27.01.2015 Aufrufe

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Waldwirtschaft<br />

mehr statt, sodass das Wegesystem primär auf die ökopädagogischen Anforderungen ausgerichtet werden<br />

kann. Ein Rückbau von Artefakten, Infrastruktur <strong>und</strong> Wegen im Wald ist Voraussetzung für ein Gelingen des<br />

Wildnis-Konzeptes.<br />

Die Scheune Neuhaus als das „Zentrum für Waldkultur“ dient in diesem Zusammenhang als Informationszentrum<br />

für den Urwald selbst, als Initialisierungsstätte für urwaldbezogene ökopädagogische Projekte sowie<br />

darüber hinaus als Kommunikations- <strong>und</strong> Tagungszentrum für wald- <strong>und</strong> umweltrelevante Thematiken.<br />

Als Naturerlebnisorte sind das Steinbachtal <strong>und</strong> das Netzbachtal im Saarkohlenwald mit ihren naturnahen<br />

Auen <strong>und</strong> Fließgewässern sowie der naturnahen Waldentwicklung prädestiniert. Auch kleinflächige geologische<br />

Phänomene wie der Stiefel bei Sengscheid oder der Aufschluss des Holzer Konglomerats westlich von<br />

Holz können als Naturerlebnisorte dienen, allerdings nur, wenn sie von Erholungsinfrastruktur <strong>und</strong> Möblierung<br />

weitgehend freigehalten werden. Naturerlebnisorte im Sinne des aufgezeigten Konzeptes als Zielorte<br />

für die Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsnutzung sind auf der Ebene des kommunalen Landschaftsplans darzustellen,<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> informell zu erschließen.<br />

Maßnahmenschwerpunkte:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Konsequente Umsetzung der naturnahen Waldwirtschaft,<br />

Überführung aller naturraumfremden Wälder in naturnahe Wälder (erste Prioriät: besondere Waldstandorte)<br />

(siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“),<br />

Nutzungsextensivierung auf besonderen Waldstandorten bei naturnaher Bestockung,<br />

Alterungs- <strong>und</strong> Verfallsphase in einigen Althölzern zulassen („alte Wälder“),<br />

Konsequenter Verzicht auf umfangreiche Erholungsinfrastruktureinrichtungen <strong>und</strong> Rückbau von diesbezüglichen<br />

„Artefakten“ im Wald,<br />

Wegerückbau, Entsiegelung, Verringerung der Wegebreiten, Rückbau der Bachquerungen (Vergrößerung<br />

des Abflussquerschnittes) <strong>und</strong> von Quellfassungen in den Naturerlebnisgebieten (erste Priorität:<br />

NSG „Waldschutzgebiet Steinbachtal/Netzbachtal“),<br />

Landmarken zur Kennzeichnung der kulturhistorischen Relikte (z.B. Solitäre, Altholzinseln, seltene<br />

Baumarten der pnV),<br />

Erholungsinfrastruktur ausschließlich mit Holzkonstruktionen (z.B. Schutzhütten, Bänke) sowie<br />

Extensivierung der bestehenden Infrastruktur <strong>und</strong> Integration in das Naturnähe-Konzept (vor allem in<br />

den Wäldern um St. Ingbert, Kirkel <strong>und</strong> Homburg).<br />

9.8.2 „Bergbauachse“<br />

Innerhalb der Bergbauachse müssen eine Rekultivierung von Bergbau-Altstandorten sowie eine Restrukturierung<br />

der Freiraumsituation erfolgen. In diesem Zusammenhang spielt die Waldwirtschaft eine zentrale<br />

Rolle. Zahlreiche Bergbau-(Alt)Standorte wurden bereits oder werden in Zukunft an die Forstverwaltung<br />

zurückgegeben. Hieraus entsteht für die Waldwirtschaft eine Querschnittsaufgabe, da viele dieser Standorte<br />

als bedeutende Relikte der Industriekultur im Zentrum einer kohärenten Entwicklung der Stadt-Landschaften<br />

stehen. So ist die Waldwirtschaft derzeit aktiv über die Plattform des „Regionalparks Saar“ an der Umsetzung<br />

dieser Agenda beteiligt.<br />

Maßnahmenschwerpunkte:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Integration der Haldenstandorte in ein Gesamtkonzept (Halden als Landmarken) (siehe Karte „Erhaltung<br />

der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“), Erschließung durch Wegeanbindung,<br />

Inwertsetzung als Aussichtspunkt <strong>und</strong> kulturhistorische Relikte (unter Einbeziehung der bergbaulich<br />

geprägten Umgebung),<br />

Einbindung der Einzelstandorte in die Umgebung <strong>und</strong> Verbesserung der Erreichbarkeit,<br />

Berücksichtigung der Belange des Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzes,<br />

Renaturierung <strong>und</strong> Sanierung der Auen (siehe Karte „Oberflächengewässer <strong>und</strong> Auen“),<br />

prioritäre Überführung aller standortfremden Waldbestände auf seltenen Waldstandorten in naturnahe<br />

Wälder sowie<br />

Überlassung von Pionierwäldern auf Halden <strong>und</strong> Schlammweihern an die Sukzession (siehe Karte<br />

„Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />

121

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!