Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland
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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />
Landwirtschaft<br />
schluffig-feinsandige Böden des Rotliegenden verbreitet sind, sowie auf den Böden des Prims-Hochlandes<br />
<strong>und</strong> Pfälzer Berglandes mit leicht erodierbaren Böden der Kuseler <strong>und</strong> Kreuznacher Schichten <strong>und</strong> starker<br />
Reliefierung. Hier werden auch stark geneigte Flächen um 15-20° noch beackert.<br />
Böden mit aktuellem Erosionsverdacht (siehe Karte „Boden – Klima - Gr<strong>und</strong>wasser“) betreffen potenziell<br />
erosionsgefährdete landwirtschaftliche Nutzflächen, die derzeit ackerbaulich genutzt werden. Da allerdings<br />
der für den Bodenabtrag wesentliche Faktor der erosionswirksamen Hanglänge nicht ermittelt werden konnte,<br />
bedarf es einer Überprüfung dieser Flächen vor Ort. Ein Großteil der aktuellen Erosionsverdachtsflächen<br />
befindet sich in den ackerbaulich genutzten Hangbereichen der Hügelländer mit Schwerpunkt im Landkreis<br />
St. Wendel, wobei der Vergrünlandungsprozess in den Ackerbaugebieten die Situation in einigen Bereichen<br />
bereits entschärft hat. In den Schwerpunkträumen der Bodenerosion mit Erosionsverdacht (> 40 ha) liegen<br />
die Handlungsschwerpunkte zur Durchführung erosionsmindernder Maßnahmen. Die Schwerpunkträume<br />
konzentrieren sich auf das Köllertal (hier auch kleinere Flächen), auf das Hügelland östlich Schmelz <strong>und</strong> den<br />
Landkreis St. Wendel (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />
Bodenerosion wird verursacht durch oberflächliches Abfließen von Niederschlagswasser. Oberflächenabfluss<br />
entsteht, wenn Niederschläge auf Gr<strong>und</strong> von z.B. Verkrustung, Verschlämmung oder Verdichtung des<br />
Bodens nicht schnell genug in den Boden eindringen <strong>und</strong> versickern können. Daher müssen Maßnahmen,<br />
die auf eine Verringerung der Bodenerosion durch Wasser abzielen, immer Maßnahmen zur Verbesserung<br />
<strong>und</strong> Pflege der Bodenstruktur <strong>und</strong> damit des Wasseraufnahmevermögens des Bodens beinhalten. Gleichzeitig<br />
kann die erosionswirksame Hanglänge durch hangparallele lineare Strukturen reduziert werden, so dass<br />
auch die Anlage von Grünlandstreifen oder Hecken eine zentrale Maßnahme für den Bodenschutz darstellt.<br />
Bei sehr stark erosionsgefährdeten Böden kann die Umwandlung der Ackerfläche in Dauergrünland als wirksamster<br />
Erosionsschutz erforderlich werden.<br />
Eine Realisierung dauerhafter Maßnahmen (Pflanzungen, Grünland- <strong>und</strong> Brachestreifen) kann über ein<br />
(kommunales) Ökokonto erfolgen. Weiterhin werden über die freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen erosionsmindernde,<br />
landwirtschaftliche Verfahren gefördert (Umwandlung von Ackerland in Grünland, Mulch- <strong>und</strong><br />
Direktsaatverfahren). Es ist zudem davon auszugehen, dass in Zukunft die Empfänger von Direktzahlungen<br />
für Erosionsschutz auf gefährdeten Flächen sorgen müssen (Cross-Compliance-Vorgaben).<br />
10.5.4 Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz<br />
Für die Landwirtschaft werden Anforderungen <strong>und</strong> Handlungskonzepte aus der Sicht des Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzes<br />
formuliert, die sowohl die Flächen mit besonderer Bedeutung für den Naturschutz (Sicherung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung) als auch die Schwerpunkte für Maßnahmen (Sanierung, Aufwertung, Renaturierung/Gewässerstrukturverbesserungen<br />
<strong>und</strong> Entwicklung) betreffen.<br />
Die im Landschaftsprogramm dargestellten Flächen mit besonderer Bedeutung für den Naturschutz (FBN)<br />
dokumentieren die landesweit bedeutsamen Kernflächen <strong>und</strong> Verbindungsflächen sowie Verbindungselemente<br />
des Biotopverb<strong>und</strong>es nach § 7 Abs. 2 Nr. 2 SNG.<br />
Zu den FBN (siehe Karte „Arten, Biotope <strong>und</strong> Lebensraumverb<strong>und</strong>“) im Bereich der landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen zählen:<br />
Extensivgrünländer auf den Stufenhängen <strong>und</strong> den stauenden Decklehmen der Hochflächen der<br />
Gaulandschaften mit Kalk-Halbtrockenrasen, Streuwiesen, Salbei-Glatthaferwiesen,<br />
zusammenhängende Streuobstgebiete im Ortsrandmosaik, an den Hangbereichen der Gaulandschaften<br />
sowie des Hügellandes,<br />
Extensivgrünländer der Sandsteingebiete mit mageren Glatthaferwiesen, Magerweiden, Sandrasen <strong>und</strong><br />
Besenginster-Gebüschen,<br />
strukturreiche Extensivgrünländer auf quelligen Hängen <strong>und</strong> in den Auen des Prims-Blies-Hügellandes<br />
mit Nasswiesen sowie wechselfeuchten oder mageren Glatthaferwiesen,<br />
magere Glatthaferwiesen, Vulkanitmagerrasen, submontane Magerwiesen, Borstgrasrasen, Pfeifengraswiesen,<br />
Streuobstwiesen <strong>und</strong> magere Auewiesen auf den Hangbereichen, Kuppen <strong>und</strong> Auen des<br />
Primshochlandes <strong>und</strong> Nohfelder Berglands,<br />
Waldbinsenwiesen, Borstgrasrasen, magere Nasswiesen <strong>und</strong> montane Mager- <strong>und</strong> Glatthaferwiesen in<br />
den Auen <strong>und</strong> Quellbereichen des Hochwaldvorlandes <strong>und</strong> des Hochwaldes,<br />
Nasswiesen <strong>und</strong> nasse Brachemosaike in den Niederungen des Homburger Beckens sowie den vernässten<br />
Sohlentälern des Buntsandsteingebietes,<br />
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