Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Erhaltung der Kulturlandschaft<br />
<br />
<br />
die Gaulandschaften (Saar-Blies-Gau, Saar-Nied-Gau, Mosel-Gau) <strong>und</strong><br />
den landwirtschaftlichen Schwerpunktraum des mittleren <strong>und</strong> nördlichen <strong>Saarland</strong>s (Prims-Blies-<br />
Hügelland, Hochwaldvorland, Prims-Hochland, Nohfelden-Hirsteiner Bergland).<br />
Waldlandschaften<br />
Als geschlossene Waldlandschaft kann außerhalb des Ordnungsraumes nur<br />
der Saar-Hunsrück<br />
zwischen dem Moselgau <strong>und</strong> dem Nohfeldener Bergland bezeichnet werden. Er erstreckt sich als Waldgürtel<br />
am südlichen Hunsrückrand entlang. Das von ausgedehnten Nadelmischwäldern <strong>und</strong> dem Saardurchbruchtal<br />
geprägte Hochland ist dünn besiedelt <strong>und</strong> traditionell mit Wald bestockt. Heute wird die Waldlandschaft<br />
Saar-Hunsrück neben der waldwirtschaftlichen Nutzung vor allem für die Erholung genutzt <strong>und</strong> von den angrenzenden<br />
Kurorten <strong>und</strong> Erholungseinrichtungen erschlossen.<br />
Das Landschaftsprogramm liefert für die Entwicklung der Kulturlandschaftsräume ein Handlungsprogramm<br />
aus Sicht des Naturschutzes. Dieses bezieht sich sektoral auf die unterschiedlichen Naturgüter <strong>und</strong><br />
Flächennutzungen, schließt aber auch die querschnittsorientierte Freiraumentwicklung mit ein. In den<br />
entsprechenden Kapiteln werden Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Kulturlandschaft aber auch<br />
zur Weiterentwicklung der Nutzungen, insbesondere der Wald- <strong>und</strong> Landwirtschaft, dargelegt. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt liegt auf der Integration der Kulturlandschaftsentwicklung <strong>und</strong><br />
Kulturlandschaftspotenziale in Konzepte zur Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung.<br />
7.4 Erhaltung besonders wertvoller Kulturlandschaften<br />
Die im Landschaftsprogramm dargestellten besonders wertvollen Kulturlandschaften umfassen Räume, die<br />
noch in besonderem Maße durch „historische“ Nutzungen geprägt sind („historische“ Kulturlandschaften)<br />
<strong>und</strong> somit eine überdurchschnittliche Dichte an kulturhistorisch bedeutsamen Relikten aufweisen. Sie spiegeln<br />
das kulturelle Erbe der Region am deutlichsten wider. Da es sich um Räume im Umbruch handelt, verdienen<br />
sie einerseits besonderen Schutz, andererseits eine sorgfältige planerische Betrachtung.<br />
Vergleichbar zu den Kulturlandschaftsräumen stellt sich die Entwicklung der besonders wertvollen Kulturlandschaften<br />
als querschnittsorientierte Aufgabe dar. Der Beitrag des Landschaftsprogramms legt auch hier<br />
den Schwerpunkt auf die Sicherung ökologischer (<strong>und</strong> damit - wie im Falle der Kalkhalbtrockenrasen besonders<br />
deutlich wird – oft auch kulturlandschaftlicher) Potenziale sowie die naturverträgliche Ausgestaltung der<br />
Flächennutzungen <strong>und</strong> Siedlungsentwicklung. Darüber hinaus werden die besonders wertvollen Kulturlandschaften<br />
in ein Konzept zur Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung, insbesondere für Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume,<br />
eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Die im Landschaftsprogramm dargestellten besonders wertvollen Kulturlandschaften (siehe Karte „Erhaltung<br />
der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“) repräsentieren im Wesentlichen die<br />
Kulturentwicklungen folgender Epochen: Agrarisierung, Urbanisierung, Industrialisierung. Es lassen sich<br />
großflächige Landschaften <strong>und</strong> kleinflächigere Gebiete – meist Siedlungsbereiche – unterscheiden:<br />
Agrarkultur: Agrarlandschaften<br />
Die ausgewählten Gebiete repräsentieren in besonderem Maße die landschaftsgeb<strong>und</strong>ene<br />
Nutzungsentwicklung <strong>und</strong> bilden über zahlreiche Relikte<br />
die landwirtschaftliche Nutzungsgeschichte ab. Auch die aktuellen<br />
Nutzungen spiegeln noch die standörtlichen Bedingungen <strong>und</strong> das regionaltypische<br />
Erscheinungsbild der Nutzungsformen wider. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />
extensiven Nutzungen sind die dargestellten Agrarlandschaften auch von<br />
besonderem Interesse für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz. Der Erhaltung<br />
bzw. behutsamen Weiterentwicklung der strukturreichen, von extensiven<br />
Nutzungen geprägten offenen Kulturlandschaft (<strong>und</strong> damit der Nutzungsformen)<br />
muss ebenso Priorität eingeräumt werden wie der landschaftsgerechten<br />
Entwicklung der Siedlungsstruktur. Nur dadurch kann das landschaftliche<br />
Potenzial gesichert <strong>und</strong> beispielsweise für die Erholungsnutzung<br />
oder den Tourismus in vollem Umfang genutzt werden.<br />
Agrarlandschaften<br />
Moseltal<br />
Limbach-Dörsdorfer<br />
Hochland<br />
Wadrill-Löstertal<br />
Niedtal<br />
Wolferskopf (Beckingen)<br />
Kappelberg/Gebberg/Birzberg<br />
Gersheimer Bliestal<br />
(inkl. „Auf der Lohe“)<br />
Bickenalbtal<br />
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