Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Der Sport und das Abgeben der Waffe waren die einzigen dienstlichen<br />
Aktivitäten des heutigen Tages. Der Rest des Tages war sozusagen<br />
„Freizeit“, inoffiziell natürlich! Ich nutzte diese Zeit und reinigte<br />
meine restliche Ausrüstung, welche wir entweder morgen oder<br />
übermorgen abgeben werden. Sonst saß bzw. lag ich im Feldbett<br />
herum und sah zu wie die Zeit vergeht. Tja, solche Zeiten, wo man<br />
während des Dienstes fast nur irgendwo herumsitzt und nicht wirklich<br />
beschäftigt ist, hätte es früher nie gegeben, und während der ABA<br />
schon gar nicht! Jetzt bin ich ein „Abrüster“, und da geht es eben um<br />
nichts mehr. Da heißt es dann nur mehr, wie bringe ich die Zeit hinter<br />
mir? Zumindest war es heute so.<br />
Nach dem heutigen „Dienst“ war ich wieder einmal auswärts Essen,<br />
und zwar in meiner „Stammpizzeria“. Dazu gibt es eigentlich nichts<br />
Besonderes zu sagen. Die Pizza schmeckte wieder ziemlich gut. Ich<br />
kann die Pizzeria also nur jedem in Melk weiterempfehlen. „Venezia“<br />
heißt sie, und ist im Zentrum der Stadt.<br />
NL 8 Tage (Mi., 19. Mai 1999, 165. Tag)<br />
Es ist ein schönes Gefühl, wenn der Spind fast leer ist. <strong>Das</strong> einzige<br />
was noch darin liegt ist mein ganz privates Zeug. Und leider<br />
auch noch der Trainingsanzug. Sonst habe ich heute alles abgegeben.<br />
<strong>Das</strong> kann nur bedeuten, dass ich das alles bald endgültig<br />
hinter mir habe. Ursprünglich war geplant, dass wir heute nur einen<br />
Teil der Ausrüstung (Schlafsack, Unterrollmatte, die beiden<br />
Rucksäcke, Essgeschirr, Feldflasche, Traggerüst, usw.) zurückgeben,<br />
und die restliche Ausrüstung erst morgen. Da wir aber anscheinend<br />
ziemlich schnell mit dem Abgeben waren, gab ein Teil von uns auch<br />
noch den Rest, bis auf den Sportanzug, ab, und darunter war eben<br />
auch ich. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die gesamte Uniform<br />
abgegeben zu haben und sie (hoffentlich) nie mehr tragen zu müssen.<br />
Die meiste, restliche Zeit verbrachte ich im Zimmer und da lag ich<br />
auch fast nur im Bett herum und genoss das „Nichtstun“. Da ich keine<br />
Ausrüstung mehr habe, muss ich auch keinen Dienst als Charge vom<br />
Tag oder als Bereitschaft leisten. Ach, es ist einfach ein tolles,<br />
herrliches Gefühl all den <strong>Bundesheer</strong>-Krempel los zu sein. <strong>Das</strong> kann<br />
man nicht beschreiben, das muss man selber erleben!<br />
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