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"Hab's versucht", nicke ich und falte die Serviette zusammen. "Das war besser als<br />
braaivleis und boerewors, Lizzie. Dein Lieblingsonkel erklärt dich hiermit für mannbar und<br />
heiratsfähig, wenn du auch noch auf die sich unvermeidlich anschließende Frage eine Antwort<br />
parat hast."<br />
"Und die wäre?"<br />
"Wat van 'n drankie?"<br />
Lizzie räumt Teller, Schüssel und Weingläser ab und baut statt dessen in der Tischmitte<br />
eine kleine Flaschenbatterie auf. In Stellung gehen: Ouzo, Grappa, Aquavit, ein Digestif und<br />
als letzter unter lauter Ausländern guter westfälischer Frühstückskorn.<br />
"Ich sehe mit Wohlgefallen, auch vom Nachwuchs und in der hessischen Diaspora wird<br />
die Familientradition noch hochgehalten."<br />
"Sind doch deine alten Vorräte."<br />
"Ach so. Trotzdem. Was darf's sein?"<br />
Sie zeigt auf den Magenbitter, ich schwanke eine Sekunde zwischen dem italienischen<br />
witblits und dem heimatlichen Weizendestillat, dessen Stunde aber laut Aufdruck noch nicht<br />
gekommen ist. Dann schließe ich mich meiner Nichte an.<br />
"Gesondheid in die rondheid."<br />
"Skol."<br />
Sie nippt kaum. Ich schenke mir nach. Wegen der Instabilität all dessen, was auf einem<br />
Bein zu stehen versucht.<br />
"Und wie hast du herausgefunden", setzt sie an und betupft sich gedankenverloren den<br />
Mund und die blauen Flecken am Hals, "wo Heinrich Wilhelm steckte? Stand ja wohl kein<br />
Wegweiser auf Hoffmanns Firmengelände."<br />
"Ja nee, aber in Wiesekopsiekers Wälzer. Warte mal."<br />
Ich quere den Flur, betrete mein überheiztes Arbeitszimmer, drehe den Thermostat<br />
zurück, stutze, greife nach dem Buch und trage es aufgeschlagen zur Festtafel herüber.<br />
"Hier, bitte schön, Seite 139 neben der Abbildung der Produktpalette vom Speisemehl bis<br />
zur Crême- und Silberglanzstärke. Ich zitiere: '... in Marcoing, südwestlich von Cambrai im<br />
Département Nord, eine Fabrik übernommen werden, die bis zum Ersten Weltkrieg sehr<br />
erfolgreich produzierte. Eine weitere Gesellschaft wurde 1895 im italienischen Bovisa bei<br />
Mailand unter dem Namen Società Anonima Amidi Hoffmann gegründet. Alle Versuche, sich<br />
auch in Rußland an einer Stärkefabrik zu beteiligen oder eine solche zu erwerben, scheiterten<br />
trotz intensiver Bemühungen. Mit umso größerem Nachdruck wurden die Südafrika-Pläne der<br />
Firmenleitung in die Tat umgesetzt. Nach Sondierungsgesprächen in London und dem<br />
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