Grammatik des Altfranzösischen - booksnow.scholarsportal.info

Einleitung.Geschichte der französischen Sprache. Ausdehnungund Gliederung des Sprachgebietes.§ 1. Die französische Sprache gehört der Gruppeder romanischen Sprachen an, welche sich in deneinzelnen Provinzen des römischen Reiches im Munde derromanisierten , mit Römern vermischten einheimischen Bevölkerungaus dem Latein entwickelt haben. Neben denromanisierten Völkern waren für die Umbildung des Lateinsbei den meisten romanischen Sprachen auch die Germanenvon Einfluß, welche in der Zeit der Völkerwanderung dasrömische Reich eroberten.§ 2. 1. Aus der römischen Volkssprache (Umgangssprache,lingua vulgaris^ sermo plehehis) und nicht aus derdurch die klassischen Autoren bekannten Schriftsprachehaben sich die romanischen Sprachen entwickelt (vgl. die§§ 15 u. ff.). Beide, Volkssprache und Schriftsprache, sindaus dem archaischen Latein hervorgegangen ; die letztere stellteine ältere, durch die Schrift und den Einfluß von Rhetorenund Grammatikern als Sprache der Gebildeten künstlich erhalteneStufe der Entwicklung dar,2. Das in den einzelnen römischen Provinzen gesprocheneVolkslatein (Vulgärlatein) zeigt hinsichtlich der Grammatikzunächst keine dialektischen, wohl aber zeitliche Verschiedenheiten,indem dasselbe in die früher romanisiertenProvinzen, wie Sardinien und Spanien, auf einer älteren EntwicklungsstufeEingang fand als in die später romanisierten,wie das nördliche Gallien, Rätien oder Dacien.Die weitere Entwicklungdes vulgären Lateins zu den romanischen Sprachenerfolgte allmählich, so daß sich „Vulgärlatein" und „Romanisch"lediglich als Benennungen verschiedener EntwicklungsphasenSchwan- Ueliren s , Altfranz. (Trainmatik. lü. Autt. I./ll. 1