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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Siedlung <strong>und</strong> Verkehr<br />

Die ausgebaute Verkehrsinfrastruktur entlang der Siedlungsachsen zeigt sich in breiten, meist wenig oder<br />

nicht begrünten Ortsdurchfahrtsstraßen. Auf Gr<strong>und</strong> der hohen Pendlerzahlen <strong>und</strong> der Lage an wichtigen<br />

Verbindungswegen ist in den Siedlungen in der Regel eine starke Verkehrsbelastung festzustellen.<br />

Kompakte Siedlungslagen sind eher in den Waldlandschaften zu finden. Die Suburbanisierung der Agrarlandschaften<br />

(siehe Übersichtskarte der Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“)<br />

Saar-Blies-Gau, Saar-Nied-Gau <strong>und</strong> Köllertal führten zur weitläufigen Zersiedelung der<br />

Landschaft <strong>und</strong> zum Zusammenwachsen der Siedlungen. Sehr deutlich zeigt sich dieser Effekt im unteren<br />

Saartal, im Prims- <strong>und</strong> Köllerbachtal. Ebenso wie in der Kernzone der Stadtregion wird die Freiraumfunktion<br />

der Siedlungsrandlagen durch die Ausdehnung von ungelenkten Freizeitnutzungen oder die Erschließung<br />

neuer Wohnbaugebiete teilweise eingeschränkt. Dies gilt ebenso für die Siedlungen in den Rodungsinseln<br />

des Warndts bzw. des St. Ingbert-Kirkeler Waldgebietes.<br />

Gr<strong>und</strong>sätze zur Entwicklung der Stadt-Landschaften im Ordnungsraum<br />

Der LEP Siedlung legt in seinen Zielsetzungen einen deutlichen Schwerpunkt auf die Verminderung des<br />

Flächenverbrauches <strong>und</strong> die Freiraumsicherung. Danach kann im Ordnungsraum der Freiraum nicht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

als Flächenreserve für eine zukünftige Siedlungsentwicklung betrachtet werden, sondern soll vielmehr<br />

siedlungsnahen <strong>und</strong> freiraumbezogenen Funktionen sowie dem Schutz der Naturgüter vorbehalten<br />

bleiben. Eine bandartige Entwicklung der Siedlungsachsen würde ebenso wie die Besiedlung der Achsenzwischenräume<br />

zu einer Funktionsschwächung der Ausgleichs- <strong>und</strong> Ergänzungsaufgaben des Freiraumes<br />

führen.<br />

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In diesem Zusammenhang kommt der Sicherung der im Landschaftsprogramm dargestellten Grünzüge<br />

<strong>und</strong> Grünzäsuren ein hoher Stellenwert zu. Sie sichern einen multifunktionalen Freiraumverb<strong>und</strong> im<br />

Ordnungsraum, insbesondere in dessen Kernzone. Darunter fallen geschlossene Waldgebiete, Auen<br />

<strong>und</strong> Bachtäler, Kaltluftentstehungsgebiete mit Siedlungsbezug <strong>und</strong> Ventilationsbahnen sowie siedlungsnahe<br />

Erholungsgebiete (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“).<br />

In Bezug auf den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz steht der Schutz der verbleibenden größeren unzerschnittenen<br />

Landschaftsteile im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Innerhalb der Stadtregion kommt der Sicherung bzw. Aufwertung klimaaktiver Flächen zur Durchlüftung<br />

der Siedlungen eine hohe Bedeutung zu. In den Durchlüftungsbahnen im Siedlungsbereich müssen Bodenrauigkeit<br />

bzw. Raumwiderstand begrenzt werden (z.B. Vermeidung von Versiegelungen <strong>und</strong> Gebäudeerhöhungen,<br />

Freihaltung von Flächen) (siehe Karte „Klima – Boden - Gr<strong>und</strong>wasser“).<br />

Ein wichtiges Handlungsfeld betrifft zudem den vorsorgenden Umweltschutz. Schwerpunkte liegen hier<br />

in der konsequenten Siedlungsbegrenzung <strong>und</strong> in der Umsetzung hoher Umweltstandards bei Neubauvorhaben.<br />

Entwicklungsschwerpunkte innerhalb des Freiraumsystems sind:<br />

die Offenhaltung klimaaktiver Landwirtschaftsflächen (siehe Karte „Klima – Boden - Gr<strong>und</strong>wasser“),<br />

die Rücknahme von Aufforstungen in für den Verdichtungsraum wichtigen Durchlüftungsbahnen<br />

(siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“),<br />

die Offenhaltung wichtiger Freiflächen im Übergang zwischen Wald <strong>und</strong> Siedlungen (siehe Karte „Arten,<br />

Biotope <strong>und</strong> Lebensraumverb<strong>und</strong>“),<br />

die Aufwertung der Auen <strong>und</strong> ihre siedlungsstrukturelle Einbindung (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />

Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“)<br />

die naturnähere Gestaltung innerörtlicher Fließgewässerabschnitte (siehe Karte „Oberflächengewässer<br />

<strong>und</strong> Auen“) sowie<br />

die Aufwertung der Bergbaufolgelandschaften (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge<br />

<strong>und</strong> Freiraumentwicklung“).<br />

Sicherung zusammenhängender offener Ortsrandbereiche besonders in den Waldgebieten <strong>und</strong> Regelung<br />

der Freiflächennutzungen (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />

Schaffung vielfältig nutzbarer, erlebnisreicher Ortsränder mit Verbindung zu innerörtlichen Verkehrsflächen<br />

<strong>und</strong> Freiräumen.<br />

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