Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Wache, Wachauftrag, Bereitschaft, Posten usw., wer darf im<br />
„Wachehäuschen“ (Wachlokal) sein und was ist dort verboten.<br />
Verboten ist zum Beispiel das Radio hören bzw. Musik hören und das<br />
Fernsehen. Lesen ist aber erlaubt, auch von diversen „gynäkologischen<br />
Fachzeitschriften“ wie jemand früher einmal so treffend bemerkte.<br />
Zum ersten Mal hatte ich heute auch Nahkampf. Die anderen hatten<br />
letzte Woche schon einige Lektionen. <strong>Das</strong> ist wieder mal so ein<br />
sinnloses herumgetue. Wenn ich jemals in eine solche Situation<br />
kommen sollte, dann reagiere ich sowieso nur instinktiv und mache<br />
was mir als erstes einfällt. Abgesehen davon, glaube ich nicht dass ich<br />
einmal in eine Situation kommen sollte, wo ich das brauchen könnte.<br />
Abwehr mit dem Sturmgewehr war heute an der Reihe. Mit der Zeit tat<br />
mir die Hand schon ziemlich weh. Ständig das Gewehr irgendwie<br />
halten. Irgendwelche Verrenkungen machen, dass man dabei einen<br />
Krampf in den Armen bekommt.<br />
Innendienst brauche ich jetzt keinen mehr machen, da ich jetzt<br />
wieder voll und ganz dienstfähig bin.<br />
26. Tag (Mi., 28. Oktober 1998)<br />
<strong>Bundesheer</strong> mal von einer ganz anderen Seite. Am Nachmittag<br />
marschierte die gesamte Stabskompanie ins Kino in Kirchdorf,<br />
wo wir uns den, natürlich zum <strong>Bundesheer</strong> passenden, Spielfilm<br />
„Der Soldat James Ryan“ von Steven Spielberg mit Tom Hanks in der<br />
Hauptrolle ansahen. Der Film selbst war, na ja, er ging so. Vom Inhalt<br />
habe ich nicht soviel mitgekriegt. Ich ließ ihn einfach über mich<br />
ergehen. Er interessierte mich auch ehrlich gesagt nicht besonders. Ein<br />
zweites Mal werde ich ihn mir sicher nicht ansehen und das Video, das<br />
es später dann einmal geben wird, werde ich mir mit Sicherheit auch<br />
nicht kaufen. Aus Kriegs- oder Antikriegsfilmen, wie es so schön heißt,<br />
mache ich mir ja sowieso nichts! Die Hauptsache war, ich konnte mich<br />
entspannen, und das gleich etwa drei Stunden lang, denn solange<br />
dauerte der Film.<br />
Blutabnehmen war ich heute in der Früh auch. Aber nur zur<br />
Blutgruppenbestimmung. <strong>Das</strong> gute daran war, dass dadurch das<br />
Grundlagentraining für mich ins Wasser fiel. Dafür musste ich aber<br />
nach dem Blutabnehmen im Speisesaal beim Putzen mithelfen. So eine<br />
halbe Stunde lang. Bis die anderen vom Morgensport zurückkamen.<br />
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