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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz<br />

men - im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Wesentliche Gr<strong>und</strong>lagen zur Auswahl dieser Flächen sind die gemeldeten<br />

Natura 2000-Gebiete, die Flächenkontingente aus den Daten zum Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz im <strong>Saarland</strong><br />

(ABSP), die Gutachten zur Landschaftsrahmenplanung <strong>und</strong> Luftbildauswertungen.<br />

Die Einstufung <strong>und</strong> Abgrenzung der FBN erfolgt in vier Kategorien:<br />

Fläche mit sehr hoher Bedeutung für den Naturschutz,<br />

Fläche mit hoher Bedeutung für den Naturschutz,<br />

Fläche mit mittlerer Bedeutung für den Naturschutz sowie<br />

Vogelschutzgebiete.<br />

Die FBN (siehe Karte „Arten, Biotope <strong>und</strong> Lebensraumverb<strong>und</strong>“) verteilen sich kleinräumig über das gesamte<br />

<strong>Saarland</strong> <strong>und</strong> sind auch im Verdichtungsraum mit teilweise hochwertigen Flächen präsent. Eine geringere<br />

Dichte weisen die FBN in den landwirtschaftlichen Schwerpunkträumen des Prims-Blies-Hügellandes <strong>und</strong><br />

der Hochflächen von Saar-Nied- <strong>und</strong> Moselgau auf. Hier sind die FBN auf die Bachtälchen <strong>und</strong> kleine Waldgebiete<br />

beschränkt. Dagegen weisen der Saar-Blies-Gau <strong>und</strong> das Prims-Hochland (Vulkanitgebiet) eine<br />

besonders hohe Dichte von FBN auf. Hier bewirken v.a. die extensiv genutzten Kulturlandschaften in standörtlich<br />

sehr heterogenen Bereichen eine hohe Dichte regionaltypischer Lebensraumtypen <strong>und</strong> sehr strukturreicher<br />

Landschaftsteile. Bedeutend sind hier insbesondere die Magerrasen, die Magerwiesen auf trockenen<br />

bis nassen Standorten, die wärmeliebenden Gebüsche <strong>und</strong> die arten- <strong>und</strong> strukturreichen, eng mit landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen verzahnten Waldflächen. Als großräumige Schwerpunkte lassen sich die Muschelkalkhänge<br />

zwischen Reinheim <strong>und</strong> Blieskastel, am Wolferskopf <strong>und</strong> im Niedtal sowie die Vulkanitgebiete<br />

um Limbach/Düppenweiler sowie zwischen Oberthal <strong>und</strong> Türkismühle hervorheben. Als weitere Schwerpunkte<br />

sind der Saardurchbruch durch den Taunusquarzit mit der Saarschleife, wo großflächig Blockschuttgesellschaften<br />

<strong>und</strong> seltene Waldgesellschaften auftreten, sowie der Hoppenbruch nördlich von Eisen zu<br />

nennen. Die Auen der größeren Fließgewässer außerhalb des Verdichtungsraumes zeichnen sich durch<br />

artenreiche Auenwiesen, intakte Ufergehölzsäume <strong>und</strong> teilweise naturnahe Fließgewässer (nicht jedoch<br />

durch Auenwälder) aus, wobei die saarländische Nied, die Blies unterhalb von Neunkirchen <strong>und</strong> die Prims<br />

zwischen Primstal <strong>und</strong> Hüttersdorf besonders hervorzuheben sind. Von den kleineren Flüssen kommt insbesondere<br />

den Auen des Hochwaldvorlandes wie Wadrill, Löster, Wahnbach <strong>und</strong> Lannenbach mit überaus<br />

artenreichen Auenwiesen eine große Bedeutung für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz zu. Von den Waldgebieten<br />

zeichnet sich vor allem der Saarkohlenwald auf Gr<strong>und</strong> der naturnahen Zusammensetzung, der besonderen<br />

Waldstandorte <strong>und</strong> des hohen Altholzanteils als Schwerpunktraum des Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzes aus, während<br />

in den übrigen Waldgebieten die naturnahen Bestände weniger geschlossen sind <strong>und</strong> oft von jüngeren<br />

Beständen geprägt werden.<br />

In die Darstellung der FBN wurden als eigenständige Kategorie die Vogelschutzgebiete aufgenommen, da<br />

diese für die Avifauna in Umsetzung der Bestimmungen der Vogelschutzrichtlinie eine hohe Bedeutung für<br />

den Naturschutz aufweisen.<br />

Die rechtliche Sicherung der FBN kann sowohl über Schutzgebiete unterschiedlicher Kategorien (je nach<br />

Empfindlichkeit <strong>und</strong> Wertigkeit) oder aber im Rahmen der Bauleitplanung erfolgen.<br />

Im Siedlungsbereich führen unmittelbar angrenzende FBN zu einer „Siedlungsbegrenzung“ aus Sicht des<br />

Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzes (siehe Karte „Erhaltung der Kulturlandschaft, Erholungsvorsorge <strong>und</strong> Freiraumentwicklung“).<br />

Diese Siedlungsbegrenzungen sollen bei der Bauleitplanung berücksichtigt werden.<br />

Für die FBN werden Maßnahmen <strong>und</strong> Erfordernisse formuliert <strong>und</strong> zugewiesen, die sich meist auf die Erhaltung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung extensiver Bewirtschaftung, Offenhaltung, Pflege oder naturnahe Weiterentwicklung<br />

(Sukzession), teilweise auch auf erforderliche Sanierungsmaßnahmen (z.B. an Fließgewässern) beziehen.<br />

Für die FBN ergeben sich folgende Maßnahmen <strong>und</strong> Erfordernisse:<br />

Sicherung naturnaher, schonender Bewirtschaftung von Waldbeständen mit Altholzanteilen,<br />

Sicherung naturnaher Fließgewässerstrecken,<br />

Erhaltung <strong>und</strong> Entwicklung extensiver Grünlandnutzung in Gebieten mit hohen Anteilen an § 22 SNG-<br />

Gesellschaften,<br />

Förderung der Streuobstnutzung in strukturreichen Streuobstgebieten,<br />

Offenhaltung der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Bedeutung für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz,<br />

Offenhaltung brachegefährdeter Wiesentäler,<br />

Überlassung von verbuschten Flächen an die Sukzession,<br />

Erhaltung von Sonderstandorten in Brachemosaiken,<br />

Extensivierung der Beweidung auf artenreichen Wiesenbereichen sowie<br />

Durchführung von Sanierungs- <strong>und</strong> Aufwertungsmaßnahmen.<br />

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