Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung<br />
smacher ist die Umnutzung der Streuobstgürtel zu Pferde- <strong>und</strong> Schafweiden sowie eingezäunten Rasenflächen<br />
erkennbar, wobei die Streuobstzeilen zunehmend verbuschen.<br />
Diesbezügliche Lösungskonzepte müssen:<br />
den Flächenanspruch dieser Nutzungen landschaftsverträglich lenken, insbesondere den der Pferdehaltung,<br />
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die Ausgestaltung der Nutzungen auf die Belange von Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege abstimmen,<br />
extensive Folgenutzungen zur Erhaltung der Freiraumqualitäten stärken. Hiermit ist vor allem eine Regelung<br />
der Großviehdichte in Abhängigkeit vom Standort (vernässte Bereiche, Hangbereiche, Auen) verb<strong>und</strong>en,<br />
die Durchlässigkeit des Gebietes gewährleisten,<br />
die Einrichtung einer Pachtlandbörse vorsehen sowie<br />
ein zusätzliches Flächenangebot bei steigender Nachfrage schaffen: Ein ausreichendes Angebot an<br />
Kleingartenanlagen kann die ungeordnete Ausbreitung von Gartennutzungen (meist Freizeitgärten) in<br />
der offenen Landschaft eindämmen. Kleingärten erfüllen insbesondere in der Kernzone des Verdichtungsraumes<br />
wichtige Funktionen im Hinblick auf die soziale Integration, Wohnumfeldverbesserung,<br />
Verkehrsverminderung, Förderung der Eigenwirtschaft <strong>und</strong> der Produktion rückstandsarmer Nahrungsmittel.<br />
Die Verbreitungsschwerpunkte der Kleingartenanlagen liegen in den Stadtgebieten von Saarbrücken,<br />
Völklingen <strong>und</strong> Saarlouis. Bei Neuplanungen ist auf eine landschaftsverträgliche Gestaltung <strong>und</strong><br />
Durchlässigkeit des Gebietes zu achten.<br />
8.8 Freiraumsicherung im Ordnungsraum: Vorschläge zur Festlegung von Regionalen<br />
Grünzügen <strong>und</strong> Grünzäsuren<br />
Regionale Grünzüge sollen in der überörtlichen Landschaftsplanung der Sicherung zusammenhängender<br />
multifunktionaler Freiräume im Ordnungsraum, insbesondere in der Kernzone des Verdichtungsraumes dienen.<br />
Sie tragen zu einem kleinräumigen Ausgleich der Umweltbelastungen innerhalb des Ordnungsraumes<br />
bei <strong>und</strong> bündeln die vielfältigen Funktionen des Naturschutzes, des Boden- <strong>und</strong> Klimaschutzes sowie der<br />
Naherholung (insbesondere der Stadtranderholung) auf engem Raum.<br />
Deshalb sollen gr<strong>und</strong>sätzlich Vorhaben vermieden werden, die:<br />
zu einer Zersiedelung der regionalen Grünzüge führen; hierunter fällt die Siedlungstätigkeit, soweit sie<br />
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über die Abr<strong>und</strong>ung bestehender Ortslagen hinaus in die Fläche vordringt;<br />
eine Unterbrechung oder Auflösung der regionalen Grünzüge bewirken; dazu zählen insbesondere solche<br />
Vorhaben, die nicht mit der Erholungsfunktion <strong>und</strong> klimatischen Aufgaben der regionalen Grünzüge<br />
in Einklang stehen. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn über Einzelbauvorhaben hinausgehende<br />
größere flächen- <strong>und</strong> linienhafte Planungen vorgesehen sind.<br />
Die vorgeschlagenen regionalen Grünzüge (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge<br />
<strong>und</strong> Freiraumentwicklung“) wurden auf der Gr<strong>und</strong>lage der sektoralen Ergebnisse des Landschaftsprogramms<br />
abgegrenzt. Sie sollen von Seiten der Raumordnung weiter konkretisiert <strong>und</strong> im Landesentwicklungsplan<br />
festgelegt werden.<br />
Die vorgeschlagenen Grünzäsuren (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong><br />
Freiraumentwicklung“) sind kleinräumige Bereiche, die aus Sicht der überörtlichen Landschaftsplanung für<br />
die siedlungsnahe Erholung <strong>und</strong> zur Unterbrechung der dicht zusammen liegenden Siedlungsgebiete dargestellt<br />
werden. Schwerpunkte sind demnach die Sicherung <strong>und</strong> Entwicklung von Freiräumen zwischen Siedlungen<br />
oder Siedlungsbereichen mit dem Ziel:<br />
den besiedelten Bereich zu gliedern,<br />
klare Siedlungsränder <strong>und</strong> Ortseingangssituationen zu sichern bzw. zu schaffen,<br />
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Flächen für ortsrandtypische Nutzungen oder mit lokal bedeutsamer Erholungsfunktion zu sichern,<br />
Flächen mit besonderen Funktionen für den Naturhaushalt in den Siedlungsachsen <strong>und</strong> im Siedlungszusammenhang<br />
zu sichern.<br />
Innerörtliche Grünzäsuren, die eine besondere siedlungsstrukturelle Bedeutung <strong>und</strong> lokale Ausgleichsfunktion<br />
erfüllen, sollen erhalten bzw. aufgewertet werden. Sofern möglich, sollen die Grünzäsuren die Grünzüge<br />
miteinander verbinden.<br />
Vorschläge für Grünzäsuren werden im Ordnungsraum Saar (vorwiegend in der Kernzone des Verdichtungsraumes)<br />
dargestellt. Eine Sicherung soll erfolgen durch:<br />
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Übernahme in den Landesentwicklungsplan,<br />
Darstellungen auf der Ebene der Flächennutzungsplanung,<br />
Maßnahmendarstellungen im Rahmen der kommunalen Landschaftsplanung,<br />
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