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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Siedlung <strong>und</strong> Verkehr<br />

11.5 Entwicklung der Siedlungsstruktur in den Kulturlandschaftsräumen<br />

Die räumliche Verteilung der Siedlungsstrukturtypen prägt in spezifischer Weise die Kulturlandschaft <strong>und</strong> ist<br />

differenzierendes Merkmal der Kulturlandschaftsräume (siehe Übersichtskarte der Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />

Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“). Hier stehen die Lenkung der Siedlungsentwicklung<br />

<strong>und</strong> die großräumige Freiraumsicherung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

11.5.1 Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze<br />

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Die Siedlungsentwicklung muss verstärkt als Teil einer integrierten Entwicklung von Kulturlandschaften<br />

verstanden werden.<br />

Die Kulturlandschaften des <strong>Saarland</strong>es beziehen die bebauten <strong>und</strong> unbebauten Bereiche, den ländlichen<br />

Raum, aber auch die Stadtlandschaften des Ordnungsraumes mit ein. Die Siedlungsentwicklung<br />

soll zukünftig sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht in einen ganzheitlichen Ansatz zur<br />

Entwicklung von Landschaft eingeb<strong>und</strong>en werden. Nur in einer Gesamtsicht kann die funktionale <strong>und</strong><br />

räumliche Entkopplung der Entwicklung von bebautem Raum <strong>und</strong> Freiraum wieder zusammengeführt<br />

werden. Eine konsequente Nutzung des Freiraumpotenzials im <strong>Saarland</strong> eröffnet neue Entwicklungschancen<br />

für die Siedlungen – sowohl im ländlichen als auch im Ordnungsraum. Dazu bedarf es querschnittsorientierter<br />

Instrumente <strong>und</strong> Organisationsstrukturen.<br />

Im Rahmen der Sanierung, Aufwertung <strong>und</strong> Erneuerung des Siedlungsbestandes als zukünftige<br />

Schwerpunktaufgabe der Stadtplanung muss die räumliche <strong>und</strong> funktionale Integration der Freiräume<br />

wesentlich stärker als bislang Berücksichtigung finden. Hier liegt eines der größten Potenziale zur Verbesserung<br />

der derzeitigen Situation, insbesondere im Verdichtungsraum.<br />

Innenverdichtung, Flächenrecycling <strong>und</strong> Arrondierung haben Vorrang vor Neuerschließungen; eine weitere<br />

Zersiedlung der Landschaft muss konsequent vermieden werden. Siedlungserweiterungen sollen<br />

auf Arrondierungen bzw. Auffüllen der Siedlungslagen beschränkt bleiben, sofern keine Vorbehalte des<br />

Natur- oder Kulturlandschaftsschutzes entgegenstehen. Hier sind die Aussagen des Landschaftsprogramms<br />

zum Freiraumschutz <strong>und</strong> Siedlungsbegrenzungen zu berücksichtigen.<br />

Innerörtliche Freiräume mit besonderer Bedeutung für das Quartier, den Stadtteil, den Ort oder die Stadt<br />

sollen gesichert <strong>und</strong> von Bebauung freigehalten werden.<br />

Multifunktionalität <strong>und</strong> Funktionsmischung müssen die Monofunktionalisierung von Siedlungsräumen<br />

ablösen. Dazu gehört zudem die Wiederbelebung der Stadt- <strong>und</strong> Ortskerne durch Wohnbebauung, ferner<br />

die schonende Umwandlung der reinen Wohngebiete zu allgemeinen Wohngebieten mit sinnvollen<br />

Versorgungs- <strong>und</strong> Infrastruktureinrichtungen.<br />

Die Schonung der natürlichen Ressourcen kann in erster Linie durch einen sparsamen Umgang mit dem<br />

Naturgut Boden <strong>und</strong> einer an ökologischen Anforderungen ausgerichteten Ver- <strong>und</strong> Entsorgung (z.B.<br />

durch den Einsatz regenerativer Energien) erreicht werden. Dies bezieht sich nicht nur auf Neubauvorhaben,<br />

sondern insbesondere auch auf Maßnahmen im Siedlungsbestand. Hier liegt das größte Potenzial<br />

zur Ressourcenschonung.<br />

Im Rahmen der Bauleitplanung ist eine stärkere Berücksichtigung der Oberflächenformen, insbesondere<br />

der Mikroreliefformen mit besonderer natur- oder kulturhistorischer Bedeutung ebenso erforderlich wie<br />

die restriktive Sicherung von Quellen <strong>und</strong> Quellgebieten sowie die Sicherung aller Auen <strong>und</strong> Bachtäler<br />

innerhalb von Siedlungen.<br />

Bodenentsiegelungen <strong>und</strong> Fließgewässerrenaturierungen (Verbesserungen der Gewässerstruktur) im<br />

besiedelten Bereich besitzen auf Gr<strong>und</strong> der eingeschränkten Handlungsspielräume meist nur einen geringen<br />

Entlastungseffekt. Hier sollte eine Fokussierung auf Schwerpunkträume erfolgen. Zugleich bedeuten<br />

diese Maßnahmen, allen voran die Offenlegung bzw. Renaturierung/Verbesserung der Gewässerstruktur<br />

innerörtlicher Fließgewässerstrecken (siehe Karte „Oberflächengewässer <strong>und</strong> Auen“) sowie<br />

die Reaktivierung <strong>und</strong> Sanierung von Auen im Siedlungsbereich eine erhebliche Steigerung der Freiraumqualitäten.<br />

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