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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung<br />

Litermont, Limberg <strong>und</strong> Schaumberg sind die zentralen Aussichtspunkte des mittleren <strong>Saarland</strong>es, die allein<br />

durch ihren Fernblick, aber auch durch die geologischen <strong>und</strong> kulturhistorischen Einzelobjekte wie auch durch<br />

naturnahe Waldbestände für die natur- <strong>und</strong> kulturbezogene Erholung interessant sind. Die naturnahe Entwicklung<br />

der Waldbestände sowie die Erschließung der kulturhistorischen Relikte <strong>und</strong> geologischen Phänomene<br />

sind als vordringliche Ziele zu nennen.<br />

Die Steilhänge von Rissenthal <strong>und</strong> Rimlingen sind geologisch <strong>und</strong> morphologisch sehr eindrucksvoll <strong>und</strong><br />

gleichzeitig mit naturnahen Schatthangwäldern besonderer Ausprägung bestockt. Als Abschluss des Haustadter<br />

Tales bieten sie einzigartige Einblicke in den Aufbau des Buntsandsteins <strong>und</strong> sind Bestandteil einer<br />

stark gegliederten <strong>und</strong> abwechslungsreichen Landschaft. Die Erschließung <strong>und</strong> Aufwertung der geologischen<br />

Aufschlüsse <strong>und</strong> die naturnahe Weiterentwicklung der Hangwälder sind prioritäre Ziele in diesem Naturerlebnisraum.<br />

Die strukturreichen offenen Übergänge zwischen dem Hangwald <strong>und</strong> den Ortslagen<br />

Rissenthal bzw. Rimlingen sollen erhalten werden.<br />

Das Limbach-Dörsdorfer Hochland repräsentiert die extensiv genutzten Landschaftsausschnitte des Primshochlandes,<br />

welches mit dem Primsdurchbruch westlich von Limbach eine besondere Attraktion aufweist. In<br />

dieser reich strukturierten, extensiv genutzten Kulturlandschaft mit zahlreichen Sonderstandorten ist insbesondere<br />

die Offenhaltung der strukturierten Hangbereiche <strong>und</strong> zahlreicher Mager- <strong>und</strong> Streuobstwiesen erforderlich.<br />

Voraussetzung zur Erschließung der Natur- <strong>und</strong> Kulturerlebnisräume ist eine öffentlichkeitswirksame Aufarbeitung<br />

der historischen <strong>und</strong> aktuellen Kontexte, eine Anbindung an regionale Wegenetze sowie eine Betreuung<br />

über ökopädagogische Zentren, die sich spezifisch mit dem Natur- <strong>und</strong> Kulturerbe der Region auseinandersetzen.<br />

8.6.2 Waldlandschaft des Nordsaarlands, Waldachse <strong>und</strong> Stadtwälder<br />

Mit der Umsetzung der naturnahen Waldbewirtschaftung wurde der Prozess für eine naturnahe Entwicklung<br />

der Wälder im <strong>Saarland</strong> in Gang gesetzt. Im Zuge dessen entstehen völlig neue Waldbilder, die sich deutlich<br />

vom Habitus der ehemaligen Altersklassenforste unterscheiden. Die horizontale <strong>und</strong> die vertikale Strukturierung<br />

der Bestände hat zugenommen <strong>und</strong> wird weiter zunehmen. Damit stellen sich Sukzessionsmosaike mit<br />

Verjüngungskegeln <strong>und</strong> Alters- <strong>und</strong> Zerfallsphasen von Wäldern ein. Aus dem „aufgeräumten“ Wald wird ein<br />

„wilder“ Wald - beste Voraussetzungen für „mehr Natur(nähe)“ im Verdichtungsraum <strong>und</strong> hervorragender<br />

Ansatzpunkt für ein Naturnähe-Konzept in der Naherholung <strong>und</strong> Freiraumgestaltung.<br />

Für die walddominierten Freiräume ergeben sich auf Gr<strong>und</strong> der Bestandsstruktur, der Nähe zu den Siedlungsachsen<br />

<strong>und</strong> aktuellen Planungen spezifische Entwicklungsschwerpunkte (bezüglich der Waldlandschaft<br />

des Nordsaarlandes wird auf Kapitel 8.5.3 verwiesen).<br />

Die „Waldachse“ im Ordnungsraum reicht von der deutsch-französischen Grenze im Warndt bis zur rheinlandpfälzischen<br />

Landesgrenze bei Homburg. Sie steht in scharfem Kontrast zu den Siedlungsachsen <strong>und</strong><br />

bietet der Stadtbevölkerung völlig andere Erfahrungsräume. Durch eine konsequent naturnähere Entwicklung,<br />

die auch die Infrastrukturausstattung mit einschließt, können hier im Ballungsraum großflächige „Naturerfahrungsräume“<br />

mit naturnahen Wäldern <strong>und</strong> Walddynamik für eine extensive Naherholung entstehen<br />

(siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“ <strong>und</strong> Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge<br />

<strong>und</strong> Freiraumentwicklung“). Voraussetzung ist eine Sicherung der großen geschlossenen Waldgebiete<br />

mit naturnahen Waldbeständen. Die Infrastrukturausstattung muss sich in dieses Konzept einpassen. Die<br />

erforderliche Erholungsinfrastruktur soll auf das Minimum beschränkt sein. Eine Ausnahme stellen lediglich<br />

die großen Bergehalden dar, die als Landmarken aus der Waldlandschaft herausragen. Im Bereich bestehender<br />

Naherholungsgebiete entlang der Siedlungsachsen sollen diese soweit möglich in dieses Konzept<br />

integriert werden (siehe auch Ausführungen zum Regionalpark Saar).<br />

Charakteristisch für die stadtnahen, meist isolierten Wälder des Saartales wie beispielsweise der Limberg,<br />

der Dillinger Hüttenwald oder der Völklinger Stadtwald sind die sehr heterogenen Waldbestände, eine auf<br />

großen Flächen eher naturferne Bestockung sowie die Konzentration an Robinienbeständen, Kastanien <strong>und</strong><br />

„Exoten“. Gleichzeitig liegt hier der Schwerpunkt der Wildparks <strong>und</strong> „Arboreten“. Dieses Potenzial lässt sich<br />

in Teilen für eine Weiterentwicklung zu Stadt- oder Parkwäldern (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“)<br />

nutzen, die im Spannungsfeld zwischen der naturnahen Entwicklung der Wälder <strong>und</strong> dem „Erbe“ von<br />

200 Jahren Forstwirtschaft stehen. Hierzu gehören die Sicherung der vorhandenen Anlagen <strong>und</strong> kulturhistorisch<br />

bedeutsamen Waldbestände sowie deren Vernetzung.<br />

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