Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz<br />
Der Verein Naturpark Saar-Hunsrück e.V., der seit 2004 grenzüberschreitend für den rheinland-pfälzischen<br />
<strong>und</strong> saarländischen Teilbereich arbeitet, hat einen Zielkatalog auf der Gr<strong>und</strong>lage der Aufgaben <strong>und</strong> Ziele des<br />
Vereins deutscher Naturparke erstellt, der als Basis für eine gemeinsame Diskussion von Leitzielen mit der<br />
einheimischen Bevölkerung <strong>und</strong> den politischen Gremien dienen soll. Das Leitbild nach der Fassung vom<br />
November 2004 lautet wie folgt:<br />
„Die Schönheit <strong>und</strong> Vielfalt der Natur- <strong>und</strong> Kulturlandschaft im Naturpark Saar-Hunsrück ist langfristig zu<br />
bewahren <strong>und</strong> im Sinne des Leitbildes weiterzuentwickeln, um den Naturpark als attraktiven Wohn-, Wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Erholungsort mit Zukunftschancen zu sichern <strong>und</strong> auszubauen.<br />
Für den Naturpark Saar-Hunsrück wird eine Weiterentwicklung angestrebt, die Lebensqualität für die Bevölkerung,<br />
eine zukunftsfähige wirtschaftliche Basis sowie den Schutz von Natur <strong>und</strong> Landschaft gleichermaßen<br />
garantiert.<br />
Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />
Die landschaftliche Schönheit, Vielfalt <strong>und</strong> Eigenart des Naturparks Saar-Hunsrück ist als Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsgr<strong>und</strong>lage<br />
der Menschen auf Dauer zu erhalten <strong>und</strong> zu schützen.<br />
Durch eine nachhaltige Landschaftspflege <strong>und</strong> Landnutzung sind die wertvollen Lebensräume der im Naturpark<br />
heimischen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten zu bewahren <strong>und</strong> zu einem flächendeckenden Verb<strong>und</strong>system zu<br />
entwickeln.<br />
Die naturschonende <strong>und</strong> landschaftsverträgliche touristische, gewerbliche, weinbauliche, land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche<br />
Nutzung ist konsequent weiter zu fördern.<br />
Eine flächen- <strong>und</strong> ressourcenschonende Siedlungsentwicklung als Gr<strong>und</strong>lage für eine am Landschaftsbild<br />
orientierte <strong>und</strong> der Naturparkregion angepasste Bautätigkeit ist verstärkt umzusetzen.<br />
Erholung <strong>und</strong> Tourismus<br />
Das unverwechselbare naturräumliche, kulturelle <strong>und</strong> kulturhistorische Potenzial des Naturparks Saar-<br />
Hunsrück ist als Standortvorteil <strong>und</strong> Alleinstellungsmerkmal für eine touristische Vermarktung zu nutzen.<br />
Regionalvermarktung<br />
Heimische nachwachsende Rohstoffe als eine Gr<strong>und</strong>lage für zukunftsfähige landwirtschaftliche, handwerkliche<br />
<strong>und</strong> gewerbliche Erwerbsstrukturen sind verstärkt einzusetzen <strong>und</strong> umfassend zu nutzen.<br />
Regionale Produkte sind im Handel <strong>und</strong> in der Gastronomie verstärkt <strong>und</strong> kontinuierlich anzubieten.<br />
Umweltbildung <strong>und</strong> Umweltinformation<br />
Umweltbildung <strong>und</strong> Umweltinformation sollen im Dialog mit den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern zur Identifikation<br />
mit dem Naturpark Saar-Hunsrück <strong>und</strong> zur Bewusstseinsbildung für die Werte <strong>und</strong> die Qualität der Natur<strong>und</strong><br />
Kulturlandschaft im Sinne einer nachhaltigen Weiterentwicklung beitragen.“<br />
Die Naturparkverwaltung soll in ihrem saarländischen Teilbereich auf die Konkretisierung des Landschaftsprogramms<br />
in der kommunalen Landschaftsplanung sowie auf eine aktive Umsetzung der im Landschaftsprogramm<br />
festgesetzten Entwicklungsziele <strong>und</strong> -schwerpunkte hinwirken. Hierzu zählen insbesondere:<br />
die Sicherung naturnaher, seltener Böden durch naturnahe Waldwirtschaft (siehe Karte „Klima – Boden<br />
– Gr<strong>und</strong>wasser“),<br />
die Renaturierung (Strukturverbesserung) ausgebauter oder begradigter Fließgewässer durch Eigenentwicklung<br />
oder naturnahen Rückbau (siehe Karte „Arten, Biotope, Lebensraumverb<strong>und</strong>“),<br />
die Beseitigung von Konflikten an Fließgewässern durch Trittschäden, Teichanlagen <strong>und</strong> Nadelbaumbestände<br />
(siehe Karte „Oberflächengewässer <strong>und</strong> Auen“),<br />
die Erhaltung der extensiven landwirtschaftlichen Nutzungen,<br />
der Offenhaltung von Extensivwiesengebieten insbesondere im Hochwaldvorland <strong>und</strong> in den Vulkanitgebieten<br />
(Prims-Hochland),<br />
die Offenhaltung der Wiesentäler insbesondere der Losheimer Schotterflur, auch durch Beweidungsprojekte<br />
mit Robustrindern,<br />
die Überführung der Nadelbaumbestände in den großflächigen Nadelwaldgebieten, vor allem auf den<br />
besonderen Waldstandorten (siehe Karte „Arten, Biotope, Lebensraumverb<strong>und</strong>“),<br />
die Entwicklung der besonders wertvollen Kulturlandschaften (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“) sowie<br />
die Einbindung <strong>und</strong> Umsetzung der Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“), der Zielorte aus der kommunalen Landschaftsplanung<br />
<strong>und</strong> regional bedeutsamen Wegenetze in entsprechend geeignete Projekte.<br />
In einer Rahmenstudie hat der Verein Naturpark Saar-Hunsrück e.V. die Entwicklung eines Handlungsprogramms<br />
in Auftrag gegeben. Zu den Themenschwerpunkten „Wald“, „Wasser“, „Stein“ sind inhalt-<br />
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