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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Der steigende NO x -Eintrag führt dagegen zu einer weiteren Düngung <strong>und</strong> Versauerung der Böden. Inwieweit<br />

die infolge der Bodenversauerung freiwerdenden toxischen Stoffe in tief liegendes Gr<strong>und</strong>wasser übergehen<br />

oder aber vorher durch oberflächennahe Gr<strong>und</strong>wasserleiter in Fließgewässer abgeführt werden, hängt von<br />

den spezifischen Bedingungen vor Ort ab.<br />

Die Verschmutzung einzelner Gr<strong>und</strong>wasserleiter durch Altlasten, Gewerbe, Industrie oder Verkehr ist in den<br />

Räumen der Städte Saarbrücken, Saarlouis, Lebach <strong>und</strong> Homburg dokumentiert. Auch wenn die technischen<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz des Gr<strong>und</strong>wassers verbessert werden,<br />

ist mit einer Zunahme der durch Siedlung <strong>und</strong> Gewerbe bedingten Belastungen zu rechnen.<br />

Die Aufgabe des Bergbaus auf französischer <strong>und</strong> saarländischer Seite wird mittelfristig Auswirkungen auf<br />

das Gr<strong>und</strong>wasserregime haben. Sollte mit dem Wiederanstieg des Gr<strong>und</strong>wassers nach Schließung der Gruben<br />

eine Verschlechterung der Wasserqualität infolge von „Grubenwasser“ verb<strong>und</strong>en sein, muss dem mit<br />

geeigneten abwehrenden Maßnahmen begegnet werden.<br />

Der Gebrauch von Gr<strong>und</strong>wasser für die Trinkwassernutzung im <strong>Saarland</strong> geht seit den 70er Jahren kontinuierlich<br />

zurück. Auch in Zukunft ist tendenziell mit einem weiteren Rückgang des Wassergebrauchs zu rechnen.<br />

Dies liegt in abnehmenden Bevölkerungszahlen <strong>und</strong> verstärktem Einsatz von Technologien mit geringerem<br />

Wassergebrauch in Haushalt, Gewerbe <strong>und</strong> Industrie begründet. Mit der Umsetzung der in den Studien<br />

zur ökologischen Wasserversorgung Saar vorgeschlagenen Änderungen erscheint die Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Trinkwasser qualitativ <strong>und</strong> quantitativ insgesamt gesichert. Angesichts des sinkenden Wasserverbrauchs<br />

ist auf die Nutzung von Quellen für Trinkwasserzwecke künftig zu verzichten.<br />

4.7 Lösungsansätze <strong>und</strong> Maßnahmen zum Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />

Orientierung der Gr<strong>und</strong>wasserförderung am ökologischen Dargebot<br />

In den Studien <strong>und</strong> im Bericht zur Ökologischen Wasserversorgung des <strong>Saarland</strong>es sind Wege aufgezeichnet<br />

worden, wie die Bedürfnisse der Bevölkerung nach Trink- <strong>und</strong> Brauchwasser hoher Qualität auf der einen<br />

<strong>und</strong> die der Natur nach einer möglichst geringen anthropogen bedingten Beeinträchtigung auf der anderen<br />

in Einklang gebracht werden. Dazu wurden Leitlinien formuliert. Sie werden jetzt in der Umsetzung des<br />

Konzeptes im wasserrechtlichen Vollzug berücksichtigt.<br />

Dezentralität der Trinkwasserversorgung<br />

Die bestehende dezentrale Struktur der öffentlichen Wasserversorgung ermöglicht regional- <strong>und</strong> ortsspezifische<br />

Anwendung von Schutz- <strong>und</strong> Kontrollmaßnahmen. Zudem kann auf lokale Übernutzungen <strong>und</strong> Belastungen<br />

flexibler reagiert <strong>und</strong> gegengesteuert werden. Daher muss die dezentrale öffentliche Wasserversorgung<br />

beibehalten werden.<br />

Reduzierung der Gr<strong>und</strong>wassergefährdung<br />

Der konsequente Vollzug der Wassergesetze ist notwendig um Bedürfnissen der Bevölkerung aber auch<br />

den Ansprüchen des Naturschutzes gerecht zu werden. Im <strong>Saarland</strong> soll vordringlich darauf hingewirkt werden,<br />

dass:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die noch vorgesehenen Wasserschutzgebiete (siehe auch Ausführungen in Kapitel 4.3) möglichst<br />

schnell festgesetzt werden, um das gegebene rechtliche Instrumentarium für den Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />

ausnutzen zu können. Es genügt aber nicht alleine die Festsetzung durchzusetzen sondern es ist<br />

gleichermaßen wichtig, die Schutzgebietsverordnungen auch tatsächlich zu vollziehen <strong>und</strong> die Aufsicht<br />

in den Schutzgebieten sicherzustellen.<br />

weitere Gr<strong>und</strong>wasserabsenkungen verhindert werden bzw. das Sanierungspotenzial in bereits beeinträchtigten<br />

Bereichen ausgeschöpft wird.<br />

wassergefährdende Altlasten prioritär gesichert, bzw. saniert werden.<br />

zur Einschätzung der potenziellen Gr<strong>und</strong>wassergefährdung das bestehende Monitoringprogramm des<br />

LUA, insbesondere im Verdichtungsraum, intensiviert wird.<br />

Verstärkte Berücksichtigung des oberflächennahen Gr<strong>und</strong>wassers<br />

Das oberflächennahe Gr<strong>und</strong>wasser wird wegen seiner kleinräumig wechselnden Verteilung über die Instrumente<br />

des Gr<strong>und</strong>wasserschutzes nur unzureichend erfasst. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Auen <strong>und</strong> Feuchtgebiete<br />

(besonders im Buntsandstein) am stärksten gefährdet. Das oberflächennahe Gr<strong>und</strong>wasser ist künftig im<br />

Rahmen des Vollzugs der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung besonders zu beachten <strong>und</strong> durch Fest-<br />

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