Um 3 Uhr in der Nacht kamen meine Zimmerkameraden von<br />

ihrer nächtlichen Sauftour oder Disco-Besuch zurück. Warum<br />

ich das so genau weiß? Sie weckten mich auf, und führten sich<br />

noch ein wenig auf. Es hielt sich aber in Grenzen, und kurze Zeit<br />

später gingen sie auch ins Bett. Zum ersten Mal, seitdem ich bei denen,<br />

im „neuen“ Zimmer, schlafe, dass sie auch hier in der Kaserne<br />

übernachteten. <strong>Das</strong> ist jetzt immerhin auch schon über zwei Wochen<br />

her. Sie schliefen bis 7 Uhr, obwohl um 6 Uhr schon Tagwache war. Ich<br />

weckte sie auch nicht extra auf, erst um 7 Uhr. 7 Uhr reicht auch noch<br />

zum Anziehen und waschen. Außerdem sollen sie sich ausschlafen.<br />

Heute saß ich den ganzen Vormittag wieder einmal in der<br />

Vermittlung, wo sich nichts Besonderes abspielte. Um 11:30 Uhr hatte<br />

ich dann überraschender Weise Dienstschluss. Also ging ich noch<br />

schnell essen und danach ab zum Bahnhof und fuhr nach Hause.<br />

M<br />

NL 17 Tage (Mo., 10. Mai 1999, 160. Tag)<br />

it „Gartenarbeit“ beschäftigte man uns heute am Nachmittag.<br />

Normalerweise wäre dazu die Betriebsversorgungsstaffel<br />

zuständig. Diese fährt nächste Woche zu einem Assistenzeinsatz<br />

nach Burgenland, und werden daher diese Woche darauf vorbereitet<br />

bzw. belehrt. Daher mussten wir vom FM-Zug diese Arbeit übernehmen,<br />

und das bei ziemlich warmen, ja schon fast sommerlichen<br />

Temperaturen. Wie üblich tat ich wieder einmal am meisten von allen.<br />

Die anderen machten ständig, nach nur wenigen Handgriffen, eine<br />

Pause oder sie glaubten, sie können den lässigen Kommandanten<br />

spielen. Mir geht das alles schon so auf den Geist. Ich habe ja nichts<br />

dagegen, wenn ich etwas arbeite, aber am meisten hasse ich es, wenn<br />

ich eh schon am meisten arbeite, dass ich dann auch noch alle<br />

möglichen anderen, zusätzlichen Arbeiten, auch wenn es nur<br />

Kleinigkeiten sich, auch noch erledigen soll, während die anderen<br />

zusehen oder sich einen schönen Tag machen. Sie sind die faulsten<br />

Säcke und die größten Arschlöcher.<br />

Mir geht das ganze <strong>Bundesheer</strong> schon so derart auf den Keks. Heute<br />

hatte ich wieder zu überhaupt nichts Lust. Auch jetzt, nach<br />

Dienstschluss nicht. Normalerweise lese ich oder schreibe ein paar<br />

Briefe. Aber heute habe ich überhaupt keinen Bock dazu. Es ist jetzt<br />

auch schon einige Wochen her, dass ich meinem Schatz einen Brief<br />

Seite 145

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