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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Erhaltung der Kulturlandschaft<br />

7.3 Die Kulturlandschaftsräume<br />

Die aktuelle Raumstruktur ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses,<br />

dessen Spuren heute noch in der<br />

Landschaft sichtbar sind. Sie werden durch Interpretation<br />

der ökologischen Voraussetzungen <strong>und</strong> der sozioökonomischen<br />

Kontexte lesbar. Die Abbildung zeigt<br />

die Gr<strong>und</strong>züge der raumprägenden Prozesse in den<br />

jeweiligen Entwicklungsphasen. Kulturlandschaftsräume<br />

sind somit Einheiten, die sich auf Gr<strong>und</strong> ihrer eigenständigen<br />

historischen <strong>und</strong> gegenwärtigen Entwicklung<br />

deutlich gegen andere Räume abgrenzen. Im<br />

Landschaftsprogramm werden in einem ersten Schritt<br />

die Großräume benannt; eine Differenzierung in Untereinheiten<br />

steht noch aus. Zentrale Gr<strong>und</strong>lage bildet<br />

die strukturräumliche Gliederung des gültigen LEP<br />

Siedlung. Er unterscheidet den Ordnungsraum mit<br />

Kern- <strong>und</strong> Randzone des Verdichtungsraumes sowie<br />

den ländlichen Raum.<br />

Entwicklung von Gesellschaft <strong>und</strong> Raum<br />

natürliche Ökosysteme<br />

kulturelle Evolution<br />

anthropogene Ökosysteme<br />

agrarische Revolution<br />

Agrarsysteme<br />

urbane Revolution<br />

Siedlungssysteme<br />

Agrargesellschaft<br />

Stadt-Landschaft des Ordnungsraumes<br />

(„Stadtregion“)<br />

Die Stadtregion umfasst ca. 40 % der Gesamtfläche<br />

des <strong>Saarland</strong>es; hier leben 780.000 der ca. 1,05 Millionen<br />

Einwohner. Dieser hoch verdichtete Raum wird<br />

heute maßgeblich von den Agglomerationen im Umfeld<br />

der Industriestandorte <strong>und</strong> der Siedlungsachsen bestimmt.<br />

Die so entstandene Stadt-Landschaft besitzt<br />

eine spezifische Topografie. Die (alt)industriellen <strong>und</strong><br />

Bergbaufolgelandschaften umfassen einen engmaschigen<br />

Verflechtungsbereich, der sich als Band zwischen Dillingen, Saarbrücken, Neunkirchen <strong>und</strong> Homburg<br />

erstreckt, <strong>und</strong> seine Fortsetzung in Frankreich im ostlothringischen Kohlenbecken findet. Ein besonderes<br />

Merkmal der Stadt-Landschaft an der Saar sind die ausgedehnten Waldgebiete mit dem naturnahen<br />

Saarkohlenwald im Zentrum. Sie durchziehen den Ordnungsraum als eine sich von Südwesten (Warndt)<br />

nach Nordosten (Homburger Wald) erstreckende „Waldachse“. In den Randzonen des Verdichtungsraumes<br />

nimmt die Bevölkerungsdichte deutlich ab. Dennoch zählen die suburbanisierten Wald- <strong>und</strong> Agrarlandschaften<br />

in diesem Bereich zu den stark zersiedelten Räumen.<br />

Die Stadtlandschaft des Ordnungsraumes gliedert sich in:<br />

<br />

<br />

<br />

(Alt)Industrielle Stadtlandschaften <strong>und</strong> Bergbaufolgelandschaften,<br />

Suburbanisierte Waldlandschaften <strong>und</strong><br />

Suburbanisierte Agrarlandschaften.<br />

Agrarlandschaften<br />

industrielle Revolution<br />

industriell-technische<br />

Siedlungssysteme<br />

technologische Revolution<br />

telematisch-technologische<br />

Siedlungssysteme<br />

Industriegesellschaft<br />

Informationsgesellschaft<br />

An den Ordnungsraum schließen sich die ländlichen Gebiete der Gaulandschaften im Westen bzw. Südosten<br />

sowie des Hügellands im mittleren <strong>und</strong> nördlichen <strong>Saarland</strong> an. Diese von der Landwirtschaft geprägten<br />

Räume besitzen einen eigenständigen Charakter <strong>und</strong> ein typisches Landschaftsbild, die in Abhängigkeit von<br />

der Geländemorphologie <strong>und</strong> der Intensität agrarischer Nutzungen variieren. Die Landwirtschaft gehört in<br />

einigen Siedlungen noch zum dörflichen Leben, vielerorts wurden die Betriebe jedoch abseits der Siedlungen<br />

mitten in die Nutzflächen ausgesiedelt. Eine Zersiedelung der Landschaft wie in den suburbanisierten<br />

Räumen hat jedoch nicht stattgef<strong>und</strong>en. Während in den landwirtschaftlichen Schwerpunkträumen die Agrarnutzung<br />

auch künftig das Landschaftsbild prägen wird, besteht generell die Tendenz zur Aufgabe nicht<br />

optimal nutzbarer Agrarstandorte wie Hangbereiche, Feuchtstandorte <strong>und</strong> kleinschlägige Nutzungsmosaike.<br />

Auf den Gunststandorten versucht die Landwirtschaft Schlaggrößen <strong>und</strong> Nutzungseinheiten zu vergrößern.<br />

In den Gaulandschaften findet der Konzentrationsprozess insbesondere auf den Hochflächen <strong>und</strong> Flachhängen<br />

statt, im Hügelland in Abhängigkeit von der Bodengunst auf allen nicht zu hängigen oder nassen Standorten.<br />

Die Agrarlandschaften gliedern sich in:<br />

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