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Begründung und Erläuterungsbericht - Geoportal Saarland

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Landschaftsprogramm <strong>Saarland</strong><br />

Waldwirtschaft<br />

2. Merziger- <strong>und</strong> Haustädter-Buntsandsteinhügelland<br />

Das Waldgebiet des Merzig-Haustädter-Buntsandsteinhügellands zwischen Mettlach, Merzig <strong>und</strong> Losheim<br />

wird stark von Nadelbaumbeständen auf bodensauren Standorten geprägt. Natürliche Waldgesellschaft wäre<br />

auch hier ein bodensaurer oder Flattergras-Buchenwald auf Sand, der jedoch als Altholz nur in steileren<br />

Hangbereichen vorkommt, dort allerdings in arten- <strong>und</strong> strukturreicher, naturnaher Ausprägung (z.B. Rimlingen,<br />

Rissenthal) als Schatthangwald. Im Merziger Stadtwald konzentrieren sich große Nadelwaldreinbestände,<br />

im Nordosten ergänzen Mischwaldbestände den Nadelwald. Als Sonderstandorte treten vor allem kleinflächige<br />

Erlen-Eschen-Wäldchen oder schluchtwaldähnliche Bestände in Erscheinung.<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Handlungsbedarf:<br />

Sicherung <strong>und</strong> Entwicklung naturnah zusammengesetzter Waldbestände insbesondere in Hanglagen im<br />

Zuge der naturnahen Waldwirtschaft,<br />

Sicherung naturnaher Waldflächen auf besonderen Waldstandorten (Erlen-Eschen-Wälder),<br />

Ausweisung der Waldbestände in Steilhanglagen als Erosionsschutzwald (siehe Karte „Klima – Boden –<br />

Gr<strong>und</strong>wasser“),<br />

Entwicklungsschwerpunkt zur Überführung strukturarmer Waldlandschaften im nördlichen Teil (siehe<br />

Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“) sowie<br />

Entwicklungsschwerpunkte zur prioritären Überführung standortfremder Waldbestände auf besonderen<br />

Standorten (Quellbereiche <strong>und</strong> kleine Bachtäler).<br />

3. Hochwald<br />

Der Hochwald liegt 400 bis 700 m über NN am Südrand des Hunsrücks <strong>und</strong> weist eine durchschnittliche<br />

Jahrestemperatur von 8° C <strong>und</strong> mehr als 800 mm Niederschläge jährlich auf. Der Hochwald besitzt einen für<br />

saarländische Verhältnisse sehr hohen Anteil an Fichtenbeständen, die sich in dem rauen Klima auch<br />

selbstständig verjüngen. Der Anteil an Buche <strong>und</strong> Eiche ist demgegenüber stark zurückgedrängt, die Laubwälder<br />

sind oft mit Nadelbäumen durchsetzt. Mit den Windwürfen der 1990er Jahre hat sich das Verhältnis<br />

der Waldbestände allerdings deutlich zugunsten einer naturnäheren Waldentwicklung verschoben. Charakteristische<br />

Waldgesellschaft auf dem Taunusquarzit wäre ein bodensaurer Buchenwald auf Quarzit, wobei<br />

die Versauerungstendenzen eine Verschiebung der potenziell natürlichen Vegetation zugunsten der Fichte<br />

bewirken könnten. Als Waldsonderstandorte kommen, neben Erlen-Auenwäldern, Blockschuttwälder <strong>und</strong><br />

Eichenwälder auf Quarzit in exponierten Steilhanglagen vor. Eine Besonderheit stellt das ausgedehnte Niederwaldgebiet<br />

nördlich von Wadrill dar.<br />

Entwicklungsschwerpunkte <strong>und</strong> Handlungsbedarf:<br />

<br />

<br />

<br />

Sicherung <strong>und</strong> Entwicklung naturnah zusammengesetzter Waldbestände im Zuge der naturnahen<br />

Waldwirtschaft, Erhalt eines ausreichenden Altholzanteils,<br />

Überführung strukturarmer Waldgebiete sowie<br />

Prioritäre Überführung standortfremder Waldbestände auf besonderen Standorten, insbesondere in<br />

Quellbereichen <strong>und</strong> kleinen Bachtälern (siehe Karte „Waldwirtschaft <strong>und</strong> Landwirtschaft“).<br />

9.4.2 Die offenlanddominierten Naturräume<br />

In den offenlanddominierten Naturräumen soll die Ausgleichsfunktion <strong>und</strong> die die Landschaft gliedernde<br />

Wirkung der verbleibenden Waldinseln gestärkt werden. Die Offenhaltung der strukturreichen Agrarlandschaften<br />

<strong>und</strong> wichtiger klimaaktiver Flächen zählt zu den vorrangigen Handlungsschwerpunkten zur Entwicklung<br />

der Kulturlandschaft <strong>und</strong> der Freiraumstruktur im <strong>Saarland</strong>.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der besonderen Bedeutung der Waldinseln für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz, wie auch für die Kulturlandschaft<br />

<strong>und</strong> das Landschaftsbild sollen in den offenlanddominierten Naturräumen auf folgende Ziele<br />

besonderer Wert gelegt werden:<br />

Erhaltung von kulturhistorisch <strong>und</strong> erholungsrelevanten eichen- <strong>und</strong> mischbaumartenreichen Wäldern,<br />

Entwicklung von Altholzinseln als Bereicherung <strong>und</strong> Kontrast in der offenlanddominierten Kulturlandschaft,<br />

Entwicklung reich strukturierter Waldaußenränder,<br />

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