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Lernmechanismen in Computerspielen nach James Paul Gee

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2.6 „Der soziale Verstand“Bis jetzt hat <strong>Gee</strong> Computerspiele besprochen, die ausschließlich von e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelspielergespielt werden. Er wollte sich damit auf Lernpr<strong>in</strong>zipien konzentrieren, die sich mit demIndividuum beschäftigen und wie es se<strong>in</strong>en Körper und Verstand e<strong>in</strong>setzt, um damit die Weltzu erfahren. Die bisher besprochenen Lernpr<strong>in</strong>zipien s<strong>in</strong>d, so <strong>Gee</strong>, mit der kulturellen,sozialen und materiellen Welt verankert. Dieses Kapitel bezieht sich nun auf Computerspiele,die geme<strong>in</strong>sam gespielt werden. <strong>Gee</strong> beschreibt drei Möglichkeiten, wie dies funktionierenkann: 1491. Spieler können geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>er Videospielplattform spielen, e<strong>in</strong>er Konsole. 1502. Spieler können mehrere Computer mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den und so e<strong>in</strong> lokales Netzwerkerschaffen. Sie können geme<strong>in</strong>sam spielen, ohne dasselbe Gerät zu benutzen. 1513. Die bekannteste Methode für geme<strong>in</strong>same Spiele ist, sich auf e<strong>in</strong>em speziellen Servere<strong>in</strong>zuloggen, um dann bestimmte Spiele mit hunderten oder tausenden Anderenzusammen zu spielen, ohne dabei am selben Ort (Land, Region oder Kont<strong>in</strong>ent) zuse<strong>in</strong>. 152Im Fokus dieses Kapitels liegt die dritte Methode und somit dasComputerspiel „World of Warcraft“. Das Spiel gehört zu demGenre der „Massive-Multiplayer-Onl<strong>in</strong>e-Role-Play<strong>in</strong>g-Games“,kurz MMORPGs. Da es sich im Wesentlichen um e<strong>in</strong>Rollenspiel handelt, greifen <strong>in</strong> weiten Teilen die gleichenMechanismen wie bei „Arcanum“. Zu Beg<strong>in</strong>n des Spiels kreiertman e<strong>in</strong>en Charakter. Man hat dabei die Wahl zwischen zweiFraktionen, dem Geschlecht, der Rasse und der Klasse, die manspielen möchte. „World of Warcraft“ basiert auf e<strong>in</strong>er sehrkomplexen Welt. Sie hat beispielsweise ihre eigenenökonomischen Strukturen, welche auf Angebot und NachfrageAbb. 17: Cover von „World ofWarcraft“reagieren können. Die Spielwelt ist sehr groß gestaltet, es gibt verschiedene Kont<strong>in</strong>ente undStädte. Man kann hier vielen anderen Spielern begegnen. Der Spieler kann alle<strong>in</strong>e kämpfenoder sich e<strong>in</strong>er Gruppe anschließen. MMORPGs unterscheiden sich maßgeblich von normalenS<strong>in</strong>gleplayerspielen. Zum e<strong>in</strong>en haben sie ke<strong>in</strong> Ende. Man kann die höchste Stufe im Spiel149 Vgl. GEE, <strong>James</strong> <strong>Paul</strong>: „What video games have to teach us about learn<strong>in</strong>g and literacy”; 2007; S. 179150 Vgl. ebd.; S. 179151 Vgl. ebd.; S. 179152 Vgl. ebd.; S. 17950

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