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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

56. Tag (Sa., 5. Dezember 1998)<br />

Um 5 Uhr haben mich die Köche und deren Gehilfen aufgeweckt.<br />

Und kurz darauf kam auch schon der OvT (der Offizier vom<br />

Tag, der für die gesamte Kaserne während der dienstfreien Zeit<br />

verantwortlich ist. Ich bin im Gegensatz dazu nur für dieses Gebäude<br />

wo ich der Charge vom Tag bin verantwortlich) zum letzten Mal und<br />

erkundigte sich, ob eh alles in Ordnung ist, was es auch war.<br />

Insgesamt schaute er dreimal vorbei, zweimal gestern am Abend und<br />

eben dieses Mal. Als er wieder ging legte ich mich auch wieder ins Bett<br />

und blieb da bis etwa dreiviertel sechs liegen. Ich zog die Schuhe an -<br />

Ich schlief ja mit der Uniform - und ging frühstücken.<br />

Den Vormittag verbrachte ich hauptsächlich mit lesen, was eigentlich<br />

gar nicht erlaubt ist. Aber wen kümmert das schon. Sobald ich<br />

verdächtige Schritte hörte legte ich das Buch weg und tat so als säße<br />

ich die ganze Zeit herum und starre in die Luft. Hin und wieder kam<br />

jemand in Zivil, die ich natürlich kontrollierte, da ich sie nicht<br />

kannte. Sonst tat sich nichts. Da ich ein Buch zum Lesen hatte war der<br />

Vormittag nicht so schlimm, und er verging auch ziemlich schnell. So<br />

gegen halb zwölf kam dann meine Ablöse. Ihn hat es viel schlimmer<br />

erwischt. Er sitzt den ganzen Samstagnachmittag und Abend und den<br />

ganzen Sonntagvormittag hier und langweilt sich. Für ihn sind somit<br />

2 Tage „verloren“ bei mir war es „nur“ der Samstag.<br />

Endlich ging es mit dem Zug heimwärts. Auf der Strecke nach<br />

Amstetten wird anscheinend etwas erneuert und neu gebaut.<br />

Jedenfalls musste ich in einen Autobus umsteigen und bis nach<br />

Amstetten mit diesem weiterfahren. Von dort ging es dann aber wieder<br />

mit dem Zug nach Linz, ohne weitere Pannen.<br />

57. Tag (Mi., 9. Dezember 1998)<br />

<strong>Das</strong> war heute wieder einmal ein Tag! Typisch <strong>Bundesheer</strong>! Mit<br />

einer Wahnsinnsorganisation! Angefangen hat der ganze<br />

Schwachsinn mit einem Alarm um 4:00 Uhr in der Früh. Es war<br />

kein „richtiger“ Alarm. Wir mussten aber dennoch das „3er Packerl“<br />

(KAZ3) packen. (Was die meisten, und auch ich, schon gestern Nacht<br />

erledigten, nachdem wir wieder in die Kaserne einrückten). Dann<br />

ging es hinüber in das andere Objekt, wo uns unser Kompaniekommandant<br />

irgendeinen Scheiß über diesen „Alarm“ verzapfte. An<br />

unserer Grenze soll ein Krieg ausgebrochen sein, und damit keine<br />

Flüchtlinge in unser Land fliehen, müssen wir hier alles absichern.<br />

Seite 67

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