Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
NL 77 Tage (Do., 11. März 1999, 119. Tag)<br />
Nach dem gestrigen, etwas anstrengenden Tag war der heutige<br />
um so lockerer. Bis auf den Sport, wo wir aber nur Fußball<br />
spielten, war heute nicht sehr viel los. Die Stationen für den GLB<br />
gingen wir im Zimmer etwas genauer durch, und am Nachmittag<br />
„übten“ wir eine ziemlich einfache Übung (Station) am WÜPL. Bei<br />
dieser Übung ging es darum, eine Strecke vom 50 m mit einem<br />
Feldkabel im Tiefbau zu überbrücken, wobei eine leere Kabeltrommel<br />
und eine Längenverbindung einzubringen sind. An den Endstellen ist<br />
jeweils ein Feldtelefon, welches zuvor überprüft werden musste,<br />
anzuschließen. Diese Übung übten wir! Wozu? Wahrscheinlich nur,<br />
damit die Zeit verging. Bei dieser Übung kann man nicht sehr viel<br />
falsch machen! Die meiste Zeit saßen wir trotzdem herum und<br />
genossen das angenehme, warme Wetter.<br />
Eigentlich hätten wir heute, wie fast jeden Donnerstag, eine<br />
Nachtübung. Aber die ließen sie aufgrund unserer gestrigen guten<br />
Marschleistung ausfallen. (Ich benötigte mit „meinem“ Trupp<br />
übrigens genau 7 Stunden und 5 Minuten, um etwa 70 Minuten mehr<br />
als die Schnellsten. Die Distanz war ca. 25 km). Für die Sieger gab es<br />
diesmal keine Extrabelohnung. Sie haben sich also völlig umsonst so<br />
angestrengt!<br />
NL 76 Tage (Fr., 12. März 1999, 120. Tag)<br />
Wieder habe ich fast eine Woche geschafft. Es ist gerade 13:54<br />
Uhr, und ich versuche seit der Mittagspause, die um 11:15 Uhr<br />
begann, die Zeit totzuschlagen. Der Freitag ist immer der<br />
„langweiligste Tag“, speziell der Nachmittag. Am Vormittag sind wir<br />
mit dem Reinigen des FM-Gerätes beschäftigt. Im Prinzip geht es dabei<br />
auch um nichts. Einige Geräte etwas abwischen, sinnlos Kabel<br />
umspulen und die ganzen FK-Bausätze, die in dieser Woche verwendet<br />
wurden auf Vollzähligkeit überprüfen.<br />
So sitze ich nun im Zimmer und warte bis zum Dienstschluss um 16:15<br />
Uhr. <strong>Das</strong> blöde ist nur, dass ich heute wieder mit dem Zug nach Hause<br />
fahren muss, da meine „Mitfahrgelegenheit“ heute dienstfrei hat.<br />
Dieser fährt aber erst um 17:05 Uhr vom Bahnhof in Melk weg. Also<br />
sitze ich noch länger hier und sehe zu, wie langsam die Zeit vergeht.<br />
Draußen scheint wieder die Sonne und ich muss die Zeit hier im<br />
Zimmer verbringen. Ich langweile mich und habe nichts zu tun. Mit<br />
dem Buch, welches ich zurzeit lese, bin ich auch schon fast fertig, acht<br />
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