Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners
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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />
Spaten, bis hin zum Regenschutz, Kampfgeschirr, und was eben sonst<br />
noch verschmutzt war. Um Mitternacht war dann Bettruhe, wobei aber<br />
immer 3 bis 4 von uns stundenweise aufbleiben mussten. Sie mussten so<br />
eine Art Wache oder Charge vom Tag spielen. Ich war zwischen 2 und<br />
3 Uhr an der Reihe. Diese Stunde verging aber ziemlich schnell.<br />
So im Großen und Ganzen war dieser Tag ziemlich beschissen. Der<br />
Vormittag ging noch, da hatten wir lediglich Unterricht im Leersaal.<br />
Aber ab dem Mittagessen war der Tag „zum Kotzen“!<br />
33. Tag (Fr., 6. November 1998)<br />
Die restliche Nacht schlief ich im Schlafsack und im Schutzraum<br />
ganz gut. Den Vormittag nutzten wir noch zum Wiederherstellen<br />
der Spindordnung und zum Reinigen der Ausrüstung,<br />
was aber zum Großteil schon gestern Nacht erledigt wurde.<br />
<strong>Das</strong> Mittagessen wurde heute etwas vorverlegt. Der Grund dafür war,<br />
dass wir nach Wels fuhren, wo wir zu einem Festakt eingeladen<br />
wurden. Worum es dabei ging, weiß ich nicht so genau. Es ist mir<br />
ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Etwas „militärisches“ war es auf<br />
jeden Fall, aber genau weiß ich es nicht! Ich stand mir dabei die Füße<br />
in den Bauch. Die ewig langen „Anwesenheitslisten“ irgendwelcher<br />
Persönlichkeiten oder hohen Tiere, von denen ich eh noch nie etwas<br />
gehört habe, oder diese ewig langen Reden, dieses „Herumgesülze“<br />
über was weiß ich was, geht mir auch schon ziemlich auf den Keks.<br />
Aber so ein Festakt ist besser als irgendwo im Gemüse zu liegen und<br />
irgendeinen anderen „Scheiß“ zu üben!<br />
Einige der ganz Hohen machten sich wieder ganz besonders wichtig,<br />
indem sie eine Ehrenrunde gingen, und dabei wie wild zu jedem<br />
Zugskommandanten salutierten und lächelten!<br />
Danach hatte ich Dienstschluss. Auch morgen, am Samstag, habe ich<br />
frei, weil ich 2 Überzeitbewilligungen (eine für die gute Leistung bei<br />
der Angelobung und die zweite, weil ich beim Ehrenzug durch<br />
Kirchdorf dabei war) in eine Halbtages-Dienstfreistellung umgewandelte,<br />
und dafür ist ja der Samstag besonders gut geeignet.<br />
34. Tag (Mo., 9. November 1998)<br />
Scharfschießen: Diesmal nicht in der Ramsau, wie am 15. Oktober,<br />
sondern in Alharting, in der Nähe von Linz. Mit einem so<br />
genannten „Motmarsch“ gelangten wir zum Schießplatz. D. h. wir<br />
fuhren mit den „<strong>Bundesheer</strong>-Lkw’s“ wo wir sozusagen die „Last“ waren.<br />
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