Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung<br />
Mit dem 6.000 ha großen Waldgebiet Saarkohlenwald nördlich von Saarbrücken wurde 2002 das erste<br />
Pilotprojekt des Regionalpark Saar auf den Weg gebracht. Mit dem Ende des Bergbaus begann die Rekultivierung<br />
<strong>und</strong> Umnutzung der Bergbaustandorte <strong>und</strong> gleichzeitig eine Wiederentdeckung dieser einzigartigen<br />
Waldlandschaft als Erholungsraum.<br />
Die gemeinsame Raumvision der Projektpartner beschreibt den Saarkohlenwald als die Lichtung in der<br />
Stadt. Der Saarkohlenwald ist eine Gegenwelt zum Städtischen <strong>und</strong> doch Bestandteil der urbanen Lebenswelt.<br />
Das Projekt knüpft eine neue Verbindung zwischen (Stadt)Mensch <strong>und</strong> (Stadt)Natur <strong>und</strong> soll Orte der<br />
Reflexion, der Distanz <strong>und</strong> der Regeneration eröffnen.<br />
Die drei Elemente der Raumvision – Wildnis, Korona der Industriekultur <strong>und</strong> Tore – spiegeln den einzigartigen<br />
Charakter dieses Raums wider <strong>und</strong> nehmen Bezug auf das Natur-, Feudal- <strong>und</strong> Industrieerbe.<br />
Im Rahmen des Interreg-Projektes SAUL konnten viele Maßnahmen wie die Rekultivierung <strong>und</strong> Inszenierung<br />
von Haldenlandschaften, die Waldeingänge, das Wildniscamp oder die Wiederentdeckung der feudalen<br />
Gärten auf dem Ludwigsberg bereits umgesetzt werden. Das Projekt zeigt exemplarisch auf, welchen Beitrag<br />
Stadtlandschaften zu Lebensqualität, Identität <strong>und</strong> Image einer Stadtregion leisten können.<br />
Der Warndt ist ein grenzüberschreitender Natur- <strong>und</strong> Kulturraum. Der saarländische Teil des Warndts ist ein<br />
dicht bewaldetes Gebiet <strong>und</strong> gleichsam das grüne Herz zwischen den Siedlungsbändern auf französischer<br />
<strong>und</strong> deutscher Seite.<br />
Mit der Schließung des Förderstandorts Warndt/Luisenthal ging hier 2005 die Ära des Bergbaus zu Ende.<br />
Um die anstehenden Veränderungen frühzeitig mit den Betroffenen zu diskutieren, fand im November 2004<br />
die erste Bürgerwerkstatt Zukunft Warndt statt, an der sich mehr als 120 Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, auch von<br />
französischer Seite, beteiligten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen entstand das Strukturkonzept Zukunft<br />
Warndt. Das Kernstück des Strukturkonzeptes ist das Aktionsprogramm. Es formuliert konkrete Handlungsoptionen,<br />
Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>und</strong> setzt klare Prioritäten.<br />
Eines der wichtigsten Projekte ist die Entwicklung des großflächigen Bergbaustandortes Tagesanlage<br />
Warndt. Bereits während der Bürgerwerkstätten wurde vorgeschlagen, das Areal solle zum neuen Marktplatz<br />
im Warndt entwickelt werden. Die Zukunftsperspektiven richten sich deshalb auf einen Nutzungsmix, der<br />
geschickt privatwirtschaftliche <strong>und</strong> Gemeinwohl-orientierte Aktivitäten sowie attraktive Zwischennutzungen in<br />
ein flexibles Konzept integriert.<br />
Das dritte Regionalparkprojekt beschäftigt sich mit der Landschaft der Industriekultur Nord. Industriekultur<br />
<strong>und</strong> Industrienatur prägen die Landschaft zwischen Göttelborn <strong>und</strong> Neunkirchen so intensiv wie in keinem<br />
anderen Teil der Stadtregion. Dieses Potenzial soll für eine zukünftige Entwicklung der Stadtlandschaft erschlossen<br />
werden. Für die Landschaft der Industriekultur Nord soll in einem ersten Schritt eine integrierte<br />
Entwicklungsstrategie <strong>und</strong> ein Aktionsprogramm erarbeitet werden.<br />
Der Masterplan „Regionalpark Saar – Neue Qualitäten für die Stadtlandschaft im <strong>Saarland</strong>“ (Ministerium für<br />
Umwelt, Saarbrücken, 2006) fasst die bisherigen Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen im Regionalpark Saar zusammen<br />
<strong>und</strong> entwickelt darüber hinaus Perspektiven für die nächste Phase bis 2012. Weitere Informationen<br />
zum Regionalpark Saar stehen über die Internetf<strong>und</strong>stelle: www.saarland.de/regionalpark.htm zur Verfügung.<br />
Im Naturpark Saar-Hunsrück werden über die Maßnahmen zur Dorfentwicklung <strong>und</strong> Projekte zur Förderung<br />
lokaler Kreisläufe wesentliche Schritte zur Entwicklung des ländlichen Raums unternommen. Weitere<br />
Ausführungen zum Thema „Naturpark Saar-Hunsrück“ sind dem Kapitel „Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz“ zu entnehmen.<br />
Darüber hinaus stehen über die Internetf<strong>und</strong>stelle: www.naturpark.org/ weitere Informationen zur<br />
Verfügung.<br />
Über die Deklaration des Biosphärenreservates „Biosphäre Bliesgau“ ergibt sich ein drittes Instrument<br />
zur integrativen Freiraumentwicklung. Gemäß Ziffer 155 des gültigen LEP Umwelt sollen in dieser Biosphärenregion<br />
- in Zusammenarbeit mit der ansässigen Bevölkerung - Konzepte zu Schutz, Pflege <strong>und</strong> Entwicklung<br />
dieses Landschaftsraumes erarbeitet <strong>und</strong> umgesetzt werden. In den einzurichtenden Zonen sollen<br />
klassische Naturschutzziele (in der Kernzone), bewahrender Kulturlandschaftsschutz (in der Pflegezone)<br />
<strong>und</strong> Kulturlandschafts- <strong>und</strong> nachhaltige Wirtschaftentwicklung (in der Entwicklungszone) umgesetzt werden.<br />
Bei der Festlegung von Pflege- <strong>und</strong> Nutzungskonzepten ist die wirtschaftliche Entwicklung in den für Gewerbe,<br />
Industrie <strong>und</strong> Dienstleistungen landesplanerisch festgelegten Vorranggebieten <strong>und</strong> auf den in Bauleitplänen<br />
ausgewiesenen gewerblichen Bauflächen zu berücksichtigen. Eine den raumordnerischen Zielen angepasste<br />
nachhaltige Siedlungsentwicklung ist zu gewährleisten. Bezüglich weiterer Informationen zum Thema<br />
„Biosphäre Bliesgau“ wird auf die Internetf<strong>und</strong>stelle: www.saarland.de/15823.htm bzw. auf das Kapitel „Arten-<br />
<strong>und</strong> Biotopschutz“ verwiesen.<br />
90