Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Zum x-ten Mal haben wir heute die Fe-Bausätze überprüft und einige<br />
andere kleinere Arbeiten durchgeführt. Wir waren heute zu viert (und<br />
dazu die Neuen). Die anderen Vier hatten heute Dienstfrei. Darunter<br />
waren auch die Arschlöcher. Es war heute auch dementsprechend<br />
angenehm! Ohne die beiden Arschlöcher herrscht hier ein total<br />
angenehmes Klima.<br />
NL 49 Tage (Do., 8. April 1999, 137. Tag)<br />
Obwohl die Typen, Kameraden, wieder hier sind, die ich hasse,<br />
die Arschlöcher, die glauben sie sind die Guten, war der<br />
heutige Tag ganz okay. Eine Funkübung hatten wir wieder<br />
einmal, nach einer etwas längeren Zeit. <strong>Das</strong> besondere dabei war,<br />
dass wir diesmal auch verschlüsselte Sprüche über Funk durchgaben.<br />
<strong>Das</strong> „Funken“ ist dadurch nicht schwieriger, es bedeutet nur sehr viel<br />
mehr Arbeit. Sonst verlief diese Übung ohne besondere Zwischenfälle<br />
und Besonderheiten. Es war also eine, bis auf das Verschlüsseln ganz<br />
normale Funkübung.<br />
<strong>Das</strong> Thema des Tages ist ein freiwilliger Einsatz in Albanien zum<br />
Errichten <strong>eines</strong> Flüchtlingslagers. Für mich ist das allerdings kein<br />
Thema. Ich brauche auch eine Zeit, wo ich nach Hause fahren kann,<br />
wo ich nichts mit dem blöden <strong>Bundesheer</strong> zu tun habe. Wo ich machen<br />
kann was ich will, wo mir niemand irgendeinen Scheiß befiehlt. Ich<br />
habe jetzt schon genug von dem hier in Melk, da muss ich nicht auch<br />
noch nach Albanien fahren oder fliegen um dort zu dienen. Der<br />
einzige Grund der für einen solchen Einsatz sprechen würde, wäre das<br />
Geld. Verdienen würde man schon einiges. Aber das Risiko ist mir<br />
dafür viel zu hoch! Und da ist ja auch noch mein Schatz. Sechs<br />
Monate ohne sie, dass würde ich nicht aushalten. Also bleibe ich hier<br />
und leiste hier in der Kaserne meine letzten sieben Wochen.<br />
H<br />
NL 48 Tage (Fr., 9. April 1999, 138. Tag)<br />
eute war wieder einmal ein völlig sinnloser Tag. <strong>Das</strong> sinnloseste<br />
war das Gequatsche vom Militärdekan. LKU (= Lebenskundeunterricht)<br />
stand heute wieder einmal am Programm. Wie<br />
immer ging sein Gerede bei einem Ohr hinein und beim anderen<br />
wieder hinaus.<br />
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