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Der Burgbote 2015 (Jahrgang 95)

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»Mein Mann war eine hübsche Frau…«<br />

Zum Tode von Wilhelm Schmidt<br />

Ja, ja, es stimmt schon, die Globalisierung<br />

dringt immer weiter vor und wohin wir<br />

auch kommen, die Welt wird sich überall<br />

immer ähnlicher – und irgendwann ist es<br />

dann soweit, dass es überall gleich aussieht.<br />

Ein H&M ist ein H&M ist ein H&M – egal<br />

ob in New York, in Tokio oder in Köln.<br />

Andererseits: Ist es mit der Globalisierung<br />

nicht auch irgendwie so wie mit dem römischen<br />

Reich, von dem ja auch gerne behauptet<br />

wird, es habe die von ihm besetzten<br />

Länder bis in den letzten Winkel hinein erfolgreich<br />

romanisiert… aber stimmt denn<br />

das? Eigentlich wissen wir es doch besser:<br />

»Ganz Gallien ist von den Römer besetzt …<br />

ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen<br />

Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf,<br />

den Eindringlingen Widerstand zu leisten.«<br />

Irgendwo läuft es, aller äußeren Gleichmacherei<br />

zum Trotz, also doch immer ein<br />

wenig anders als sonst überall. Und die<br />

»Helden« dieses Widerstandes sind keine<br />

Supermänner, sondern der Fischhändler<br />

und der Schmied von nebenan.<br />

es war auch das Jahr, in dem der 27 jährige<br />

am 15. März als 1. Tenor in den Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein eintrat. Bei seiner<br />

Aufnahme waren erste Tenöre übrigens<br />

noch nicht so dünn gesät wie heute – um<br />

die Jahreswende 1963 waren unter 27 neu<br />

in den Chor aufgenommen Sängern immerhin<br />

zwölf (!) erste Tenöre. Gelernt hatte<br />

Wilhelm Schmidt den Beruf des Drehers,<br />

den Meistertitel hatte er bereits in der<br />

Tasche, als er in den Chor aufgenommen<br />

wurde und auch im KMGV erwies sich<br />

Wilhelm Schmidt, der zu Beginn der 60er<br />

Jahre eine zweijährige sängerische Ausbildung<br />

absolvierte hatte, als »Durchstarter«:<br />

Schon bald trat er auch in das Doppelsextett<br />

ein.<br />

Auch das Zillche hatte es Wilhelm Schmidt<br />

von Beginn an angetan. Bei erster Gelegenheit,<br />

genauer gesagt im 1964 aufgeführten<br />

Zillche »Kölsch Jeld oder De Krun vun<br />

KMGV trauert<br />

33<br />

Und was hat das alles mit unserem Mitsänger<br />

Wilhelm Schmidt zu tun, der am<br />

6.4.<strong>2015</strong> im Alter von 89 Jahren verstorben<br />

ist? Wir werden sehen, es hat auch<br />

mit ihm zu tun.<br />

Wilhelm Schmidt wurde am 29. Juni 1925<br />

in Köln geboren. Schon sein Vater war ein<br />

begeisterter Chorsänger, eine Leidenschaft,<br />

die er dem Sohn offenbar auf seinen Lebensweg<br />

mitgegeben hat. 1962 führte Wilhelm<br />

Schmidt seine Frau Margit zum Altar,<br />

im selben Jahr erblickte die Tochter Andrea<br />

das Licht der Welt. 1963 war aber nicht nur<br />

das Jahr, in dem »Familie Schmidt« mit der<br />

Geburt der Tochter vollständig war, sondern

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