Mit steigendem Alter sinktder Anteil der Kinder mitschlechtem Gewissenund der Anteil mit Desinteressesteigt.Gymnasiasten haben amKlimawandel ein größeresInteresse.Kinder mit Migrationshintergrundhaben seltenerein schlechtes Gewissenwegen des Klimawandels.Mehr Verständnis für dieKlimadiskussion führt zuweniger Desinteresse(bzw. umgekehrt), aberauch zu mehr Angst undschlechtem Gewissen.Zwei Drittel der Kinderverfügen über Wissen,was sie gegen den Klimawandelunternehmenkönnen.Kinder mit Migrationshintergrundwissen weniger,was sie gegen den Klimawandeltun können.empfindet, konstant bleibt, steigt der Anteil der Kinder, diedesinteressiert sind, von 7% in der vierten Klasse auf 13% inder siebten Klasse. Auch der Anteil der Kinder, die keine Gefühle,sondern Folgen benennen (und somit eventuell versuchen,ihre Gefühle zu rationalisieren), steigt von 7% auf 14%.Der Anteil der Kinder, die ein schlechtes Gewissen äußern,sinkt allerdings von 37% auf 26%.An Gymnasien ist der Anteil der Kinder, die Desinteresse äußernmit 7% merklich niedriger als an allen anderen weiterführendenSchulformen (11% bis 19%). Haupt- (11%) und Realschüler(16%) berichten zudem viel häufiger, dass sie mit demBegriff Klimawandel nichts anfangen können, was bei den anderenSchulformen nur von wenigen Kindern angeben wird.Kinder mit Migrationshintergrund haben deutlich seltener einschlechtes Gewissen wegen des Klimawandels (22% im Vergleichzu 33%). Im Vergleich relativ viele Kinder mit Migrationshintergrundgeben sogar positive Emotionen an (7% imVergleich zu 2%), weil sie annehmen, dass es in Deutschlanddurch den Klimawandel wärmer und sonniger würde.Zwischen der Art der Gefühle, die die Kinder bezüglich des Klimawandelsäußern, und ihrem Wohlbefinden besteht keinnachweisbarer Zusammenhang. Allerdings zeigt sich, dass Kinder,die angeben die Klimadiskussion besser zu verstehen,häufiger Angst verspüren (r=.13) und auch häufiger einschlechtes Gewissen haben (r=.13). Seltener dagegen gebensie an, desinteressiert zu sein (r=-.19).Handlungswissen65% der befragten Kinder geben an, zu wissen, was sie gegenden Klimawandel tun können. Hier bestehen keine Unterschiedezwischen Jungen und Mädchen oder nach Alter der Kinder.Gymnasiasten geben hier mehr Handlungswissen an (77%) alsHauptschüler (52%), Realschüler (55%) und Schüler der Förderstufen(54%). Gesamtschüler liegen mit 62% wiederum dazwischen.Bei Kindern mit Migrationshintergrund ist das Wissen mit 54%weniger verbreitet als bei Kindern ohne Migrationshintergrund(70%).Kinder, die nicht wissen, was sie gegen den Klimawandel tunkönnen, reagieren deutlich häufiger gleichgültig auf die Klimadiskussion(19% der Kinder, die über kein Handlungswissenverfügen, sagen, sie empfänden Desinteresse, aber nur 6% derKinder mit Handlungswissen). Umgekehrt verhält es sich mitdem schlechten Gewissen, das bei Kindern, die wissen, was sietun können, verbreiteter ist (32%) als bei Kindern ohne Wissen(22%). Kinder, die über Handlungswissen verfügen, sagen außerdemviel häufiger, dass sie die Klimadiskussion verstehen(63% dieser Kinder verstehen die Klimadiskussion „oft“ oder„sehr oft“ im Vergleich zu 24% der Kinder ohne Handlungswis-98
sen). Handlungswissen gegen Klimaveränderungen und Wohlbefindender Kinder zeigen keinen Zusammenhang.In einem zweiten Schritt wurde den Kindern die offene Fragegestellt, was sie genau glauben, gegen den Klimawandel tun zukönnen. Die 1.603 Antworten auf diese Frage wurden nach Kriteriender Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 23 Kategorienzugeordnet. Die Abbildung 9 zeigt die häufigsten Nennungender Kinder. Die Antworten der Kinder zeigen, dass das Bündelder vorgeschlagenen Maßnahmen umfangreich, detailliert undgrößtenteils tatsächlich geeignet ist, den CO 2 -Ausstoß zu senken.Die Kinder, die sagen, sie wüssten, was wir Menschen gegenden Klimawandel tun können, kennen sich also gut aus inden Handlungsweisen, die dazu nötig sind.Die Kinder verfügen überviel klimaschutzbezogenesHandlungswissen.Abb. 9:Was gegen den Klimawandel tun?2%Flugzeuge vermeiden2%Öffentliche Verkehrsmittel nutzen2%Wasser sparen2%2%3%3%4%4%4%8%10%13%Technische VorschlägeRegenwald/BaumschutzMülltrennungMüllvermeidungalternative Energieweniger IndustrieAlternative Antriebezu Fuß gehenFahrrad fahrenStrom sparenHandlungen gegen den Klimawandel13%Umwelt/Natur schützen14%weniger CO2-Ausstoß41%Wenig/kein Auto fahren0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%Auffällig ist, dass sich die meisten der von den Kindern vorgeschlagenenHandlungsweisen auf die individuelle Verkehrsmittelwahlbeziehen (67%). Zwei von fünf Kindern schlagen vor,den Autoverkehr zu reduzieren. Interessanterweise wird Radfahrenund zu Fuß gehen viel häufiger als Alternative vorgeschlagen,als öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Kinder, diesich bei der Frage nach den genutzten Verkehrsmitteln (s. Kapitel11) als häufige Radfahrer oder Fußgänger bezeichnen,geben diese auch häufiger als Mittel zum Schutz des Weltklimasan (seltene Radfahrer: 4% mehr Rad fahren als Vorschlag,häufige Radfahrer: 11% mehr Rad fahren; seltene Fußgänger:5% mehr zu Fuß gehen, häufige Fußgänger: 9% mehr zu Fußgehen). Häufige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und häufigePKW-Nutzung wirkt sich allerdings nicht entsprechend auf99