Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
4. Tag (Do., 1. Oktober 1998)<br />
ast den ganzen Vormittag frei. Juhuu. Warum? Ich musste nach<br />
dem Frühstück zum Augenarzt, wo wir ziemlich lange warteten,<br />
da wir genau 20 Rekruten waren die diesen besuchen mussten.<br />
Drei Stunden waren wir sicher dort, aber ich kam trotzdem noch<br />
nicht an die Reihe, also muss ich morgen Mittag noch einmal<br />
dorthin.<br />
Als wir zurück kamen gab es noch einen Vortrag. Diesmal über<br />
Geheimhaltung beim Militär.<br />
Nach dem Mittagessen gab es wieder Exerzierdienst. Mit der Zeit<br />
kommen mir die Befehle und Anweisungen durcheinander, und mit<br />
dem „Linie zu x-Glieder“ oder „Reihe zu x-Glieder“ komme ich auch<br />
noch nicht so zu recht, was natürlich auch die anderen in meiner<br />
Gruppe stört. Ich gehöre übrigens zur ersten Gruppe, also die, die beim<br />
„Zug“ immer ganz vorne stehen. Auf die alle anderen (Nicht)Soldaten<br />
bei Paraden, bei der Angelobung und so schauen. Bei uns (in der<br />
ersten Gruppe) fällt jeder Fehler sofort auf, bei den anderen Gruppen<br />
ist es dann nicht mehr so schlimm.<br />
Heute bekam ich auch meinen ersten Zusammenschieß vom<br />
Gruppenkommandanten weil ich einen Teil der „Buffn“ nicht konnte.<br />
Er meinte, ich soll dieses Teil einfach „Blech“ nennen, also dachte ich<br />
mir, da auch ein Kunststoffteil dabei ist, ich sag einfach Blech mit<br />
Kunststoffteil. Darauf putzte er mich so zusammen. „Verarschen<br />
brauchst Du mich nicht!!“, oder so ähnlich schrie er dann. Na ja, so<br />
richtig geschrieen hat er nicht und nach einer Weile war eh wieder<br />
alles in Ordnung.<br />
Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles, dass man so gut wie keine<br />
Freizeit hat, keine, oder nur wenig Zeit zum Essen, dass man es keinem<br />
Recht machen kann, dass es immer etwas zum Aussetzen gibt. Und das<br />
ständige Schuhe putzen geht mir auch schon auf den Keks. Und alles<br />
soll man sich merken, was einem erzählt wird. Ich tu‘ mir eben nicht<br />
so leicht beim Merken, besonders wenn’s nur mündlich ist. Ich brauche<br />
es eben nun mal in schriftlicher Form, dass ich es lernen kann!<br />
M<br />
5. Tag (Fr., 2. Oktober 1998)<br />
orgensport. Zum ersten Mal. Heute war es noch nicht so<br />
anstrengend. Kein Wunder, wir sind ja auch nur gemütlich<br />
gejoggt und auch nicht 2,4 km oder mehr wie es später dann<br />
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