Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Waldwirtschaft<br />
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Waldinnenränder, Wegekreuzungen <strong>und</strong> Landmarken zur Erschließung der kulturhistorischen Relikte mit<br />
Baumarten der potenziell natürlichen Vegetation gestalten (z.B. Solitäre, Altholzinseln, seltene Baumarten<br />
der pnV),<br />
Überlassen einiger verbrachter Bereiche an die Sukzession sowie<br />
prioritäre Überführung aller naturraumfremden Wälder auf seltenen Waldstandorten in naturnahe Wälder<br />
(siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />
1. Das Saartal<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der Siedlungsgunst wurde das Saartal bereits früh gerodet <strong>und</strong> in Grünlandnutzung überführt. Der<br />
Ausbau des Saartals zur Siedlungsachse <strong>und</strong> zu einem industriellen Schwerpunktraum führte zur nahezu<br />
vollständigen Überbauung oder Aufschüttung der Saaraue <strong>und</strong> -terrassen im mittleren Saartal. Im südlichen<br />
<strong>und</strong> nördlichen Bereich (z.B. Schwemlinger Aue) blieben noch Auenflächen erhalten. Sie werden als Grün<strong>und</strong><br />
Gartenland genutzt oder verbrachen. Die letzten Offenlandbereiche sollen als klimaaktive Flächen <strong>und</strong><br />
Restflächen der ehemaligen Grünlandauen erhalten werden. Die angrenzenden Waldbestände oder die<br />
Immissionsschutzpflanzungen übernehmen wichtige Ausgleichsfunktionen im Ordnungsraum. Im Zuge der<br />
Rekultivierung von Bergbau-(Alt)Standorten wird teilweise eine rasche Wiederbewaldung oder aber eine<br />
Sukzessionsentwicklung angestrebt. Die potenziell natürliche Vegetation des Saartales lässt sich nach dem<br />
Saarausbau nicht mit Sicherheit bestimmen, dürfte jedoch erheblich von den hartholzreichen Auewäldern<br />
abweichen.<br />
Auch das Saarlouiser Becken weist auf Gr<strong>und</strong> der landwirtschaftlichen Nutzungseignung <strong>und</strong> des hohen<br />
Siedlungsanteils nur kleine Waldflächen auf. Die im Randbereich der Siedlungsbänder befindlichen Waldflächen<br />
sind meist als Laub-Nadel-Mischwälder mit hohem Kiefernanteil ausgebildet <strong>und</strong> werden in sehr starkem<br />
Maß für die Naherholung genutzt. Im Bereich des Lisdorfer Berges besteht auf Rekultivierungs- <strong>und</strong><br />
Brachflächen die Tendenz zur Wiederbewaldung <strong>und</strong> großflächigen Waldentwicklung. Potenziell natürliche<br />
Vegetation des Saarlouiser Beckens wären bodensaure <strong>und</strong> Flattergras-Buchenwälder auf Sand <strong>und</strong> diluvialen<br />
Deckschichten.<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Handlungsbedarf:<br />
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naturnahe Entwicklung der siedlungsnahen Nadelmischwälder, Entwicklung von Stadt- <strong>und</strong> Parkwäldern<br />
mit Betonung der Erholungsfunktion sowie<br />
Überführung von Pappelbeständen auf Waldsonderstandorten in bachbegleitende Erlenwälder (siehe<br />
Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />
2. Prims-Hochland, Hochwaldvorland <strong>und</strong> Nohfelden-Hirsteiner Bergland<br />
Die Vulkanitgebiete weisen eine überwiegend kleinräumige Waldverteilung mit zahlreichen Sonderstandorten<br />
auf den Vulkanitkuppen auf. Lediglich im Nohfeldener Rhyolithmassiv ist ein zusammenhängendes<br />
Waldgebiet vorhanden. Die Waldbestände sind überwiegend naturnah ausgebildet (allerdings mit geringem<br />
Anteil an Althölzern) <strong>und</strong> in Zusammenhang mit dem bewegten Relief <strong>und</strong> den Sonderstandorten wie Blockschuttmeeren<br />
<strong>und</strong> Felsstandorten von hohem landschaftlichen Reiz. Der enge historische Zusammenhang<br />
mit den bäuerlichen Nutzungen wird im immer noch nennenswerten Anteil der Niederwaldnutzung oder zumindest<br />
den Reliktbeständen deutlich. In Bereichen mit extremer Besitzsplitterung im Privatwald findet heute<br />
in vielen Beständen keine Nutzung mehr statt. Sie unterliegen bereits seit längerem der natürlichen Sukzession.<br />
Als besondere Waldgesellschaften kommen neben den die zonalen Waldgesellschaften bildenden<br />
Perlgras- <strong>und</strong> Flattergras-Buchenwäldern auf Vulkanit die edellaubholzreichen Eichenmischwälder auf basenreichem<br />
Vulkanit <strong>und</strong> die Eichenmischwälder auf saurem Vulkanit vor, die vorzugsweise in flachgründigen<br />
Steilhanglagen verbreitet sind (v.a. Primsleite). Die seltenen Böden, die besonderen Waldstandorte <strong>und</strong><br />
die Vielfalt der Nutzungsformen machen die Wälder des Vulkanitgebietes <strong>und</strong> des Hochwaldvorlands zum<br />
abwechslungsreichsten <strong>und</strong> für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz trotz geringer Waldverbreitung bedeutenden<br />
Waldgebiet des <strong>Saarland</strong>es.<br />
Das Hochwaldvorland hingegen ist nur spärlich bewaldet <strong>und</strong> zeichnet sich eher durch heterogene Laub-<br />
Nadel-Mischwaldbestände mit geringem Altholzanteil aus. Als potenziell natürliche Vegetation kommt hier<br />
ein bodensaurer bis mesophiler Buchenwald vor.<br />
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