BegrÃ¼ndung und ErlÃ¤uterungsbericht - Geoportal Saarland

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Landschaftsprogramm Saarland Landwirtschaft Entwicklung von Gewässerrandstreifen, Renaturierung der Fließgewässer/Verbesserung der Gewässerstruktur sowie Reaktivierung der Aue und Entwicklung naturnaher Auenlebensräume (siehe Karte „Oberflächengewässer und Auen“). 10.6 Nicht erwerbslandwirtschaftliche Freiflächen- und typische „Ortsrand“- Nutzungen Nicht erwerbslandwirtschaftliche Freiflächennutzungen üben in erster Linie Privatpersonen aus, die sich (nahezu) ausschließlich der Pferdehaltung widmen. Sie bewirtschaften heute bereits große Flächen im Ordnungsraum, auch solche, die auf Grund ihrer Lage oder Standorteigenschaften nicht mehr von Interesse für die klassische Erwerbslandwirtschaft sind. Die Pferde- und Kleintierhaltung, aber auch Klein- und Freizeitgärten breiten sich als typische Orts- und Stadtrandnutzungen auch in bereits brachgefallenen Landwirtschaftsflächen aus und nehmen diese wieder in Nutzung. Insbesondere im Saartal und der Waldachse im Ordnungsraum kann die Nutzung der verbliebenen Offenlandbereiche nur durch diese Folgenutzungen gewährleistet werden. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der letzten Offenlandlebensräume in den walddominierten Naturräumen und zur Sicherung wichtiger klimaaktiver Flächen im Ballungsraum mit direktem Siedlungsbezug. In einigen Landwirtschaftsräumen führt diese Entwicklung zu Flächenkonkurrenzen für die Erwerbslandwirtschaft, meist jedoch stößt die Freizeitnutzung in die freiwerdenden Räume. In einigen Bereichen - großflächig beispielsweise westlich von Ludweiler - besteht ein dringender Lenkungsbedarf bzw. unmittelbarer Bedarf zur Verminderung von Bewirtschaftungsfehlern. Hierunter fällt vor allem die ungeregelte Ausbreitung von Pferdekoppeln, Zäunen, freizeitorientierter Bebauung im Außenbereich und intensiver Beweidung (siehe Karte „Waldwirtschaft und Landwirtschaft“). Eine vordringliche Aufgabe stellt die Entwicklung der Streuobstgürtel und kleinteiligen Ortsrandmosaike in den Gaulandschaften sowie den Streuobstgebieten um Wiebelskirchen, Frankenholz, den Vulkanithängen und den Primsterrassen dar. Sie übernehmen nicht nur eine besondere Funktion für die siedlungsnahe Erholung sondern - auf Grund ihres spezifischen Lebensraumangebotes - auch für den Arten- und Biotopschutz. Sie prägen das Erscheinungsbild dieser Landschaften. Zahlreiche Bestände fallen mangels Bewirtschaftungsinteresse aus der Nutzung, sind überaltert oder bereits brachgefallen. Innovative Nutzungskonzepte zur Weiterführung und Förderung des Streuobstbaues müssen sich an heutigen Lebensstilen orientieren und ortspezifische Lösungen erarbeiten. 10.7 Bedeutung der Landwirtschaft für die Naherholung und die Kulturlandschaft Im Zuge der jahrhundertlangen landwirtschaftlichen Nutzung entstanden die für das Saarland typischen offenen Kulturlandschaften. Sie tragen maßgeblich zur Identifikation der Bevölkerung mit der Region bei. Gleichzeitig sind sie wesentlicher Gegenstand der Erholungsnutzung, sowohl im ländlichen Raum als auch im Ordnungsraum. Der Landwirtschaft kommt bei der „Pflege“ und Gestaltung der Landschaft eine herausragende Rolle zu. Grundsätzlich kann nur eine Unterstützung der Erwerbslandwirtschaft bzw. deren Einbindung in die Pflege und Entwicklung des Offenlandes sowie die Unterstützung nicht erwerbslandwirtschaftlicher extensiver Folgenutzungen die Erhaltung unserer Kulturlandschaft sicherstellen. Eine Offenhaltung von verbrachten Bereichen durch administrative Pflege muss auf Einzelflächen mit herausragender Bedeutung für Natur und Landschaft beschränkt bleiben. Die Landwirtschaft brachte in der Vergangenheit einen ausgeprägten Formenschatz und eine Vielzahl von Biotoptypen hervor, deren Entstehung auf überkommene Nutzungen zurückzuführen ist und die sich insbesondere in den noch kleinschlägigen und extensiv genutzten Bereichen erhalten konnten. Hierzu zählen Ackerterrassen, Wölbäcker und Hohlwege ebenso wie Pfeifengraswiesen und Kalk-Halbtrockenrasen. „Historische Kulturlandschaften und –landschaftsteile von besonderer Eigenart, einschließlich solcher von besonderer Bedeutung für die Eigenart oder Schönheit geschützter oder schützenswerter Kultur-, Bau- und Bodendenkmäler, sind zu erhalten.“ Dieser naturschutzrechtliche Grundsatz gebietet die Auseinandersetzung mit dem auch auf EU-Ebene formulierten Erhaltungsauftrag für das kulturelle Erbe sowie dessen Inwertsetzung für die Regionalentwicklung und Naherholung. Die Abgrenzung „traditioneller“, kulturhistorisch bedeutsamer Landschaften als zu erhaltende besonders wertvolle Kulturlandschaften im Saarland stellt ei- 139
Landschaftsprogramm Saarland Landwirtschaft nen ersten Schritt zur Konkretisierung dieser Aufgabe dar. Die Einbindung der Landwirtschaft in Entwicklung und Pflege dieser Bereiche und ihrer kulturhistorischen Relikte stellt die Voraussetzung für eine effektive Inwertsetzung des kulturellen Erbes der Region dar. 140
Seite 1 und 2:
Saarland Ministerium für Umwelt JU
Seite 3 und 4:
Landschaftsprogramm Saarland Inhalt
Seite 5 und 6:
Landschaftsprogramm Saarland Inhalt
Seite 7 und 8:
Landschaftsprogramm Saarland Einfü
Seite 9 und 10:
Landschaftsprogramm Saarland Einfü
Seite 11 und 12:
Landschaftsprogramm Saarland Boden
Seite 13 und 14:
Seite 15 und 16:
Seite 17 und 18:
Seite 19 und 20:
Seite 21 und 22:
Seite 23 und 24:
Landschaftsprogramm Saarland Klima
Seite 25 und 26:
Seite 27 und 28:
Seite 29 und 30:
Landschaftsprogramm Saarland Grundw
Seite 31 und 32:
Seite 33 und 34:
Seite 35 und 36:
Landschaftsprogramm Saarland Gewäs
Seite 37 und 38:
Seite 39 und 40:
Seite 41 und 42:
Seite 43 und 44:
Seite 45 und 46:
Seite 47 und 48:
Seite 49 und 50:
Seite 51 und 52:
Landschaftsprogramm Saarland Arten-
Seite 53 und 54:
Seite 55 und 56:
Seite 57 und 58:
Seite 59 und 60:
Seite 61 und 62:
Seite 63 und 64:
Seite 65 und 66:
Seite 67 und 68:
Seite 69 und 70:
Seite 71 und 72:
Seite 73 und 74:
Seite 75 und 76:
Seite 77 und 78:
Seite 79 und 80:
Landschaftsprogramm Saarland Erhalt
Seite 81 und 82:
Seite 83 und 84:
Agrarkultur: Bäuerliche Siedlungen
Seite 85 und 86:
Seite 87 und 88:
Landschaftsprogramm Saarland Erholu
Seite 89 und 90: Überörtliche Instrumente: Naturpa
Seite 91 und 92: Landschaftsprogramm Saarland Erholu
Seite 103 und 104: Landschaftsprogramm Saarland Waldwi
Seite 127 und 128: 10.1 Die Entwicklung der Landwirtsc
Seite 129 und 130: Landschaftsprogramm Saarland Landwi
Seite 139: Landschaftsprogramm Saarland Landwi
Seite 143 und 144: Landschaftsprogramm Saarland Siedlu
Seite 157 und 158: Landschaftsprogramm Saarland Strate
Seite 159 und 160: Darstellungen aus den Kapiteln des
Seite 161 und 162: Landschaftsprogramm Saarland Anhang
Alle anzeigen

BegrÃ¼ndung und ErlÃ¤uterungsbericht - Geoportal Saarland

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?