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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Landwirtschaft<br />

Grünländern. Auf Gr<strong>und</strong> der Siedlungsexpansion <strong>und</strong> der Entwicklung der Verkehrstrassen erfuhr die Landwirtschaft<br />

in diesem Raum die größten Flächenverluste sowie Zerschneidungen <strong>und</strong> Belastungen ihrer bewirtschafteten<br />

Fläche. Die "Restflächen" landwirtschaftlicher Nutzung stehen auch heute noch unter einem<br />

starken Siedlungsdruck. Auf Gr<strong>und</strong> ihrer Lagegunst, der geringen Reliefierung <strong>und</strong> der hohen Bodenfruchtbarkeit<br />

eignen sich die Flächen auch für Milchviehbetriebe. Die Bewirtschaftung wird derzeit nur kleinflächig<br />

intensiv betrieben. Die Rodener Wiesen als extensiv genutzte Tal-Glatthaferwiesen gehören mit ihrem Mosaik<br />

aus Feuchtbereichen, Gewässern <strong>und</strong> Gräben zu den traditionell reich strukturierten Landwirtschaftsflächen.<br />

Handlungsfelder:<br />

<br />

<br />

Sicherung der verbliebenen Nutzflächen der Saaraue im Rahmen der Raumordnung <strong>und</strong> Bauleitplanung<br />

sowie<br />

Erhaltung <strong>und</strong> Entwicklung der angepassten Grünlandnutzung (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />

Warndt – Saarkohlenwald, Homburger Becken <strong>und</strong> südliches Hügelland<br />

Die Landwirtschaft der Rodungsinseln im Warndt musste sich von jeher mit dem gravierenden Problem der<br />

mageren <strong>und</strong> wenig ertragreichen Böden im Buntsandstein auseinandersetzen. Die Extensivierung der Nutzung<br />

führte zunächst zu einer Vergrünlandung der ehemaligen Ackerbaugebiete <strong>und</strong> schließlich zu Verbrachungen<br />

<strong>und</strong> Verbuschungen in den hängigen Bereichen bzw. zu Aufforstungen in den Auen.<br />

Ein Schwerpunkt der Bewirtschaftung liegt mittlerweile in der Schaf- <strong>und</strong> der Pferdehaltung. Auf nahezu allen<br />

Grenzertragsböden findet Schafbeweidung statt. Die Schafbeweidung wird zudem gezielt zur Offenhaltung<br />

bereits brachliegender Flächen - nach einer Erstpflege von Seiten des Naturschutzes - eingesetzt, so beispielsweise<br />

im Mühlental westlich von Großrosseln. Die Pferdehaltung breitet sich insbesondere auf den<br />

landwirtschaftlichen Flächen zum Saartal hin <strong>und</strong> westlich von Ludweiler aus. In diesem Zusammenhang<br />

ergibt sich Handlungsbedarf, um negative Auswirkungen auf Natur <strong>und</strong> Landschaft zu verhindern bzw. zu<br />

reduzieren. Es müssen Konzepte zur Lenkung der Nutzungen erarbeitet werden, welche die Schaf- <strong>und</strong><br />

Pferdehaltung gezielt in die Offenhaltung der Rodungsinseln einbinden, gleichzeitig aber eine Lösung für die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Konflikte (z.B. abriegelnde Einzäunung der Landschaft oder ungeregelte Bebauung des<br />

Außenbereiches mit Stallungen) aufzeigen.<br />

Handlungsfelder:<br />

<br />

<br />

<br />

Sicherung der verblieben landwirtschaftlichen Nutzfläche durch die Raumordnung <strong>und</strong> Bauleitplanung,<br />

Offenhaltung der Rodungsinseln durch extensive landwirtschaftliche Nutzung (siehe Karte „Waldwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft“) sowie<br />

Ordnen der nicht erwerbslandwirtschaftlichen Freiflächennutzungen in den Schwerpunkträumen um<br />

Ludweiler <strong>und</strong> Lauterbach (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />

Das Saartal (Völklingen bis Rilchingen-Hanweiler), aber auch die Haupttäler des Saarkohlenwaldes Fischbachtal<br />

<strong>und</strong> Sulzbachtal wurden bereits früh gerodet <strong>und</strong> in Grünlandnutzung überführt. Die Industrialisierung<br />

<strong>und</strong> Suburbanisierung der Talzüge seit der Mitte des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts führte im Zuge der Aufschüttung<br />

<strong>und</strong> Bebauung zu einer starken Verdrängung der Landwirtschaft. Die wenigen verbliebenen Offenlandflächen<br />

werden in seltenen Fällen noch von Seiten der Erwerbslandwirtschaft genutzt. Vielmehr breiten sich<br />

hier stadtrandtypische Nutzungen wie Klein- <strong>und</strong> Freizeitgärten oder die Pferdehaltung aus.<br />

Die klimaaktiven Offenlandbereiche besitzen eine besondere Bedeutung im Hinblick auf den lokalklimatischen<br />

Ausgleich im Verdichtungsraum, aber auch in Bezug auf die Lebensraumvielfalt in den walddominierten<br />

Naturräumen (siehe Karte „Klima – Boden - Gr<strong>und</strong>wasser“). Die Offenhaltung dieser siedlungsnahen<br />

Flächen, z.B. der Ortsränder von Dudweiler <strong>und</strong> Quierschied sowie des Saarbrücker Südraumes, kann vorrangig<br />

durch eine geordnete extensive landwirtschaftliche Nutzung erzielt werden.<br />

Auch das Offenland am nördlichen Rand des Saarkohlenwaldes im Bereich Merchweiler, Landsweiler-<br />

Reden, Schiffweiler, Neunkirchen <strong>und</strong> Wiebelskirchen wird durch Freizeitnutzungen bewirtschaftet. Gleiches<br />

gilt für Niederwürzbach mit den angrenzenden Talräumen <strong>und</strong> die Rodungsinseln um St. Ingbert. Um Homburg<br />

ist bereits ein hoher Anteil der Pferdehaltung, aber auch extensiver landwirtschaftlicher Nutzungen wie<br />

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