27.01.2015 Aufrufe

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser<br />

macht aber auch deutlich, dass diese Grenzwerte in einigen Bereichen heute nahezu erreicht werden <strong>und</strong> in<br />

anderen deutlich überschritten sind.<br />

Regionale Unterschiede der Belastungsstärke werden deutlich, d.h. Unterschiede zwischen landwirtschaftlich<br />

intensiv <strong>und</strong> extensiv genutzten Räumen. Insbesondere gibt das Messnetz Hinweise darauf, dass unter<br />

kleinschlägigen landwirtschaftlich genutzten Grünflächen höhere Nitratkonzentrationen beobachtet wurden<br />

als unter großflächig ackerbaulich genutzten Flächen. Ältere Einzelmessungen vor 1990 belegen auch einen<br />

Anstieg der Nitratbelastung der sich allerdings so heute nicht mehr fortsetzt.<br />

Aus dem Dauermonitoringprogramm Level II 2000 der EU <strong>und</strong> den Untersuchungen der Forstverwaltung<br />

geht hervor, dass der jährliche Eintrag von Stickstoff in die saarländischen Wälder zwischen 11 <strong>und</strong> 16 kg/ha<br />

beträgt. In Waldökosysteme werden dabei mengenmäßig etwa doppelt soviel Stoffe eingetragen wie in Freilandsysteme.<br />

Der überwiegende Anteil stammt dabei aus der Landwirtschaft (als NH 4 ) der geringere aus Verbrennungsprozessen<br />

(als NO 3 ). Damit wird die Verträglichkeitsgrenze in Bezug auf die Wälder erheblich überschritten,<br />

im Fischbachtal z.B. um die 10fache Menge.<br />

Der jährliche Gesamteintrag an Schwefel in die Wälder des <strong>Saarland</strong>es lag im Jahre 2000 bei 14 kg/ha. Der<br />

Eintrag insgesamt hat dabei in den letzten 10 Jahren deutlich abgenommen (Höchststand 1992 mit<br />

34kg/ha). Der Eintrag in Wald- <strong>und</strong> Freilandökosysteme liegt dennoch über dem Schwellenwert der Verträglichkeit.<br />

Durch den Säureeintrag (NO x <strong>und</strong> SO 2 ) in die Bodenlösung findet eine Versauerung der Böden statt.<br />

Es werden zum Teil aluminiumtoxische <strong>und</strong> säuretoxische Belastungen erreicht, die zu einer eingeschränkten<br />

Nährstoffversorgung <strong>und</strong> zum Absterben von Feinwurzeln führen. Eine Beeinträchtigung des Gr<strong>und</strong>wassers<br />

ist mittelfristig nicht auszuschließen. Aus den forstlichen Dauerbeobachtungsflächen geht hervor, dass<br />

die Jahresmittelwerte der Al-Konzentration in der Bodenlösung im Warndt, in Bildstock, Von der Heydt,<br />

Fischbach, Altheim, Ormesheim, Mettlach <strong>und</strong> Eft-Hellendorf den Wert der Trinkwasserverordnung von 0,2<br />

mg/l erheblich überschreiten, im Fischbachtal als Maximalwert fast um den 40-fachen Wert. Inwieweit jedoch<br />

das Gr<strong>und</strong>wasser in viel tiefer liegenden Schichten von der Freisetzung von Al-Ionen im Oberboden beeinflusst<br />

wird, bleibt unklar.<br />

Die im Gütemessnetz des LUA registrierten Schwermetallbelastungen des Gr<strong>und</strong>wassers - vor allem durch<br />

Cadmium, Zink, Arsen, Blei - sind geogen bedingt.<br />

4.5.3 Emittentenbezogene Belastungen<br />

Hauptproblem im Hinblick auf die Gr<strong>und</strong>wasserverunreinigung sind die schleichenden <strong>und</strong> flächenhaften<br />

Einträge von Schad- <strong>und</strong> Nährstoffen:<br />

aus der Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

durch Emittenten von Luftschadstoffen (Kraftwerke/Industrie, Verkehr, Hausbrand).<br />

Daneben sind weitere Emittenten lokal bedeutsam:<br />

Schienenverkehr (z.B. Pestizidausbringung),<br />

Straßenverkehr,<br />

Abwasserkanalisation,<br />

Spezifische Altlasten,<br />

Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Wohnbereiche in Überschwemmungsgebieten <strong>und</strong><br />

Betriebe, die mit wassergefährdenden Stoffen umgehen.<br />

Siedlungen innerhalb der Schutzgebiete finden sich ausgedehnt im Stadtverband Saarbrücken, in Neunkirchen,<br />

Homburg, Saarlouis, Dillingen, Lebach, Schmelz <strong>und</strong> Losheim.<br />

In Wasserschutzgebieten befinden sich auch Abbaugebiete der Rohstoffwirtschaft, bei denen möglicherweise<br />

der Gr<strong>und</strong>wasserkörper freigelegt wird (z.B. Kiesabbau).<br />

4.6 Trends <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

Mit Ausnahme der NO x -Emissionen geht die Luftbelastung seit Mitte der 80er Jahre deutlich zurück. Insofern<br />

wird sich der luftschadstoffbedingte Eintrag in Böden <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser insgesamt langfristig vermindern.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!