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Lernmechanismen in Computerspielen nach James Paul Gee

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Des Weiteren wurde Befehle meistens vom Gruppenführer an die e<strong>in</strong>fachen Soldatenweitergegeben. Somit wusste der Spieler, <strong>in</strong> diesem Fall <strong>Gee</strong>, nie zu welchem Zweck siedienten. Der Spieler kannte auch nie den großen Plan, der verfolgt wurde. Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erMission e<strong>in</strong> Sieg errungen wurde, dann wusste <strong>Gee</strong> nie, ob er persönlich viel oder wie wenigdazu beigetragen hatte. Zusammengefasst ergeben sich daraus folgende Ansichten undvirtuelle Erfahrungen über den Krieg, die <strong>Gee</strong> gesammelt hat: 132 Krieg ist, <strong>in</strong> weiten Teilen, langweilig. 133 Soldaten müssen sich bewegen als wären sie paranoid. 134 Wenn Krieg spannend wird, wird er gleichzeitig verwirrend. 135 Befehle zu verfolgen ist, e<strong>in</strong>e schwierige Sache. 136 D<strong>in</strong>ge laufen nicht, wie geplant. 137 Situationen vor Ort ähneln nicht den Verallgeme<strong>in</strong>erungen und Mustern, die die amSpiel beteiligten Personen über sie haben. 138 Man weiß nie, was die Personen an der Spitze wissen und ob sie dieses Wissen <strong>in</strong> dierichtigen Aktionen umsetzen. 139 Die Kameraden auf dem Schlachtfeld wissen, was zu tun ist. Als Individuum ist esallerd<strong>in</strong>gs schwer zu wissen, wofür man Anerkennung erhält. 140 Männliches Verhalten führt meistens zum schnellen Tot. Ramboartiges Verhalten zue<strong>in</strong>em noch schnelleren Untergang. 141Dies alles s<strong>in</strong>d kulturelle Modelle. <strong>Gee</strong> hat sie durch se<strong>in</strong>e eigenen Erfahrungen gewonnen.Dabei stellt er fest, dass die eigenen Erfahrungen begrenzt s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d lokal, verbunden mitbestimmten Gruppen und Situationen und niemals wissenschaftlich überprüfbar. Allerd<strong>in</strong>gshelfen die kulturellen Modelle, sie zu ordnen und e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n <strong>in</strong> ihnen zu f<strong>in</strong>den, damit manse<strong>in</strong>e Arbeit oder Aufgabe fortführen kann. Aus den entdeckten kulturellen Modellen schließt<strong>Gee</strong>, dass er niemals Soldat werden möchte, dennoch empf<strong>in</strong>det er tiefen Respekt vorSoldaten im Krieg. Weiterh<strong>in</strong> ist er besorgt über die Mediendarstellung von Krieg. Anhand132 Vgl. GEE, <strong>James</strong> <strong>Paul</strong>: „What video games have to teach us about learn<strong>in</strong>g and literacy”; 2007; S. 160-165133 Vgl. ebd.; S. 165134 Vgl. ebd.; S. 165135 Vgl. ebd.; S. 165136 Vgl. ebd.; S. 165137 Vgl. ebd.; S. 165138 Vgl. ebd.; S. 165139 Vgl. ebd.; S. 165140 Vgl. ebd.; S. 165141 Vgl. ebd.; S. 16646

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