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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung<br />

steht in der konsequenten Aufwertung der landschaftlichen Potenziale im Zuge der naturgemäßen Waldbewirtschaftung.<br />

Durch das bewegte Relief mit schluchtartigen Waldtälern (z. B. Holzbachtal <strong>und</strong> H<strong>und</strong>scheider Bachtal) bietet<br />

die Waldlandschaft viele Naturattraktionen. Als Naturerlebnisräume sind insbesondere das Durchbruchstal<br />

der Saar, die eingeschnittenen <strong>und</strong> von Felsen begleiteten Bachoberläufe (z.B. Holzbach) <strong>und</strong> die naturnäheren<br />

Waldteile mit attraktiven kulturhistorischen Relikten (Hunnenring) nördlich Otzenhausen von Bedeutung.<br />

Relikte historischer Rohstoffwirtschaft <strong>und</strong> frühindustrieller Tätigkeit (Mariahütte, Züscher Hammer) sind<br />

ebenso Teil der Waldlandschaft wie großflächige (Relikte ehemaliger) Niederwälder im oberen Wadrill- <strong>und</strong><br />

Löstertal. Diese kulturhistorischen Elemente steigern die von Natur aus bereits gegebene Attraktivität der<br />

Waldlandschaft.<br />

Die Steilhänge der Saar <strong>und</strong> ihrer Seitentäler von Dreisbach bis Saarhölzbach mit der Saarschleife bei Orscholz<br />

sowie die alte Industriegemeinde Mettlach bilden ein attraktives Ensemble auch für den überregionalen<br />

Tourismus.<br />

8.6 Entwicklungsschwerpunkte<br />

8.6.1 Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume<br />

Die Kultur- <strong>und</strong> Naturerlebnisräume (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong><br />

Freiraumentwicklung“) sind aus den dargestellten besonders wertvollen Kulturlandschaften, angrenzenden,<br />

thematisch assoziierten Landschaftsausschnitten <strong>und</strong> besonderen Naturerlebnisorten, die sich entweder in<br />

diesem Gebiet häufen oder bereits eine größere räumliche Dimension besitzen, abgeleitet.<br />

Sie stellen als herausragende Zeugnisse des Kultur- <strong>und</strong> Naturerbes des <strong>Saarland</strong>es Schwerpunkträume für<br />

die landschaftsgeb<strong>und</strong>ene Erholung im <strong>Saarland</strong> dar.<br />

Das Moseltal, das Niedtal, der Wolferskopf, der Kappelberg/Gebberg/Birzberg, das Gersheimer Bliestal <strong>und</strong><br />

das Bickenalbtal repräsentieren die vielfältig genutzte Schichtstufenlandschaft des Muschelkalks <strong>und</strong> sind<br />

gleichermaßen als Naturerlebnisräume wie auch für den Kulturlandschaftsschutz von überragender Bedeutung.<br />

Hervorzuheben sind die zahlreichen nutzungsbedingten kulturhistorischen Relikte (Kalk-<br />

Halbtrockenrasen, Weinbergsmauern, Streuobstwiesen, Wölbäcker, Kalk-Steinbrüche, Hohlwege, Hecken)<br />

wie auch die tradierten extensiven Nutzungen <strong>und</strong> die meist noch intakte Struktur der dörflichen Siedlungen.<br />

Die ausgedehnten Streuobstwiesen, das extensive Grünland <strong>und</strong> die terrassierten Hänge verleihen diesen<br />

Landschaftsteilen in Verbindung mit dem Schichtstufenrelief einen besonders attraktiven Charakter. In diesen<br />

Räumen sind die Erhaltung der extensiven Nutzungen, die Inwertsetzung der kulturhistorischen Relikte<br />

<strong>und</strong> die Offenhaltung der Hangbereiche neben der Erschließung des kulturhistorischen Erbes für die Erholung<br />

die wichtigsten Ziele, die über lokale Vermarktungsstrategien <strong>und</strong> ein Vermarktungslabel miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en werden können. Für den Bereich des Bliesgaus soll dies u.a. über das Instrument des Biosphärenreservates<br />

„Biosphäre Bliesgau“ initiiert werden.<br />

Das Durchbruchstal der Saar durch den Hunsrückquarzit ist wohl der spektakulärste <strong>und</strong> über die Grenzen<br />

des <strong>Saarland</strong>es hinaus bekannteste Naturerlebnisraum. Die markante Morphologie der Saarschleife, die<br />

blockschuttreichen Steilhänge <strong>und</strong> die naturnahen Hangwälder geben diesem Landschaftsausschnitt eine<br />

sehr spezifische Prägung. Die Steilhänge mit ihren besonderen Waldgesellschaften sollten durch Nutzungsverzicht<br />

<strong>und</strong> Überführung naturraumfremder Bestände naturnäher entwickelt werden. Eingestreute landwirtschaftliche<br />

Flächen <strong>und</strong> Lichtungen sollen erhalten <strong>und</strong> eine qualitative Aufwertung der Freizeiteinrichtungen<br />

angestrebt werden.<br />

Das Wadrill- <strong>und</strong> Löstertal, der Türkismühler Wald, der Hoppenbruch, der Weiselberg <strong>und</strong> das Nohfelder<br />

Rhyolithmassiv sind repräsentative Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume des nördlichen <strong>Saarland</strong>s, die ihre<br />

Schönheit neben den attraktiven Ausblicken, insbesondere den zahlreichen Details, wie artenreichen Wiesen,<br />

intakten Fließgewässern, naturnahen Waldbeständen <strong>und</strong> zahlreichen kleineren Felsformationen verdanken.<br />

Auch kulturhistorische Relikte, wie die Niederwälder von Wadrill <strong>und</strong> Löster, alte Mühlen oder kleinflächiger<br />

Rohstoffabbau sind Bestandteile dieser Erlebnisgebiete. Entwicklungsschwerpunkte sind hier insbesondere<br />

die Offenhaltung <strong>und</strong> extensive Nutzung der Wiesentälchen, die naturnahe Entwicklung der<br />

Waldbestände (höherer Altholzanteil <strong>und</strong> Überführung von Nadelbaumbeständen) <strong>und</strong> die Erschließung der<br />

kulturhistorischen Relikte sowie der vorhandenen markanten geologischen Zeugnisse.<br />

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