Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Überörtliche Instrumente: Naturpark, Biosphärenreservat, Regionalpark<br />
Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung<br />
Nutzung sinnvoll <strong>und</strong> möglich ist, sondern nur durch eine landschaftsverträgliche Nutzung auf ökonomischer<br />
Basis. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden in allen Bereichen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gewässerschutz, Natur-<br />
<strong>und</strong> Landschaftsschutz, Siedlung, Raumordnung) erholungsrelevante Aussagen getroffen.<br />
Dies trägt auch einem weiteren wesentlichen Aspekt Rechnung: Der individuelle Anspruch nach Erholung<br />
<strong>und</strong> Freizeit bezieht sich auf die Alltagswelt des Einzelnen. Erholung <strong>und</strong> Freizeit sind überlagernde Funktionen<br />
der Raumnutzung <strong>und</strong> beschränken sich nicht nur auf Naherholungsgebiete oder Sportanlagen. Die<br />
Integration von Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitaspekten stellt somit ein zentrales Kriterium für die soziokulturelle<br />
Brauchbarkeit der Raumnutzung <strong>und</strong> der Raumorganisation dar. Die Aufwertung der Alltagswelten in diesem<br />
Sinne betrifft in erster Linie das Wohnumfeld, die Freiräume in der Siedlung <strong>und</strong> die Straßenraumorganisation:<br />
Hier müssen Freizeit <strong>und</strong> Erholung stattfinden können, nicht zuletzt, um den stetig steigenden Anteil des<br />
Freizeitverkehrs am motorisierten Individualverkehr (MIV) einzudämmen.<br />
8.3 Konzeption: Wege zur Erschließung des Kultur- <strong>und</strong> Naturerbes<br />
Die Gesamtkonzeption zur Entwicklung der Kulturlandschaft<br />
im <strong>Saarland</strong> verfolgt das Ziel, „mehr Natur(nähe)“ <strong>und</strong> „mehr<br />
Kultur“ durch konsequente Inwertsetzung des Natur- <strong>und</strong><br />
Kulturerbes anzubieten. Gerade im <strong>Saarland</strong> ist die zukünftige<br />
Entwicklung eng damit verknüpft, inwieweit eine Aufwertung,<br />
Erschließung <strong>und</strong> Sicherung der kulturlandschaftlichen<br />
Potenziale (im weitesten Sinne) die Lebens- <strong>und</strong> Standortqualitäten<br />
in der Region verbessern kann.<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Erschließung<br />
der Kulturlandschaft zur<br />
Erholungsvorsorge<br />
Entwicklung der Kulturlandschaftsräume<br />
<strong>und</strong> Freiraumsicherung im Sinne<br />
einer Erholungsvorsorge<br />
Hierzu werden Zielsetzungen für die einzelnen Kulturlandschaftsräume<br />
dargestellt. Das Konzept soll dazu:<br />
die Leitziele einer nachhaltigen Regionalentwicklung<br />
aufgreifen,<br />
die Entwicklungstrends, -perspektiven <strong>und</strong> -ziele der<br />
Flächennutzungen einbeziehen <strong>und</strong> diese für eine aktive<br />
Gestaltung der Kulturlandschaft nutzen sowie<br />
die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf die<br />
landschaftsgeb<strong>und</strong>ene Erholung <strong>und</strong> Freizeit berücksichtigen<br />
<strong>und</strong> in einem Freiraumkonzept umsetzen.<br />
Dabei sollen keine Ideallandschaften oder Artefakte entstehen.<br />
Ziel muss es sein, die landschaftsgeb<strong>und</strong>ene Erholung<br />
<strong>und</strong> Freizeit in eine nachhaltige Nutzung <strong>und</strong> Entwicklung der<br />
Kulturlandschaft einzubetten - durch Berücksichtigung der<br />
Ansprüche der Bevölkerung <strong>und</strong> Verknüpfung mit einer (in<br />
die Kulturlandschaft eingepassten) Infrastruktur.<br />
Zu den Entwicklungsschwerpunkten bzw. Schwerpunkträumen<br />
gehören:<br />
<br />
die Naturerlebnisgebiete <strong>und</strong> die besonders wertvollen<br />
Kulturlandschaften, die zu Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräumen<br />
zusammengefasst werden (siehe Karte „Erhaltung<br />
der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“).<br />
Um einen dauerhaften Erfolg bei der Sicherung<br />
bzw. Weiterentwicklung dieser Gebiete zu erzielen,<br />
müssen sie zum Gegenstand einer Gegenwartskultur<br />
<strong>und</strong> zu einem individuellen Interesse der lokalen <strong>und</strong><br />
regionalen Akteure werden. Die Erschließung des Kultur<strong>und</strong><br />
Naturerbes im Rahmen der Erholungsnutzung bietet<br />
dafür gute Ansätze.<br />
<br />
Entwicklungsschwerpunkte <strong>und</strong><br />
räumliche Schwerpunktsetzung<br />
Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume<br />
Waldlandschaft des Nordsaarlands,<br />
Waldachse <strong>und</strong> Stadtwälder<br />
Auen als Leitlinien<br />
Bergbaufolgelandschaften <strong>und</strong><br />
Rekultivierungsschwerpunkte der<br />
Rohstoffwirtschaft als Freiraumressource<br />
landschaftsästhetische Aufwertung<br />
von Straßen<br />
Freiraumsicherung im Ordnungsraum<br />
Grünzüge <strong>und</strong> Grünzäsuren<br />
<br />
Vernetzung <strong>und</strong><br />
Flächenerschließung<br />
<br />
Zielorte<br />
<br />
Informelle Erschließung<br />
(naturräumlicher <strong>und</strong> sozioökonomischer<br />
Kontext der Kulturlandschaftsentwicklung)<br />
<br />
die Auen, die als Leitlinien für die Erholung aufgewertet werden sollen (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“). Auen bieten auf Gr<strong>und</strong> ihrer Topografie<br />
<strong>und</strong> Landschaftsausstattung besondere Ausgangspunkte zur Entwicklung von durchgängigen Wegesystemen.<br />
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