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ich Moloko, Palala und die dann doch vorzeigbareren Hirnströme des Limpopo vor dem<br />
Schlimmsten bewahren konnte, belasteten mich nicht mehr. Nur mit dem, was ich auf dem<br />
Leibe trug, und mit meinem gesandstrahlten Aktenkoffer aus katzengoldenen Hochschultagen<br />
– "Dit is my handbagasie. Nee, mevrou, daar is niks nie wat ingeweeg moet word nie." -<br />
würde ich einchecken gehen.<br />
Aber ich stand noch nicht am Schalter, weil ich schon vor dem Frühstück wie in einer<br />
unabgefertigten Warteschlange festsaß, und zwar auf meinem Zimmer. Die Landschaft vor<br />
dem Fenster war nicht der Rede wert, die übliche Öde, die, um überhaupt Abwechselung<br />
hereinzubringen, mal hoëveld, mal vlaktes, mal platteland tituliert wird. Auf erbarmungslos<br />
Ausgewalztes sah ich herab, ein grenzenloses Einerlei, über dem sich eine zweite<br />
Ereignislosigkeit breitgemacht hatte wie Schweißperlen auf welker Haut: die ewige<br />
Monotonie der Kümmerbüsche und Steinkadaver. Das Ganze kam mir wie eine<br />
naturgegebene und naturbelassene Beckett-Bühne vor, angesichts derer auch das<br />
Flughafenareal, soweit es überhaupt in mein Gesichtsfeld trat, mühelos übersehbar wurde wie<br />
ein vorgelagerter neutönerischer Orchestergraben. Nur spielte sich vor der thermoverglasten<br />
und heruntergekühlten Loge, in der ich jetzt geistesabwesend nach einer der Tabletten tastete,<br />
die ich nicht mehr besaß, tatsächlich absurdes Theater ab.<br />
Hinter dem mit einer Art Löwengitter umzäunten Parkplatz, auf dem eine schon in<br />
Weißglut geratene Morgensonne Leihwagen und andere Vehikel so sinnlos bebrütete wie<br />
ausgeblasene Sauriereier, hatte ein ellenlanger Mantel, dessen hochaufgeschossenes,<br />
schlaksiges Innenleben sinnigerweise auch noch mit der Warnleuchte eines roten<br />
Haarschopfes gesegnet war, seinen großen Auftritt. In der einen Hand - auf die Entfernung<br />
schwer zu sagen – trug die Erscheinung wohl Mütze und Handschuhe, in der anderen eine Art<br />
Katzen- oder Hundebox. Wollte diese überdehnte Masochistin am Ende einem ihrer Haustiere<br />
einen qualvollen Tod bereiten? Hatte sich der menschliche Leuchtturm von zuhause<br />
aufgemacht, um die Schar der streunenden Köter, die Südafrika heimsuchen wie eine<br />
vierbeinige Heuschreckenplage, um ein reinrassiges Exemplar zu bereichern? Aber warum<br />
frönte sie ihrem kreatürlichen Haß dann nicht im Schutze der Dunkelheit, weshalb gab sie<br />
dem langweilig gewordenen Spielzeug oder An-Kindes-statt-Weihnachtsgeschenk nicht hinter<br />
dem nächstbesten Supermarkt den Laufpaß? Und dann noch dieser Väterchen-Frost-Aufzug,<br />
der auch fahrige Blicke so verläßlich auf sich ziehen mußte, als würde sie ihren Feld-Zug im<br />
Lendenschurz unternehmen.<br />
Da, als könne sie Gedanken lesen, wirft sie ab; der zusammengelegte Mantel, Mütze,<br />
Handschuhe, Schal, der ebenfalls akkurat gefaltete Pullover werden zu einer Art Podest, auf<br />
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