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Grammatik des Altfranzösischen - booksnow.scholarsportal.info

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;- 19 —u bezeichnet im Französischen den aus lat. n entstandenenwLaut (niur, plus, nul; §§ 70. 98).oi und ai wurden in der Orthographie auch dann fortgeführt,als die damit ursprünglich bezeichneten Laute in of,(nfrz. ud) und e übergegangen waren {roi, foüe; pais, vair ?jf'vgl. die §§ 223 u. 227).2. veränderter Orthographie bei veränderterAussprache: nachdem c vor e, i=ts, g vor e, i =^ dzgeworden, werden sie auch in Phallen , wo sie etymologischnicht berechtigt sind, zur Bezeichnung neugebildeter gleicherLaute verwendet, z. B. g für dz in rouge (rohiu; s. § 191),c für ts in grace {gratia; s. § 193 Anm.).Andererseits suchte man neue Laute durch eine Kombinationlateinischer Lautzeichen auszudrücken, welche ganz oder annäherndden zu bezeichnenden Lautwerten entsprachen. Soentstanden die Schreibungen ai ^ ei, so ill (il; mundartl. Ihund vereinzelt Jü, vgl. Teil III, p. 106) für mouilliertes /.Als diakritisches Zeichen wird h im besondern nach c verwendet.So dient ch vor e, i zur Bezeichnung <strong>des</strong> Lautes h(chi =^ qui Eulalia), vor a zur Bezeichnung von ts (s). Indieser letzteren Verwendung ist es im Schriftfranzösischengebräuchlich und verallgemeinert worden (chant, cJiose, cheval,cliien,sacJie =^ sapiat).Oft dauert es lange Zeit, Generationen oder auch Jahrhunderte,bis eine der veränderten Aussprache angepaßteSchreibweise allgemein zur Anw^endung gelangt. So findenwir, um nur einige in die literarische Zeit <strong>des</strong> Altfranzösischenhineinfallende Erscheinungen dieser Art hier anzuführen,isoliertes t im sekundären Wortauslaut, unbetonte Vokale vorunmittelbar folgendem hochtonigen Vokal, s vor Konsonantin der Schrift vor, nachdem sie die gesprochene Sprache nachweislichlängst aufgegeben hatte; so war 1 vor Konsonantphonetisch lange zu u geworden, bis dafür allgemein it auchgeschrieben worden ist. Daneben begegnen in altfranzösischenHandschriften, namentlich der späteren Zeit, Ansätze zu einerphonetischen Schreibung, ohne daß dieselbe überhaupt zu allgemeinererAnerkennung gelangt wäre: so, wenn einzelne estatt ai, s (im Inlaut ss) statt c vor e i, an statt en schreiben,um damit den lautlichen Veränderungen Rechnung zu tragen.2*

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