Zwei Drittel der Klimaschutzvorschlägesindauf die Verkehrsmittelwahlbezogen.die Vorschläge aus. Strom sparen, alternative Energien, Erhaltungvon Wäldern als CO 2 -Verbraucher, CO 2 -neutralere Industrieoder Heizenergie sparen nehmen als Maßnahmen im Vergleichzum Verkehr aus Sicht der Kinder nur eine Nischenstellungein, möglicherweise, weil sie weniger im Alltagserlebender Kinder verankert sind.Jungen und Mädchen unterscheiden sich in ihren Vorschlägenzum Klimaschutz leicht (s. Tab. 13): Häufiger als Jungen gebenMädchen an, dass zu Fuß gehen, Umwelt- und Naturschutz undStrom sparen, Wege aus dem Klimawandel seien, während dasabstraktere „weniger CO 2 -Ausstoß“ häufiger von Jungen genanntwird.Tab. 13: Ausgewählte Aspekte des Klimaschutzes nach GeschlechtJungen MädchenZu Fuß gehen 5% 12%Weniger CO 2 -Ausstoß 17% 12%Umwelt und Natur schützen 11% 16%Strom sparen 10% 15%Mit zunehmendem Alter der Kinder verschieben sich einige Aspekte(s. Tab. 14): Viele konkrete Vorschläge wie Radfahren,zu Fuß gehen, Müllvermeidung und –Trennung, alternative E-nergien und Stromsparen werden mit zunehmendem Alter häufigergenannt, aber auch das abstrakte „weniger CO 2 -Ausstoß“nennen doppelt so viele Siebt- wie Viertklässler. Viertklässlernennen häufiger Natur- und Umweltschutz generell.Tab. 14:Ausgewählte Aspekte des Klimaschutzes nach Alter4. Klasse 7. KlasseFahrrad fahren 7% 12%Zu Fuß gehen 5% 9%Weniger CO2-Ausstoß 10% 20%Müllvermeidung 2% 6%Mülltrennung 0% 6%Umwelt und Natur schützen 19% 11%Alternative Energien 1% 7%Strom sparen 6% 17%Deutlich sind die Unterschiede bezüglich der Einschränkung desAutoverkehrs. Kinder mit Migrationshintergrund schlagen diesseltener vor (s. Tab. 15). Häufiger geben sie an, dass sie nichtgenau wüssten, was sie tun könnten.100
Tab. 15: Ausgewählte Aspekte des Klimaschutzes nach MigrationshintergrundMH* kein MH*Wenig/kein Auto fahren 29% 46%Weiß nicht 14% 5%* MH = MigrationshintergrundWichtigkeit des eigenen BeitragsDie letzte Frage zum Klimaschutzbereich im Fragebogen bezogsich darauf, wie wichtig die Kinder ihren eigenen Beitrag zumKlimaschutz finden. 64% finden es ziemlich oder sehr wichtig,selbst etwas zum Schutz des Weltklimas zu tun. 12% ist esnicht oder nur wenig wichtig. Obwohl zwei Drittel der Kindersomit dem eigenen Wirken im Klimaschutz hohe Wichtigkeitbescheinigen, ist diese Quote deutlich geringer als der Anteil,der den Klimaschutz generell wichtig findet (s.o.) (86% „ziemlichoder sehr wichtig“). Das Thema wichtig zu finden, bedeutetalso nicht unbedingt, auch selbst etwas gegen den Klimawandeltun zu wollen.Geschlechtsunterschiede gibt es in der eingeschätzten Wichtigkeitdes eignen Beitrags nicht, allerdings gibt es einen merklichenAlterseffekt: 73% der Viertklässler geben an, dass sie esziemlich oder sehr wichtig finden, selbst etwas zum Schutz desKlimas beizutragen, bis zur siebten Klasse geht deren Anteil auf55% zurück.Etwas geringer ist der Unterschied zwischen Kindern mit undohne Migrationshintergrund. 55% der Kinder mit Migrationshintergrundfinden es ziemlich oder sehr wichtig, selbst etwas zumKlimaschutz beizutragen, von den Kindern ohne Migrationshintergrundsind es 68%.Die Einschätzung, wie wichtig es den Kindern ist, selbst etwaszum Klimaschutz beizutragen, hängt deutlich damit zusammen,ob die Kinder die Klimadiskussion verstehen (r=.39) und ob sieüber Handlungswissen verfügen (r=.30). Auch die Häufigkeitdes Naturerlebens (r=.31) und des Naturerlebens mit den Eltern(r=.30) zeigt positive Zusammenhänge. Ebenfalls deutlicheZusammenhänge bestehen mit der generell eingeschätztenWichtigkeit einzelner Umweltschutzaspekte (Wildtierschutz:r=.39; Nutztierschutz: r=.31; Pflanzenschutz: r=.42; Klimaschutz:r=.49).Zwischen der generellen Wichtigkeit des eigenen Klimaschutzbeitragsund den abgefragten konkreten Umweltschutzhandlungen(s.o.) bestehen unterschiedlich starke Zusammenhänge:Am stärksten hängt die Bereitschaft damit zusammen, dassdie Kinder keinen Müll in die Landschaft werfen (r=.33), gefolgtvon Altpapierrecycling (r=.29), Müllvermeidung (r=.28), demAusschalten von Elektrogeräten (r=.28) und der Teilnahme anZwei Drittel der Kinderfinden es wichtig, selbstzum Klimaschutz beizutragen.Ältere Kinder finden deneigenen Beitrag zum Klimaschutzunwichtiger.Auch Kinder mit Migrationshintergrundfindenden eigenen Beitrag zumKlimaschutz unwichtiger.Handlungsbereitschaftzum Klimaschutz setztHandlungswissen undVerständnis für die Klimadiskussionvoraus.Naturerlebnisse fördernebenfalls die Bereitschaft.Kinder, die ihren eigenenBeitrag zum Klimaschutzwichtig finden, verhaltensich im Alltag umweltfreundlicher.101