Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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M<br />
<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Der Tag vor dem „Einrücken“<br />
(So., 27. September 1998)<br />
ein letzter Tag „in Zivil“ sozusagen verlief eigentlich so wie<br />
immer, es gab da keine Besonderheiten. Es war ein Tag wie jeder<br />
andere auch! Ich verbrachte ihn mit meinem Schatz, so wie<br />
jedes andere Wochenende auch. Ich frühstückte ganz normal, so<br />
gegen 10 Uhr, wie sonst auch immer. <strong>Das</strong>s ich beim Heer schon um 6<br />
Uhr Tagwache habe stört mich auch nicht besonders, ich bin es ja<br />
schon von der Schule gewohnt, wo ich auch immer um diese Zeit mein<br />
geliebtes Bett verlassen musste.<br />
Am Nachmittag packte ich dann meine Sachen zusammen, von denen<br />
ich einen Teil erst kurz zuvor besorgt habe. Und auch einige andere<br />
Dinge erledigte ich auch noch, ich musste mich zum Beispiel von<br />
meiner „Haarpracht“ und meinem Bart, soweit man dieses „Gebüsch“<br />
das ich hatte überhaupt als Bart bezeichnen kann, trennen, was mir<br />
nicht gerade leicht fiel, da ich mich schon so an ihn gewohnt hatte.<br />
Aber er musste schließlich weg, ich wollte ja nicht schon am<br />
Einrückungstag einen „schlechten Eindruck“ von mir erwecken!<br />
Sonst habe ich eigentlich nichts Besonderes an meinem „letzten Tag<br />
vor dem <strong>Bundesheer</strong>“ getan, so gegen 21 Uhr ging ich, bzw. mein<br />
Schatz und ich zu Bett.<br />
J<br />
Der erste Tag beim <strong>Bundesheer</strong><br />
(Mo., 28. September 1998)<br />
etzt ist es also wahr, ich bin zum Soldat geworden. Und das Ganze<br />
fing auch gleich mit einem „Kasperltheater“ an, denn der<br />
Einrückungsort war in Melk, der <strong>Grundwehr</strong>dienst (GWD) findet<br />
aber in der Kaserne in Kirchdorf a. d. Krems statt.<br />
Bei der Fahrt mit dem Zug traf ich Kaini (Kaineder Gerhard), ein<br />
ehemaliger Klassenkollege aus meiner HTL-Zeit. Er rückt in<br />
Langenlebarn ein, wo auch schon mein Bruder Bernd und mein<br />
Cousin Gerald ihren Dienst ableisteten. Aber ich musste zuerst nach<br />
Melk wo einige organisatorische Aktivitäten unternommen wurden<br />
und ich die meiste Zeit nur herumsaß. Der uns zu beaufsichtigende<br />
gab uns allen dann ein Buch mit dem Titel „Der Soldat 98“ wo alles<br />
Wissenswerte über das Soldatenleben beschrieben wird.<br />
So gegen 12:30 Uhr brachte uns dann ein (<strong>Bundesheer</strong>-)Bus nach<br />
Kirchdorf. Wir waren insgesamt 50 Personen, besser gesagt Rekruten,<br />
wie es in der Militärsprache heißt. Hier in Kirchdorf erfolgte zunächst<br />
die Zimmereinteilung, wo wir zu acht ein Zimmer bezogen. An den<br />
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