Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
h-l-i-e-ß-e-n !“ brüllten, ich konnte nicht mehr. Ich lief trotzdem<br />
nicht! Passiert ist dann doch nichts, ich meine wir bekamen keine<br />
Strafe dafür, und vielleicht haben sie es auch eingesehen, da es<br />
ziemlich viele waren. Enttarnen mussten wir uns vorher auch noch,<br />
obwohl wir die Tarnung ja überhaupt nicht benötigten. Und dafür<br />
haben wir uns getarnt, als ob wir sonst nichts zu tun hätten! <strong>Das</strong><br />
Gesicht musste natürlich auch von der Tarnfarbe befreit werden, denn<br />
als „schwarzer“ kann ich unmöglich zum Abendessen gehen.<br />
Nach dem Abendessen ging es dann wieder zurück. Diesmal aber mit<br />
einem normalen Tempo, im Gehen und nicht im Laufschritt. Tarnen<br />
war auch wieder angesagt. Aber diesmal nicht umsonst! Diesmal<br />
hatten wir einen „richtigen“ Gefechtsdienst. Kontroll- und Sicherungsdienst<br />
war wieder angesagt. Also übten wir wieder, wie man fremde<br />
Personen, die eine Stelle passieren wollten, überprüft. Dazu gibt es<br />
nichts Besonderes zu sagen.<br />
Dann wurde ein Alarm gegeben. Irgendwo über Linz war eine<br />
radioaktive Substanz, die vom Wind und Regen hierher getrieben<br />
wird! Nein, nein, das haben sie nur so gesagt, in Wirklichkeit war eh<br />
nichts geschehen. <strong>Das</strong> war nur eine Übung. Also setzte ich die ABC-<br />
Schutzmaske auf. Den Regenschutz nahmen wir als Schutzanzug, mit<br />
dem ich aber allerhand Probleme hatte. Ich fand mich da beim<br />
Anziehen überhaupt nicht zurecht, bis ich Hilfe von einem anderen<br />
bekam. So marschierten wir dann leise und unauffällig,<br />
gefechtsmäßig eben, zur Kaserne zurück. Aber nicht auf einer Wiese,<br />
nein, der Ausbildner ließ uns im Fluss (Krems) gehen. Ja, mitten im<br />
Fluss. Am Anfang ging es noch, da war er noch nicht so tief, aber ab<br />
der ersten tieferen Stelle wurde es dann ziemlich nass in den Stiefeln.<br />
Ich weiß nicht warum er uns durch den Fluss marschieren ließ. Es<br />
macht ihm anscheinend sehr viel Spaß, uns im Wasser oder Dreck zu<br />
sehen! Jedenfalls marschierten wir so zur Kaserne zurück. Und die<br />
Schutzmaske drückte .Sie war ja ziemlich eng, damit sie auch wirklich<br />
dicht ist. Mir tat der Schädel ziemlich weh. Ich weiß nicht wie ich das<br />
beschreiben soll! Es tat jedenfalls ziemlich weh und war ziemlich<br />
unangenehm. Der einzige Vorteil dieser Aktion war, dass die Schuhe<br />
nicht mehr gereinigt werden mussten. Sie wurden schon vom Fluss<br />
gesäubert.<br />
In der Unterkunft wartete dann die Dekontamination auf uns. Also<br />
das säubern bzw. das entfernen der verstrahlten und verseuchten<br />
Wäsche. Duschen mussten wir uns auch noch. Und dann ging es mit<br />
dem Sportanzug in den Schutzraum, welcher Platz für insgesamt 192<br />
Personen bietet. Dieser Schutzraum ist wieder in so Art Zimmer<br />
unterteilt mit je 18 Schlafmöglichkeiten. Dazu ein Vorraum und ein<br />
WC. Jeder dieser Zimmer ist mit einer speziellen Tür verriegelt. Hier<br />
putzten wir dann unsere Ausrüstung. Angefangen vom Gewehr,<br />
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