Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
24.Tag (Sa., 24. Oktober 1998)<br />
Zum ersten und hoffentlich auch zum letzten Mal dass ich alleine<br />
im Zimmer übernachtete. <strong>Das</strong>s ich als einziger von der<br />
Zimmerbelegschaft) hier übernachten muss und am nächsten Tag<br />
Dienst habe. Die Nacht war ganz gut, ich schlief so wie sonst auch<br />
immer. <strong>Das</strong> Frühstück war auch das gleiche wie immer. Zu Mittag<br />
bekam ich „nur“ eine Marschkost (2 Dosen mit Streichkäse, eine Dose<br />
Wurst- bzw. Leberaufstrich und dazu 3 Semmeln). Gegessen habe ich<br />
davon aber nicht viel. Ich mag das Zeug eben nicht so, aber einen<br />
Hunger hatte ich schon. Den Rest nahm ich mit nach Hause. Meine<br />
Eltern und Geschwister mögen das eh. Warum sollte ich es dann<br />
wegwerfen?<br />
Den ganzen Vormittag habe ich und ein anderer Rekrut, der schon<br />
länger hier ist, die Gänge im Keller, Erdgeschoß und Obergeschoß<br />
gewischt und gereinigt, während die anderen, die ebenfalls hier<br />
bleiben mussten bei der Aktion „sauberes Kirchdorf“ mitmachen<br />
mussten und in Kirchdorf aufräumen mussten. <strong>Das</strong> ganze bei leichtem<br />
Regen. Die sind dann ziemlich nass und dreckig zurückgekommen.<br />
Mir hängt das Putzen schon so zum Hals raus. Jeden Tag putzen,<br />
putzen und nochmals putzen. Mit dem Putzlappen kann ich jetzt<br />
schon besser umgehen als mit der StG77 (dem Gewehr). Ist das denn<br />
der Sinn vom <strong>Bundesheer</strong>? Ich habe das Reinigen des Gebäudes schon<br />
so satt!<br />
Um halb eins Zu Mittag entließen sie uns dann vom Dienst.<br />
Endlich, 2 ganze Tage und dazu den restlichen Samstag zur Erholen.<br />
<strong>Das</strong> habe ich jetzt auch dringend nötig. Arm sind die, die im<br />
Krankenrevier liegen. Die bleiben da auch die Feiertage über!<br />
Während der Fahrt zur Kaserne<br />
(Mo.,26.Oktober 1998, so gegen 20:30 Uhr)<br />
Ach du Sch..., ich habe den Spindschlüssel und die<br />
Erkennungsmarke zu Hause am Nachtkästchen in meinem<br />
Zimmer vergessen. Was mache ich denn jetzt? Ein Blick auf den<br />
Zugfahrplan: Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, denn um<br />
22:48 Uhr fährt der letzte Zug von Linz nach Kirchdorf, und<br />
dazwischen fahren noch mehrere in die entgegen gesetzte Richtung.<br />
In Kremsmünster stieg ich dann aus und rief zu Hause an. Erfreut war<br />
mein Vater nicht gerade, aber er holte mich dann doch noch vom<br />
Bahnhof ab und brachte mich dann wieder zum Bahnhof zurück. In<br />
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