Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
übrigens offen, er konnte mich deshalb auch sehen, aber er reagierte<br />
absichtlich nicht, sondern erst beim zweiten Klopfen. Er fragte also mit<br />
einem verärgerten Ton und meinte er habe mich eh schon gehört,<br />
nachdem ich das erste Mal klopfte. Nachdem ich nun drinnen stand<br />
salutierte ich schön brav, so wie es sich gehört und sagte meinen Text,<br />
füllte das zuständige Formular aus, und dann stand ich mit meinem<br />
Latein am Ende. Ich wusste nicht was ich jetzt sagen soll. Wie ich mich<br />
sozusagen „verabschieden“ soll. Und darauf meinte der „Spieß“, ob ich<br />
bzw. wir das noch nicht gelernt haben. Da ich es nicht wusste sagte ich<br />
eben „nein“. Ich kann mich auch echt nicht daran erinnern, dass wir<br />
das „Abmelden“ mal gelernt hätten. Echt nicht. Wie man salutiert und<br />
sich irgendwo meldet haben wir gemacht, aber nicht wie man sich<br />
wieder abmeldet. Also, ging der Spieß zum Zugskommandanten und<br />
fragte ihn diesbezüglich. Dieser schickte mich zu ihm und fragte mich<br />
ob wir das schon gelernt haben. „Ja oder nein?“, fragte er. Ich war<br />
mir nicht mehr so sicher. Deshalb sagte ich darauf eben, dass ich mir<br />
nicht sicher sei, und er fasste es als „nein“ auf, was anscheinend nicht<br />
stimmte, und deshalb darf bzw. muss ich am Freitag auch eine<br />
Nachschulung machen, wo ich das dann bis zur Vergasung üben<br />
darf, meinte er. <strong>Das</strong> kann ja was werden!<br />
<strong>Das</strong> was mir aber am meisten auf den Keks ging, war der<br />
Gefechtsdienst von 17 Uhr bis 23 Uhr. Er selbst war ja eh ganz okay. Er<br />
war nicht so anstrengend. Ganz im Gegenteil, wir standen die meiste<br />
Zeit herum und sahen den anderen zu, wie sie diese Übung (Kontrollund<br />
Sicherungsdienst) ausführten. Der „Nachhauseweg“ war dann<br />
das, was ich so hasste. Wir mussten nämlich selbständig, gruppenweise<br />
nach Hause finden, und zwar mitten in der Nacht und so, dass uns<br />
dabei niemand bemerkte. Also ganz leise, und je nach Lage<br />
kriechend, robbend, gehend, gebückt und was es da eben so alles gibt.<br />
Immer wieder absichern, etc. Dabei mussten wir auch einige Flüsse,<br />
darunter auch die Krems, überqueren. Die Benützung von Brücken<br />
und Straßen war aber strengstens verboten. Also blieb uns nichts<br />
anderes übrig, als durch die Bäche und Flüsse zu latschen. Resultat:<br />
Nass bis auf die Haut, in den Stiefeln, die auch voll mit Wasser waren.<br />
Kalt war es auch und das Ganze auch noch mitten in der Nacht! Ein<br />
Spaß war das ganz bestimmt nicht! Noch einmal möchte ich das nicht<br />
machen! Wir waren übrigens die ersten (von vier Gruppen) die in der<br />
Kaserne wieder ankamen, und zwar so gegen 23 Uhr. Wer glaubt, dass<br />
ich nun ins Bett konnte, der irrt sich gewaltig. Die Ausrüstung musste<br />
noch gereinigt werden. Also putzte ich bis etwa 2 Uhr in der Nacht.<br />
Dann konnte ich nicht mehr, ich war zu müde und schon total k. o.<br />
Ich bin ja auch nur ein Mensch, der seinen Schlaf braucht, oder? Also<br />
baute ich das Gewehr wieder zusammen, stellt sie in den Spind und<br />
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