BegrÃ¼ndung und ErlÃ¤uterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm Saarland Siedlung und Verkehr Handlungsdruck oder ein hohes Potenzial zur Entwicklung der Kulturlandschaft aufweisen. Dem kommunalen Landschaftsplan bleibt es vorbehalten, einzelne Maßnahmenbereiche zu priorisieren und zu konkretisieren. Um auch für die besondere Konfliktlage im Ordnungsraum planerisch und finanziell aufwändigere Kompensationsmaßnahmen forcieren zu können, sind bei der Ausgestaltung des Ökokontos allerdings folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Die ökologische Aufwertung der abiotischen Naturgüter und der funktionalen Beziehungen im Naturhaushalt muss im Rahmen der Bilanzierung besondere Berücksichtigung finden, damit Maßnahmen wie Gewässerrenaturierungen/Gewässerstrukturverbesserungen und Entsiegelungen gegenüber Aufforstungen und Sukzession „konkurrenzfähig“ werden. Die räumliche Bindung der Kompensationsmaßnahmen zum Eingriff sollte zumindest auf Naturraumebene gewährleistet werden, um eine „Verschiebung“ von Kompensationsmaßnahmen aus dem Ordnungsraum in die peripheren ländlichen Räume zu verhindern. 11.8 Verkehr und Schutz von unzerschnittenen Räumen Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren unserer heutigen Gesellschaft. Betroffen sind nahezu alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens. Die Anforderungen an die Mobilität im beruflichen wie im Freizeitsektor steigen zunehmend vor dem Hintergrund der Globalisierung. Sowohl der Fernverkehr als auch die Regional- und Lokalverkehre müssen heute möglichst reibungslos funktionieren. Dies betrifft alle Verkehrsmittel und Infrastrukturen, sowohl den nichtmotorisierten als auch den motorisierten Verkehr. Zur Reduzierung der (externalisierten) Kosten des Verkehrs sind die Vermeidung von Verkehr und die Verlagerung der Verkehrsströme auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes anzustreben. Die kann erfolgen durch: Funktionsgemischte Siedlungsstrukturen sowie durch die Bündelung von Wegen. Eine Verkehrsverlagerung, welche die konsequente Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs in der Fläche sowie eine Verbesserung des Angebotes für Radfahrer und Fußgänger voraussetzt. Die kommunale Verkehrsentwicklungsplanung, welche in der Gesamtschau alle Potenziale zur Verkehrsvermeidung, -verlagerung und -entschärfung aufzeigt. Die einseitige Funktionalisierung des Straßenraumes für den motorisierten Individualverkehr (MIV) sollte durch Umgestaltung zugunsten des Umweltverbundes zurückgenommen werden. Erholungsrelevante Grünflächen in hoch verdichteten Räumen sollen aktiv durch Lärmschutzmaßnahmen entlastet werden Eine Verbesserung der durch Lärm- und Schadstoffimmissionen beeinträchtigten Wohn- und Freiraumsituationen kann nur über eine Entschärfung der durch den MIV verursachten Probleme gelingen. Schutz von unzerschnittenen Räumen Verkehrstrassen beeinträchtigen unterschiedliche Raumfunktionen. Die Barrierewirkung von Straßen betrifft Menschen (physische und soziale Barrierewirkung, Zugänglichkeit von Siedlungsstrukturen, Landwirtschaftsflächen, Freiräumen etc.) und Tiere (Verinselung). Zudem werden natürliche raumfunktionelle Zusammenhänge wie Luft- und Grundwasserströmungen sowie Fließgewässersysteme unterbrochen. Handlungsspielräume zur Reduktion der Barrierewirkung für Fußgänger bestehen auf nahezu allen innerörtlichen Straßen im Rahmen einer Reduktion von Straßenbreiten und der Erhöhung des Angebots von Querungshilfen. Eine effektive Minimierung der Trennwirkungen lässt sich für Tierpopulationen im Ballungsraum mit vertretbarem Aufwand nicht erreichen. Aus diesem Grund muss der Schutz zusammenhängender, bislang noch wenig zerschnittener Freiräume Vorrang genießen. In unzerschnittenen Räume im Sinne von § 6 Abs. 1 SNG sind unvermeidbare Zerschneidungen nur aus überwiegenden Gründen des Gemeinwohls oder auf Grund von Verkehrswegeausbaugesetzen zulässig. Sie sind in ihrer Zerschneidungswirkung durch den Bau von Querungshilfen zu minimieren (§ 6 Abs. 3 SNG). Im Landschaftsprogramm werden gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 2 SNG die unzerschnittenen Räume im Sinne von § 6 Abs.1 SNG dargestellt (siehe Kartendienst „Schutzgebietskategorien des Lapro“). Auf die entsprechenden Ausführungen in Kapitel 6.4 wird hingewiesen. 155
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