Abb. 5:Orte von Naturerlebnissen22%andere Stellen11%alte Industrieflächen23%58%71%75%78%FriedhofParkanderer Gartenam Wassereigener GartenOrte des Naturerlebens82%Felder & Wiesen83%Wald0% 20% 40% 60% 80% 100%Jungen nutzen etwashäufiger als MädchenIndustrieflächen als Naturräume.Kinder Alleinerziehendererleben seltener Natur imeigenen Garten.Kinder mit Migrationshintergrunderleben Naturhäufiger in Parkanlagen.Bei den Orten, an denen Kinder Natur erleben, gibt es nur eineneinzigen Geschlechtsunterschied: Etwas mehr Jungen(13%) als Mädchen (8%) halten sich auf alten Industrieflächenauf und erleben dort Natur.Es bestehen keine Altersunterschiede in den Naturorten, KinderAlleinerziehender begegnen Natur seltener im eigenen Garten(63% im Vergleich zu 80% bei Zweielternfamilien).Kinder mit Migrationshintergrund erleben Natur seltener im eigenenoder fremden Garten, seltener im Wald, auf Feldern oderWiesen, seltener an Gewässern, dafür aber häufiger in Parkanlagen(s. Tab. 10). Dies lässt sich aus dem höheren Anteil vonKindern mit Migrationshintergrund in städtischen Umgebungenerklären.Tab. 10: Orte des Naturerlebens nach MigrationshintergrundMH* kein MH*eigener Garten 62% 86%anderer Garten 65% 74%Wald 74% 87%Wiesen & Felder 75% 86%Gewässer 68% 79%Park 67% 53%Hinweise zum Lesen der Tabelle: Dargestellt sind die Anteile der Kinder, diegroße Häufigkeiten angeben (die Skalenpunkte 4 = „oft“ und 5 = „sehr oft“ derfünfstufigen Antwortskala wurden zusammengefasst). Dargestellt sind nur dieAspekte, bei denen es statistisch auffallende Unterschiede gibt.* MH = Migrationshintergrund92
Die Tabelle 11 zeigt, dass der Anteil der Kinder, der Naturerlebnissean bestimmten Orten hat, erwartungsgemäß von derSiedlungsgröße geprägt ist. Eigene Gärten, Wald, Wiesen undFelder sowie Gewässer sind umso häufiger Orte des Naturerlebens,je kleiner der Wohnort ist. Bei Parks verhält es sich umgekehrt.Für Großstadtkinder istder Park der wichtigsteOrt des Naturerlebens,bei Dorfkindern ist es dereigene Garten.Tab. 11: Orte des Naturerlebens nach WohnortgrößeDorf Kleinstadt Mittelstadt Großstadteigener Garten 90% 80% 67% 57%Wald 87% 82% 79% 76%Wiesen & Felder 88% 81% 78% 74%Gewässer 85% 71% 69% 67%Park 45% 57% 69% 76%Kinder, die eigene Gärten sowie Wiesen und Felder als Orte desNaturerlebens angeben, halten sich insgesamt etwas häufigerin der Natur auf (r=.12 bis r=.17). Kinder, die Parks als Ort desNaturerlebens angeben, halten sich häufiger gemeinsam mitihren Eltern in der Natur auf (r=.11). Mit dem Wohlbefindender Kinder zeigen die Orte des Naturerlebens keinen Zusammenhang.Gartennutzung79% der Kinder leben in einer Familie, die über einen eigenenGarten verfügt. Von den Kindern, die über keinen eigenen Gartenzum Spielen verfügen, haben immerhin 74% die Möglichkeit,im Garten von anderen Personen zu sein (z.B. Großeltern,Freunde, etc.). Nur 6% der hessischen Kinder können gar keinenGarten nutzen.Gibt es einen eigenenGarten oder Wiesen undFelder in der Nähe, haltensich die Kinder insgesamthäufiger in der Natur auf.Nur 6% der Kinder habenkeine Möglichkeit, einenGarten zu nutzen.Geschlechts- oder Altersunterschiede im Hinblick auf die Verfügbarkeiteines Gartens gibt es nicht. Erwartungsgemäß gibtes allerdings deutliche Unterschiede bei der Gartenverfügbarkeitnach besuchter Schulform, Migrationshintergrund, Familienkonstellationund Wohnortgröße.Eigene Gärten können Gymnasiasten am häufigsten nutzen(88%). Hauptschüler (68%) und Realschüler (66%) haben seltenereinen eigenen Garten in der Familie. Gesamtschüler(79%) und Schüler in der Förderstufe (80%) liegen dazwischen.Bei der Nutzungsmöglichkeit von Gärten Anderer gibt esdiese Unterschiede nicht, allerdings kann dies die Unterschiedenicht soweit kompensieren, dass sie ausgeglichen wären: 16%der Hauptschüler und 12% der Realschüler in <strong>Hessen</strong>, aber nur3% der Gymnasiasten haben überhaupt keine Möglichkeit, einenGarten zu nutzen.Hauptschüler, Realschüler,Kinder mit Migrationshintergrundund KinderAlleinerziehenderhaben seltener die Möglichkeit,einen Garten zunutzen.Auch Kinder Alleinerziehender (68% im Vergleich zu 81% inZweielternfamilien mit eigenem Garten) und Kinder mit Migrationshintergrund(61% im Vergleich zu 89% bei Kindern ohneMigrationshintergrund) verfügen seltener über einen eigenenGarten, wohingegen keine Unterschiede bei der Benutzung von93